Unitymedia beendet Analogabschaltung / 30-Euro-Box für Röhrenfernseher
Unitymedia hat die letzten analogen Programme aus seinem Kabelnetz entfernt. Die Analogabschaltung fand in fünf Wochen schrittweise in den versorgten drei Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen statt. Unitymedia ist der erste deutsche Kabelnetzbetreiber, der diesen Schritt vollzogen hat. "Durch die gute Vorbereitung ist die Abschaltung technisch und kommunikativ reibungslos verlaufen. Jetzt haben wir mehr Platz im Kabel, um unseren Kunden mehr Digitalsender, neuartige digitale Dienste und Gigabit-Internet zu bieten", sagte Christian Hindennach, Leiter des Privatkundengeschäfts bei Unitymedia.
Auch an Kunden mit Röhrenfernsehern wurde gedacht: Ihnen bietet Unitymedia die "Tschüss analog. Hallo digital!"-Box für rund 30 Euro an, wie ein Sprecher gegenüber MediaLABcom erklärte. Sie ist nicht online erhältlich, sondern ausschließlich an den Hotlines und in den Ladenlokalen. Die regulären von Unitymedia angebotenen Kabelboxen kosten 129 Euro (HD-Receiver) beziehungsweise 399 Euro (Horizon HD Recorder).
Als nächster Schritt folgt ab Ende August 2017 eine Neusortierung der Frequenzbelegung, bei der beispielsweise die digitalen TV-Kanäle in niedrigere Frequenzbereiche als bisher wandern, während die Docsis-Kanäle für die Datenübertragung in einen höheren Frequenzbereich verschoben werden. Auf diese Weise will Unitymedia unter anderem die Qualität seiner Fernsehsignale optimieren. Für TV-Kunden werden im Zuge der Aufräumaktion – abhängig vom verwendeten Empfangsgerät – ein Sendersuchlauf und eine Aktualisierung der Favoritenlisten notwendig.
RTL II stellt Jugendangebot RTL II You ein
RTL II hat seinen Jugendkanal RTL II You am 30. Juni 2017 eingestellt. Das Angebot habe sich auf dem Zuschauer- und Werbemarkt nicht durchgesetzt, sagte ein RTL-II-Sprecher gegenüber MediaLABcom. Der Privatsender werde einige Produktionen wie "Mjunik" bei RTL II fortführen sowie seine Social-Media-Aktivitäten und reinen Online-Formate weiter ausbauen, die dann etwa bei rtl2.de oder TV Now zu sehen sein werden. Darin sollen auch die mit RTL II You gesammelten Erfahrungen eingebracht werden.
RTL II You war am 31. Mai 2016 als digitales TV-Angebot gestartet, das lineares Fernsehen mit Abrufinhalten verbindet. Der werbefinanzierte Free-TV-Kanal für Zuschauer zwischen 14 und 25 Jahren war als Livestream im Internet sowie als App für Smart-TV-Fernseher, Smartphones und Tablets verfügbar. Die klassischen Verbreitungswege Kabel, Satellit, IPTV und Terrestrik wurden nicht angesteuert. Das Programm bestand aus Eigenproduktionen, Sendungen von TV-Partnern wie joiz und Rocket Beans TV, US-Serien und japanischen Zeichentrickreihen (Animes).
Discovery und Sky streiten wegen Bundesliga
Zwischen Discovery Networks Deutschland und Sky Deutschland ist eine Auseinandersetzung um die Fußball-Bundesliga-Rechte aufgeflammt. Das Landgericht Köln hat auf Antrag von Discovery eine einstweilige Verfügung gegen Sky wegen irreführender Werbung ausgesprochen, wie eine Discovery-Sprecherin gegenüber MediaLABcom bestätigte. "Discovery fühlt sich den Fußballfans gegenüber verpflichtet, dass sie zutreffend informiert werden, welche Bundesliga-Spiele sie sehen können, wann sie diese Spiele sehen können und wo sie diese Spiele sehen können. Aus diesem Grund war es für uns wichtig und notwendig gegen Sky Deutschland vorzugehen. Denn Sky hat irreführend behauptet und damit geworben, dass alle Spiele in der kommenden Saison ausschließlich auf den Sky-Plattformen verfügbar sein werden", erklärte die Discovery-Sprecherin. "Nach unserer Ansicht führen solche Aussagen von Sky Millionen von Sportfans in Deutschland in die Irre."
Ab der neuen Bundesliga-Spielzeit im August 2017 wird Eurosport 45 Live-Spiele pro Saison übertragen. Dazu zählen alle Partien am Freitagabend, die fünf Partien am Sonntagmittag, die fünf Montagabendspiele sowie der Supercup und die vier Relegationsspiele. Da Discovery bislang keinen Verbreitungspartner in Deutschland gefunden hat, werden die Spiele nach gegenwärtigem Stand nur im eigenen kostenpflichtigen Web-TV-Angebot Eurosport Player zu sehen sein, den die Zuschauer auf Smart-TV-Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones nutzen können. Als Sonderaktion zum Bundesliga-Start ist bis 31. August 2017 ein Jahres-Abo des Eurosport Players für den Gesamtpreis von 29,99 Euro erhältlich. Der Tagespass (24 Stunden gültig) kostet 9,99 Euro. In der Schweiz einigte sich Discovery kürzlich mit dem Pay-TV-Veranstalter Teleclub über die Verbreitung der Bundesliga-Spiele.
Ein Sky-Sprecher bestätigte gegenüber MediaLABcom den Eingang der einstweiligen Verfügung von Discovery. "Wir haben bereits seit geraumer Zeit unsere Kommunikation auf die neue Rechtesituation ab der Saison 2017/18 entsprechend angepasst", sagte er. In den vergangenen Monaten habe es zahlreiche Termine und Gespräche mit Discovery bezüglich einer möglichen Verbreitung der von Discovery erworbenen Live-Spiele der Bundesliga über Sky gegeben. "Dabei hat uns Discovery kein Angebot vorgelegt, das auch nur im Ansatz am Markt refinanzierbar wäre", sagte der Sky-Sprecher "Sky hat Discovery seinerseits bereits im Sommer 2016 ein eigenes Angebot unterbreitet. Auf dieses ist Discovery bis heute nicht eingegangen. Sollte sich dies in nächster Zeit ändern, sind wir jederzeit zu weiteren Gesprächen bereit."
Discovery holt deutsche Lizenzen für Eurosport
Discovery Communications Deutschland will die deutschen Eurosport-Sender künftig nicht mehr mit französischer, sondern deutschen Rundfunklizenzen betreiben. Der TV-Veranstalter hat zu diesem Zweck bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Zulassung zur Veranstaltung der bundesweiten Fernsehspartenprogramme Eurosport 1, Eurosport 2 und Eurosport 2 HD Xtra beantragt. Bislang wurden Eurosport 1 und Eurosport 2 wie auch die internationalen Eurosport-Programme von der Eurosport SAS auf der Grundlage einer paneuropäischen Lizenz des französischen Medienbehörde CSA veranstaltet. Die Programme für die deutschsprachigen Länder Europas sollen nunmehr von Discovery Communications Deutschland betrieben werden. Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) gab dafür grünes Licht, die BLM erteilte auf ihrer jüngsten Sitzung die Zulassungen.
Die lizenzrechtliche Ansiedlung in Frankreich stammt aus der Zeit, als Eurosport eine Tochter des französischen Privatsenders TF1 war. "Im Zuge des Zulassungsverfahrens für Eurosport 2 HD Xtra haben wir uns dazu entschieden, auch für Eurosport 1 und Eurosport 2 eine deutsche Lizenz zu beantragen", sagte ein Discovery-Sprecher gegenüber MediaLABcom. "Im Sinne der vorschreitenden Lokalisierung der Marke Eurosport mit national bedeutenden Rechten und einer verstärkten lokalen Berichterstattung war das für uns der folgerichtige Schritt."
Eurosport 1 ist im deutschsprachigen Raum werbefinanziert und frei empfangbar, Eurosport 2 wird als Pay-TV-Sender angeboten. Der neue Ableger Eurosport 2 HD Xtra zeigt das Programm von Eurosport 2 sowie die 45 Bundesliga-Partien pro Spielzeit, an denen Discovery ab der am 18. August 2017 beginnenden neuen Saison 2017/18 die Pay-TV-Rechte hält. Bislang ist Eurosport 2 HD Xtra in Deutschland ausschließlich im kostenpflichtigen OTT-Dienst Eurosport Player zu empfangen, Verbreitungsverträge mit Plattformbetreibern via Kabel, Satellit oder IPTV wurden bislang nicht abgeschlossen. In der Schweiz hingegen zeigt der Pay-TV-Veranstalter Teleclub die von Eurosport 2 HD Xtra übertragenen Bundesliga-Spiele auf herkömmlichen Verbreitungswegen.
ARD/ZDF verhandeln wieder mit Discovery über Olympia
Mehr als ein halbes Jahr nach dem Scheitern der Gespräche verhandeln ARD und ZDF wieder mit Discovery Networks Deutschland über Sublizenzen für die Olympischen Spiele. "Wir befinden uns in Gesprächen mit Eurosport/Discovery", bestätigte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben ja bereits im vergangenen Jahr betont, dass wir uns bemühen würden, Sublizenzen an den Olympischen Spielen zu akzeptablen Bedingungen zu erwerben." Ende November 2016 waren die Gespräche über die Weitergabe von TV-Rechten an die öffentlich-rechtlichen Sender wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert. Discovery kündigte daraufhin an, dass die Spiele ab 2018 in Deutschland exklusiv bei Eurosport, Eurosport 2, DMAX und im Eurosport Player zu sehen sein werden. "Eine abgeschlossene Vereinbarung gibt es bisher nicht", erklärte Balkausky. "Aus diesem Grund können wir uns zu der Thematik derzeit nicht weiter äußern." Discovery hatte im Juni 2015 die europäischen TV-Rechte für die Olympischen Spiele zwischen 2018 und 2014 für 1,3 Milliarden Euro vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) erworben.
Sky stellt Sky 3D und Sky HD Fan Zone ein
Sky Deutschland hat seinen 3D-Kanal am 1. Juli 2017 eingestellt. In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass Sky 3D kaum noch gesehen werde, erklärt der Pay-TV-Veranstalter in einer Stellungnahme auf seiner Webseite. Zudem gebe es immer weniger interessante Inhalte für ein spannendes Programm. "3D-TV hat sich leider nicht als nachhaltige Entwicklung herausgestellt, weshalb auch viele TV-Hersteller diese Funktion nicht mehr anbieten." Im Abrufdienst Sky Store bietet Sky weiterhin ausgewählte Filme in 3D an. Sky hatte im Oktober 2016 angekündigt, den 3D-Kanal Mitte 2017 abzuschalten und stattdessen stärker in Ultra HD zu investieren. Bereits am 25. Juni 2017 hat Sky die Sky HD Fan Zone eingestellt, die den Zuschauern einen Überblick über die verschiedenen Optionskanäle bei großen Sportevents gab.
Vodafone will 1.000 Stellen in Deutschland streichen
Vodafone will 2018 rund 1.000 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf das Umfeld des Aufsichtsrats. Damit würden rund sieben Prozent der Stellen wegfallen. Derzeit arbeiten bei dem deutschen Ableger des britischen Telekommunikationskonzerns rund 14.000 Mitarbeiter. Vodafone will mit den Kürzungen rund 70 Millionen Euro einsparen. Ein Vodafone-Sprecher sagte der Wirtschaftszeitung, man könne den Stellenabbau "zum derzeitigen Zeitpunkt nicht bestätigen". Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretung befänden sich noch in Gesprächen.
Freenet TV erreicht 500.000 Kunden
Eine halbe Million Kunden von Freenet TV haben sich bereits vor Ablauf der Gratisphase dazu entschieden, die DVB-T2-Plattform kostenpflichtig weiter zu nutzen. Anfang Juli 2017 endete der dreimonatige Gratisbezug für die ersten Kunden. Seitdem kostet der Empfang der Full-HD-Versionen der privaten Free-TV-Sender 5,75 Euro pro Monat. "Wir sind mit der Kundenresonanz sehr zufrieden. Die Zahlen bestätigen, dass das Angebot von Freenet TV den Bedürfnissen und Wünschen der Verbraucher entspricht und sie in den letzten drei Monaten überzeugt hat", sagte Kerstin Köder, Head of Freenet TV bei der Betreibergesellschaft Media Broadcast. Freenet TV liegt damit exakt im Geschäftsplan, der 500.000 zahlende Kunden zum 30. Juni 2017 vorsah. Bis Jahresende soll die Kundenzahl auf mehr als 800.000 steigen. Zum 31. Dezember 2018 will Freenet TV mehr als eine Million Kunden erreichen.
waipu.tv erreicht über 50.000 zahlende Nutzer
Die IPTV-Plattform waipu.tv konnte in den ersten neun Monaten ihres Bestehens über 260.000 registrierte Haushalte mit insgesamt mehr als 500.000 Nutzen gewinnen (Stichtag: 30. Juni 2017). Über 50.000 Haushalte haben sich für eines der angebotenen Bezahlpakete entschieden. Die Betreibergesellschaft Exaring liegt damit leicht über dem Geschäftsplan ihres Gesellschafters Freenet, der zum 30. Juni über 250.000 registrierte und über 50.000 zahlenden Haushalte erwartete. Zum Jahresende soll waipu.tv mehr als 500.000 registrierte und rund 100.000 zahlende Haushalte erreichen. 80 Prozent der waipu.tv-Kunden nutzen regelmäßig die integrierte Aufnahmefunktion über den cloudbasierten Personal Video Recorder. In diesem Jahr sollen weitere Funktionen und Inhalte dazu kommen.
ARD könnte RTL die Formel 1 wegschnappen
Die ARD steht nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in Verhandlungen über die Free-TV-Rechte der Formel 1 von der Saison 2018 an und tritt damit in Konkurrenz zum Privatsender RTL, der seit 1991 die Grand-Prix-Rennen live überträgt. Der Vertrag von RTL endet nach dieser Saison. Die ARD wollte dazu keinen Kommentar abgeben: "Zu laufenden Ausschreibungsverfahren äußern wir uns grundsätzlich nicht", sagte Sportkoordinator Axel Balkausky. Liberty Media, der neue Eigentümer der Rennserie, analysiert derzeit weltweit die Fernsehmärkte. Um dem Bezahlfernsehen mehr Exklusivität zu geben, sind möglicherweise künftig nicht mehr alle Rennen im Free-TV zu sehen. Die Verantwortlichen sprächen derzeit sowohl mit Vertragspartnern als auch mit Interessenten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld von Liberty Media. Die Entscheidung darüber, wer die Formel 1 ab 2018 in Deutschland überträgt, soll nach der Sommerpause der Rennserie Ende August oder Anfang September 2017 fallen. Bis 2020 solle DAZN in zehn bis zwölf Ländern präsent sein, sagte er.
Offene Kanäle aus Rheinland-Pfalz auf Astra und Freenet TV
Die neun Offenen Kanäle (OK-TV) in Rheinland-Pfalz können seit 1. Juli 2017 von Satellitenhaushalten und von Zuschauern der DVB-T2-Plattform Freenet TV empfangen werden, die über ein HbbTV-fähiges Endgerät mit Internetanbindung verfügen. Ermöglicht wird dies durch die Einbindung der Programme in das Lokal-TV-Portal, das von der Bayerischen Medien Technik (bmt) im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) für alle Landesmedienanstalten entwickelt wurde. Das Lokal-TV-Portal wird als eigener Programmplatz über Astra (19,2 Ost) und bei Freenet TV ausgestrahlt und bietet eine Übersicht von lokalen Fernsehsendern aus vielen Bundesländern. "Es war mir ein besonders Anliegen, dass wir uns dem Lokal-TV-Portal angeschlossen haben. Damit wird besonders in den ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz, in denen es keinen Kabelanschluss gibt und in denen der Satellit der meistgenutzte Übertragungsweg ist, der Empfang der OK-TV-Programme ermöglicht", sagte LMK-Direktorin Renate Pepper in Ludwigshafen. "Dies gilt auch für die drei lokalen Fernsehprogramme tv.mittelrhein (TVM), Westerwald-Wied-TV (WW-TV) und Rhein-Ahr-TV, die voraussichtlich im August 2017 auf das Lokal-TV-Portal aufgeschaltet werden."
Media Broadcast Satellite überträgt Lokal-TV aus Bayern auf Astra
Der Dienstleister Media Broadcast Satellite überträgt seit 1. Juli 2017 von seinem Teleport in Usingen die bayerischen Lokalsender auf Astra (19,2° Ost). Das Unternehmen hat ein entsprechendes Abkommen mit der Bayerischen Medien Technik (bmt) geschlossen. Eingesetzt wird die Frequenz 11,523 GHz H (SR 22.000, FEC 5/6). Der Vertrag umfasst die Signalaufbereitung und Encodierung, das statistische Multiplexing sowie das Monitoring der 16 bayerischen Lokalfernsehangebote, die aufgeteilt auf insgesamt zehn Programmplätze für Satellitenhaushalte verbreitet werden. Mit dabei sind unter anderem das Franken Fernsehen, münchen.tv und das Regionalfernsehen Oberbayern. Hinzu kommt ein Standbild zur Übertragung der Empfangsparameter sowie der Signalisierung für das HbbTV-Angebot Lokal-TV-Portal. Media Broadcast Satellite übernimmt zudem die Ausstrahlung der Daten für die Hybridangebote der Lokal-TV-Stationen. "Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung und der entsprechenden Ressourcen für Broadcast-Satellite-Services konnten wir den technischen Wechsel an den Teleport Usingen kurzfristig und nahtlos realisieren", sagte Christian Fleischhauer, Geschäftsführer von Media Broadcast Satellite. "Damit profitieren die TV-Veranstalter von einer effizienten Programmverbreitung zu äußerst ökonomischen Bedingungen."
Zahl der Lokalsender weiter rückläufig
Das Sendersterben bei lokalen TV-Veranstaltern hat sich auch 2016 in Deutschland fortgesetzt. Die Zahl der für die Vielfalt besonders wichtigen lokalen/regionalen und landesweiten privaten TV-Anbieter ist aufgrund der schwierigen Marktsituation seit Jahren kontinuierlich rückläufig und von 146 Angeboten im Jahr 2013 auf 128 Angebote Anfang 2017 zurückgegangen. Das schreiben die Landesmedienanstalten in ihrem "Jahrbuch 2016/2017". Dagegen ist die Zahl der privaten bundesweiten Fernsehsender seit 2013 von 160 auf 203 gestiegen. Auch im privaten Hörfunk hat sich im Fünf-Jahres-Vergleich die Anzahl der Sender ohne Berücksichtigung von reinen Webradios von 270 auf 288 erhöht. Daneben gibt es über 180 Bürgermedien in Deutschland.
"Die einmalige Vielfalt der deutschen Rundfunklandschaft konnte so nur in einem föderal verfassten Land entstehen", sagte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). "Es ist das große Anliegen der Medienanstalten, diese Vielfalt zu bewahren und den Schutz von wichtigen gesellschaftlichen Interessen auch in einer digitalen Medienordnung zu verankern. Dabei bringen wir die Interessen der Länder mit den nationalen und internationalen Belangen einer globalen Medienwelt in Einklang."
Das Jahrbuch, das auch die Forderung des Bundesverbands Lokal-TV nach einer Beteiligung der Lokalsender am Rundfunkbeitrag aufgreift (S. 122), gibt einen umfassenden Überblick über Angebot, Entwicklung und Marktsituation des privaten Rundfunks in Deutschland sowie Informationen zu den Arbeitsschwerpunkten der Landesmedienanstalten. Das im Vistas Verlag erschienene Buch ist zum Preis von 25 Euro im Buchhandel (ISBN 978-3-89158-633-4) oder direkt beim Verlag erhältlich. Es kann auch als PDF-Datei kostenfrei auf der Webseite der Medienanstalten heruntergeladen werden.
RTL Nitro lässt RTL weg
Der TV-Sender RTL Nitro verzichtet ab 31. Juli 2017 auf den Zusatz RTL und nennt sich nur noch Nitro. "In den Anfangsjahren haben wir sehr stark von der Strahlkraft der Marke RTL profitiert. Nun gehen wir den nächsten Schritt und möchten ein neu definiertes Selbstverständnis zum Ausdruck bringen", sagte Senderchef Oliver Schablitzki. Ein Höhepunkt im Programm ist die neue Sendung "100% Bundesliga - Fußball bei Nitro", die der Free-TV-Sender zum Beginn der neuen Bundesliga-Saison startet. Jeden Montagabend von 22.10 bis 0.15 Uhr zeigt Nitro die ausführlichen Zusammenfassungen aller 18 Spiele des Wochenendes in der Bundesliga und 2. Bundesliga. Die Moderation übernehmen Laura Wontorra und Thomas Wagner, die zuvor bei Sport1 und Sky Deutschland arbeiteten.
Aus Nickelodeon wird wieder Nick
Der US-Medienkonzern Viacom International Media Networks verpasst seinem Kinderkanal Nickelodeon in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab sofort wieder die Kurzform Nick. Gleichzeitig wird ein neues Erscheinungsbild eingeführt. "Nickelodeon hat sich in den vergangenen zwölf Jahren als Kindersender im Markt etabliert. Jeder kennt Nickelodeon – Nickelodeon ist der gute Freund, und den nennt man doch gerne bei seinem Spitznamen", sagte Steffen Kottkamp, Director Kids & Family bei Viacom. Die Dachmarke lautet weiterhin Nickelodeon und bleibt unter anderem bei den Nickelodeon Kids' Choice Awards sichtbar.
Media Broadcast erhält DVB-T2-Multiplex in Berlin
Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat dem Sendernetzbetreiber Media Broadcast den Zuschlag für einen lokalen DVB-T2-Multiplex im Ballungsraum Berlin gegeben. Die Zuweisung gilt für sieben Jahre ab Aufnahme des Plattformbetriebs. "Wir möchten daran erinnern, dass bei Belegungsentscheidungen der Grundsatz des chancengleichen Zugangs der Programmveranstalter zu beachten ist. Eine Belegung insbesondere im Hinblick auf die Lokalprogramme muss diskriminierungsfrei erfolgen", sagte Hansjürgen Rosenbauer, Vorsitzender des MABB-Medienrats. Gemäß Medienstaatsvertrag und Rundfunkstaatsvertrag ist die MABB berechtigt, die Belegungsentscheidungen auf die Gewährung chancengleichen Zugangs und Diskriminierungsfreiheit zu überprüfen. Der Multiplex, über den bis zu acht TV-Sender ausgestrahlt werden können, soll im November 2017 in Betrieb gehen. Media Broadcast betreibt bereits die bundesweite DVB-T2-Plattform Freenet TV. Auch in Hamburg erhielt das Unternehmen kürzlich den Zuschlag für einen lokalen DVB-T2-Multiplex.
Telekom baut StreamOn aus
Die Deutsche Telekom hat neue Partnerangebote in ihren umstrittenen Zero-Rating-Dienst StreamOn aufgenommen. Im Videobereich kamen der OTT-Dienst Sky Ticket, die Online-Videothek Juke und der Online-Videorekorder save.tv dazu, im Audiobereich unter anderem Soundcloud, Tidal und Radiosender wie Antenne Bayern, Rock Antenne, Radio Regenbogen, bigFM, Radio Gong 96,3, Kultradio und ERF Pop. Damit sind insgesamt knapp 50 Partner Teil des Angebots. StreamOn ermöglicht Telekom-Mobilfunkkunden, die darin enthaltenen Musik- und Video-Streaming-Dienste zu nutzen, ohne dass der Datenverbrauch das im Mobilfunkvertrag inbegriffene Highspeed-Datenvolumen verringert. Kritiker werfen der Telekom allerdings vor, damit gegen das Gebot der Netzneutralität zu verstoßen. Die Bundesnetzagentur prüft den Tarif.
Dirk Wössner wird neuer Deutschland-Chef der Telekom
Dirk Wössner wird zum 1. Januar 2018 neues Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom, zuständig für das Festnetz- und Mobilfunkgeschäft in Deutschland. Er tritt die Nachfolge von Niek Jan van Damm an, der den Telekommunikationskonzern verlässt. "Nach intensiven Gesprächen mit unserem Vorstandsvorsitzenden Tim Höttges und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Lehner habe ich beschlossen, Ende des Jahres meine bisherige Aufgabe niederzulegen. Das ist etwas früher als ursprünglich geplant, aber passt sehr gut in meine persönliche Lebensplanung und ist die beste Garantie für eine reibungslose Übergabe, ähnlich wie das vor vier Jahren bei René Obermann und Tim Höttges der Fall war", sage van Damme in Bonn.
Höttges erklärte: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Dirk Wössner und auf seine Rückkehr. Er kennt das Unternehmen wie kaum ein anderer. Er hat in den letzten Jahren, die er außerhalb des Telekom-Konzerns aktiv war, wichtige Erfahrungen sammeln können, die er ab nächstem Jahr in seine Arbeit bei der Telekom wird einbringen können. So hat er in den vergangenen Jahren beim kanadischen Marktführer Rogers Communications das Privatkundengeschäft verantwortet und dieses erfolgreich zurück auf einen Wachstumskurs geführt. Rogers hat eine lange Tradition als Innovationsführer in Nordamerika: Unter der Leitung von Dirk Wössner war Rogers das erste Unternehmen, das seinen Kunden 4K-Fernsehen und eine flächendeckende Breitbandversorgung mit 1 Gbit/s anbieten konnte. Niek Jan van Damme danke ich von ganzem Herzen für die rund 15-jährige Zusammenarbeit. Er hat in dieser Zeit viel für die Deutsche Telekom geleistet. Die Liste ist lang, besonders hervorzuheben ist die Zusammenführung von Festnetz- und Mobilfunkgeschäft in eine Einheit, den Ausbau und die Modernisierung der Netze und die deutliche Verbesserung des Service der Deutschen Telekom. Das Unternehmen und ich haben ihm viel zu verdanken."
Wechsel an der Spitze von Tele Columbus
Ronny Verhelst, CEO von Tele Columbus, verlässt den drittgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber zum 1. Februar 2018 aus persönlichen Gründen. Sein Nachfolger wird Timm Degenhardt, der vom Schweizer Telekommunikationsanbieter Sunrise kommt. Er tritt bereits zum 14. August 2017 in die Tele-Columbus-Gruppe ein und wird zum 1. September 2017 für zunächst drei Jahre als weiteres Vorstandsmitglied bestellt, um einen fließenden Übergang sicherzustellen.
"Mit der im kommenden Herbst bevorstehenden Einführung eines neuen, einheitlichen Marktauftritts ist meine Mission, die Tele-Columbus-Gruppe zukunftsfähig aufzustellen, nun abgeschlossen", erklärte der gebürtige Belgier Verhelst, der das Unternehmen seit April 2011 leitete. "Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich für ihren phantastischen Einsatz sowie allen Partnern des Unternehmens für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen knapp sieben Jahren - und hoffe auf Verständnis für meine persönliche Entscheidung, meinen Lebensmittelpunkt nun wieder in meine Heimat zu verlagern."
Degenhardt war seit 2013 bei Sunrise zunächst als Chief Marketing Officer und Chief Commercial Officer tätig und verantwortete zuletzt als Chief Consumer Officer sowie Mitglied des Vorstands das Endkundengeschäft. "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe bei der Tele-Columbus-Gruppe, weil ich fest davon überzeugt bin, dass die die neuen digitalen Anwendungen, die steigende Nachfrage nach Medieninhalten und zunehmende mobile Nutzung für einen leistungsstarken Breitband- und Entertainment-Anbieter große Chancen bieten", sagte der Deutsche. "Gerade im deutschen Markt gilt es viele international bereits selbstverständliche Medien- und Technologie-Entwicklungen aufzuholen - und ein national präsenter, aber gleichzeitig auch lokal flexibler Anbieter wie Tele Columbus bietet hierfür beste Voraussetzungen."
Wolfram Winter verlässt Sky Deutschland
Nach zehnjähriger Tätigkeit verlässt Wolfram Winter Sky Deutschland. Der Executive Vice President Communications und Public Affairs sowie Unternehmenssprecher des Pay-TV-Veranstalters hatte 2007 als geschäftsführender Gesellschafter die Premiere Star GmbH mitgegründet, eine Tochtergesellschaft der damaligen Premiere AG, die dann 2010 von Sky komplett übernommen wurde. Im folgenden Jahr übernahm er schließlich die Verantwortung für die Kommunikation. Von 2015 bis 2016 war er außerdem für den Sky-Werbezeitenvermarkter Sky Media als Geschäftsführer verantwortlich.
"Wolfram Winter hat einen entscheidenden Beitrag zum Turnaround unseres Unternehmens geleistet. Die Kommunikation wurde unter seiner Regie zurecht mehrmals ausgezeichnet", sagte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sky Deutschland. "Wenn man heute über Sky liest, ist die Tonalität eine völlig andere, als es noch vor nicht allzu langer Zeit der Fall war. Wir verlieren einen Kollegen, mit dem ich sehr gerne und partnerschaftlich zusammengearbeitet habe."
Winter erklärte: "Es war ein Privileg, für dieses Unternehmen zu arbeiten, und es war eine einzigartige Zeit. Ich habe viel gelernt und wünsche Carsten Schmidt sowie der gesamten Mannschaft alles Gute für die Zukunft!" Die Nachfolge wird interimsweise Ralph Fürther antreten. Der bisherige Senior Vice President External Communications ist seit 1999 in verschiedenen Rollen für das Unternehmen tätig.
Sky öffnet wieder "Star Wars"-Kanal
Sky Deutschland bietet den Fans von "Star Wars" zum dritten Mal einen eigenen Fernsehkanal. Nach 2014 und 2016, zeigt Sky Cinema Star Wars HD auch in diesem Jahr wieder alle "Star Wars"-Filme sowie Featurettes, Dokumentationen und Sky-Eigenproduktionen, die Einblicke hinter die Kulissen der Weltraum-Saga ermöglichen. Der Sender ersetzt vom 28. August bis 10. September 2017 Sky Cinema Hits. Höhepunkt ist am 3. September um 20.15 Uhr die exklusive TV-Premiere von "Rogue One: A Star Wars Story". Bei Sky On Demand und Sky Go ist das Programm zudem zeitunabhängig und mobil zu empfangen, Nichtabonnenten erhalten Zugang über Sky Ticket.
Sky sichert sich Constantin-Film-Paket
Spielfilme wie "Fack Ju Göhte 3", "Das Pubertier - Der Film" und "Gorillas" werden als exklusive TV-Premieren bei Sky laufen - kurz, nachdem sie im Kino waren. Möglich macht dies ein umfangreicher mehrjähriger Lizenzvertrag zwischen Constantin Film und Sky Deutschland, der nun geschlossen wurde. Durch das Abkommen, mit dem beide Unternehmen ihre langjährige Partnerschaft fortsetzen, sichert sich der Pay-TV-Veranstalter in Deutschland und Österreich weitreichende lineare und On-Demand-Rechte für seine Sky-Cinema-Sender sowie die Services Sky On Demand, Sky Go, Sky Store, Sky Select und Sky Ticket, mit denen Filme und Serien zeitunabhängig und mobil abrufbar sind. Außerdem im Paket enthalten sind Titel wie "Nur Gott kann mich richten" mit Moritz Bleibtreu, "Verpiss Dich, Schneewittchen" mit Bülent Ceylan und Josefine Preuss und "Dieses Bescheuerte Herz" mit Elyas M'Barek unter der Regie von Marc Rothemund. Auch ältere Produktionen sind enthalten, darunter "TKKG", "Die wilden Hühner", "Mädchen, Mädchen", "Das Geisterhaus", "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" und "Neues vom Wixxer" sowie die japanischen Horrorfilme "Der Fluch - The Grudge 1+2".
Sky startet Gratis-Videoportal für Sportfans
Sky weitetet sein kostenfreies Angebot für Sportfans aus: Nach der Umwandlung des Sportnachrichtenkanals Sky Sport News HD in einen Free-TV-Sender, hat der Pay-TV-Veranstalter jetzt ein werbefinanziertes Gratis-Videoportal im Internet gestartet. Die Webseite skysport.de bietet rund um die Uhr aktuelle Nachrichten und Höhepunkte aus der Welt des Sports, darunter Fußball, Formel 1, Handball, Tennis und Golf. Der Schwerpunkt liegt bei Videobeiträgen, darunter Ausschnitte aus dem exklusiven Sportrechteportfolio von Sky wie der UEFA Champions League und der Handball-Bundesliga. Außerdem gibt es einen Livestream des TV-Senders Sky Sport News HD. Mit dem Vorstoß, der im September 2016 angekündigt wurde, tritt Sky in Konkurrenz zu Sportportalen wie Sport1.de des Sportkanals Sport1 sowie Spox.com und Sportal.de der britischen Perform Group, die auch den OTT-Dienst DAZN betreibt.
Planet startet bei TV Spielfilm live
Der Dokumentationskanal Planet ist ab sofort auf der Internet-TV-Plattform TV Spielfilm live zu empfangen. Der Pay-TV-Sender ist Bestandteil des Premium-Pakets, das 9,99 Euro pro Monat kostet. Die Planet-Muttergesellschaft High View verlängerte darüber hinaus den Verbreitungsvertrag für den Free-TV-Musikkanal Deluxe Music, der weiterhin im kostenfreien Angebot von TV Spielfilm live enthalten ist. Die HD-Variante des Senders kann über das Premium-Paket abonniert werden.
N24 HD und N24 Doku starten bei waipu.tv
Der Nachrichtensender N24 HD und der Dokumentationskanal N24 Doku werden künftig auf der IPTV-Plattform waipu.tv empfangbar sein. Einen entsprechenden Verbreitungsvertrag schloss die Betreibergesellschaft Exaring mit dem TV-Veranstalter WeltN24. Die beiden Sender sind nach einer technischen Umsetzungsphase bald auf waipu.tv verfügbar und können auch unterwegs mobil genutzt sowie aufgenommen werden. waipu.tv-Kunden, die eine HD- oder Mobil-Option gebucht haben oder über das "Perfect"-Paket verfügen, empfangen die Neuzugänge ohne zusätzliche Kosten.
Smart TV treibt Abruffernsehen voran
42 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen einen Smart-TV-Fernseher. Davon sind 88 Prozent ans Internet angeschlossen. Die Smart-TV-Funktionen werden von 56 Prozent auch genutzt, in der Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen sogar von 65 Prozent. Das führt dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. Dies ist bei 41 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) der Fall. Insgesamt bleibt die TV-Nutzung weiterhin attraktiv: 59 Prozent der 16- bis 39-Jährigen gaben an, nun mehr Zeit vor dem Fernseher zu verbringen als ohne Smart TV, da sie mit den vernetzten Geräten häufiger passende Sendungen finden. Ebenfalls 59 Prozent dieser Altersgruppe sind generell bereit, für Programminhalte zu bezahlen, die Altersgruppe der über 60-Jährigen nur zu 16 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die Value A Marketing Intelligence im Mai 2017 unter 2.000 Haushalten in Deutschland für eine Studie des Branchenverbands gfu Consumer & Home Electronics durchgeführt hat.
Die Mediatheken liegen mit 60 Prozent auf Platz eins bei der Nutzung der Smart-TV-Funktionen, gefolgt von Video-on-Demand (VoD) mit 56 Prozent und Videoclips mit 54 Prozent. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen: VoD nutzen nur 35 Prozent der über 60-Jährigen, dagegen 74 Prozent der 16- bis 39-Jährigen. "Besonders interessant ist dabei, dass sich damit die Herkunft der Programminhalte deutlich in Richtung amerikanischer Anbieter verschiebt", sagte der gfu-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Kamp. "Während das lineare Fernsehen überwiegend lokalen Ursprungs ist, wird die Beliebtheit bei den Angeboten aus dem Internet von Amazon Prime mit 73 Prozent angeführt. Netflix folgt mit 41 Prozent auf Platz zwei und Google Play mit 28 Prozent auf Platz drei. Der deutsche Anbieter maxdome kommt mit 24 Prozent auf Platz vier."
Der Durchschnittspreis aller verkauften TV-Geräte liegt derzeit bei rund 600 Euro. Die für die Studie befragten Bürger sind aber bereit, zwischen 800 und 900 Euro für den nächsten Fernseher auszugeben. 43 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) sind sogar bereit, mehr als 1.000 Euro auszugeben und 11 Prozent wollen über 1.400 Euro investieren. Erstmals gaben die Studienteilnehmer als häufigsten Kaufgrund mit 47 Prozent Ultra HD an (Vorjahr: 36 Prozent). Der größere Bildschirm als Kaufmotiv wurde mit 41 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent) auf Platz zwei verdrängt. Der drittwichtigste Grund für die Neuanschaffung bleibt, wie bei der Befragung 2016, Smart TV mit 31 Prozent (Vorjahr: 29 Prozent).
Aus Wige Media wird Sporttotal
Das Medien- und Technologieunternehmen Wige Media wird sich in Sporttotal umbenennen. Mit dem Namenswechsel, der auf der Hauptversammlung beschlossen wurde, nimmt Wige die Bezeichnung seines im Januar 2017 gestarteten Sportportals an. "Wir sind überzeugt, dass Sporttotal weit stärker für das zukünftige Geschäftsmodell des Unternehmens steht als die bisherige Firmierung. So sehen wir etwa in unserer neuen digitalen Plattform sporttotal.tv einen wesentlichen Wachstumstreiber für das Unternehmen", sagte Peter Lauterbach, CEO von Wige Media. Nach Abschluss der Pilotphase hat sporttotal.tv einen über zehn Jahre laufenden Rahmenvertrag mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) abgeschlossen. Ziel ist es, Fußballvereine von der vierthöchsten Spielklasse abwärts mit einer speziellen Videotechnik auszustatten, die es erlaubt, Fußballspiele in hoher Qualität und vollautomatisch live auf dem Webportal zu übertragen. Sporttotal.tv soll nun deutschlandweit als Bewegtbildplattform für den Amateurfußball etabliert werden.
Vodafone erhöht Kabel-Internet auf 500 Mbit/s
Vodafone bietet in seinem Kabelnetz (ehemals Kabel Deutschland) ab sofort einen Internetzugang mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 Mbit/s im Download an; Uploads sind mit bis zu 50 Mbit/s möglich. In den nächsten zwei Wochen soll das halbe Gigabit für rund 20 Prozent aller Haushalte im Vodafone-Versorgungsgebiet in Deutschland verfügbar werden - das entspricht 2,5 Millionen Haushalten. Der Ausbau beginnt in 124 Städten, darunter Metropolen und kleinere Städte. Den Anfang macht München. Der 500-Mbit/s-Zugang ist in Kombination mit anderen Tarifen sowie alleinstehend im ersten Jahr für 19,99 Euro pro Monat erhältlich. Die bisherige Höchstgeschwindigkeit im Vodafone-Netz betrug 400 Mbit/s.
Deutsche Glasfaser bietet 1-Gigabit-Internetzugang
Der Netzbetreiber Deutsche Glasfaser verdoppelt das Tempo seines schnellsten Internetzugangs für Privathaushalte von 500 Mbit/s auf 1 Gbit/s. Die Upload-Datenrate beträgt 500 Mbit/s. Die Erweiterung gilt in allen Netzgebieten des bundesweit agierenden Unternehmens. Geschäftskunden erhalten auf Wunsch sogar bis zu 10 Gbit/s. Der neue Privatkundentarif "DG giga 1000" kostet 104,99 Euro pro Monat im ersten Jahr, danach 159,99 Euro pro Monat. Auch der regionale Glasfasernetzbetreiber EWE führte kürzlich einen 1-Gbit/s-Internetzugang für Privatkunden ein.
UPC schnappt Teleclub die Bundesliga weg
Der Kabelnetzbetreiber UPC wird ab der neuen Spielzeit im August 2017 die von Sky Deutschland übertragenen Live-Spiele der Fußball-Bundesliga in der Schweiz ausstrahlen. Alle Partien, für die Sky die Rechte besitzt, werden über Kabel und IPTV exklusiv beim neuen UPC-Sportkanal MySports zu sehen sein - insgesamt 572 Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga pro Jahr. Seit Jahren war der vom Konkurrenten Swisscom betriebene Pay-TV-Veranstalter Teleclub der Bundesliga-Partner von Sky in der Schweiz und zeigte dort die Spiele. "Dass wir als neuer Sportsender unseren Kunden nun auch noch dieses Filet-Stück des internationalen Fußballs anbieten können, freut mich sehr! Damit heben wir unseren Sender aufs nächste Level und lassen die Konkurrenz im heimischen Sport-TV-Markt hinter uns", sagte Steffi Buchli, Programmleiterin von MySports. Dem Teleclub bleiben damit nur die 45 Spiele pro Saison, die Eurosport überträgt, an denen man kürzlich die Rechte erworben hatte.
Teleclub erwirbt Champions-League-Rechte
Der Schweizer Pay-TV-Veranstalter Teleclub wird ab der Saison 2018/19 alle Spiele der Champions League und der Europa League live übertragen. Eine entsprechende Einigung erzielte die Betreibergesellschaft CT Cinetrade mit der Agentur Team Marketing, die die TV-Rechte im Auftrag des europäischen Fußballverbands UEFA vermarktet. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart. Das Rechtepaket erstreckt sich auf die drei Spielzeiten zwischen 2018/19 und 2020/21. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich, wo die Champions League ab der Saison 2018/19 nur noch im Bezahlfernsehen bei Sky und DAZN zu sehen sein wird, will der Teleclub einzelne Partien auf seinem neuen Free-TV-Sender Teleclub Zoom live übertragen. Zudem wurden an einigen Spielen co-exklusive Rechte erworben, so dass eine Übernahme und Ausstrahlung durch die SRG möglich ist. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt hat sich inzwischen mit der Agentur Team geeinigt und wird von der Champions League und Europa League jede Woche eine Partie im Free-TV ausstrahlen.
Discovery-Sender bleiben bei Swisscom
Die Free-TV- und Pay-TV-Sender von Discovery Networks Deutschland werden weiterhin auf der IPTV-Plattform Swisscom TV der Swisscom zu empfangen sein. Der TV-Veranstalter verlängerte seine langjährige Partnerschaft mit dem Schweizer Telekommunikationskonzern. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die Swisscom exklusiver Vermarktungspartner für den Eurosport Player in der Schweiz und Liechtenstein wird. Die Kunden von Swisscom und deren Pay-TV-Tochter Teleclub erhalten rabattierten Zugang zu dem kostenpflichtigen OTT-Angebot - und damit unter anderem zu Live-Spielen der Fußball-Bundesliga ab der neuen Saison 2017/18. Auf herkömmlichen Verbreitungswegen sind die Bundesliga-Spiele, die die Discovery-Tochter Eurosport überträgt, in der Schweiz und Liechtenstein beim Teleclub zu sehen, mit dem kürzlich eine entsprechende Kooperation vereinbart wurde.
Eurosport 1 HD ab 1. August bei HD Austria
Der Sportkanal Eurosport 1 HD startet am 1. August 2017 auf der österreichischen Satellitenplattform HD Austria über Astra (19,2° Ost). Der Sender ist für alle Abonnenten der Pakete "HD Austria" und "HD Austria Kombi" empfangbar; eingesetzt wird die Frequenz 11,112 GHz H (SR 22.000, FEC 2/3). Die Aufnahme von Eurosport 1 HD ist Bestandteil des neuen Verbreitungsvertrags, den die HD-Austria-Betreibergesellschaft M7 Group im Juni 2017 mit der Eurosport-Muttergesellschaft Discovery Networks abgeschlossen hat. Auch die Discovery-Sender DMAX HD, TLC HD und Eurosport 2 SD sind bei HD Austria zu empfangen.