Magine TV plant OTT-Lösungen für Netzbetreiber
Die Internet-TV-Plattform Magine TV will dem Beispiel ihres Konkurrenten Zattoo folgen und neben dem Endkundengeschäft auch ein B2B-Standbein aufbauen. Der neue OTT-Dienstleister Magine Digital Media soll die technische Plattform für Web-TV-Streaming von Magine TV als skalierbare Out-of-the-box-Lösung Infrastrukturbetreibern, Plattformbetreibern und Content Providern anbieten. Executive Vice President des neuen Geschäftsbereichs wird Olaf Kroll, bisheriger Country Manager von Magine TV Deutschland. Sein Nachfolger als Leiter des Deutschlandgeschäfts wird Christoph Urban, bisher Vice President Marketing von Magine TV Germany & Sweden.
"Wir sind sehr zuversichtlich, mit Magine Digital Media auch auf der B2B-Seite vom wachsenden OTT-Markt zu profitieren, sowohl in Deutschland als auch in den internationalen Märkten", sagte Kroll in Berlin. "Als Anbieter mit einem bestehenden, erfolgreichen B2C-Angebot verfügen wir über einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den meisten Anbietern vergleichbarer Lösungen."
Sky will komplette Pay-TV-Plattform via Internet streamen
Sky will sein vollständiges Pay-TV-Angebot künftig via Internet zugänglich machen und damit erstmals eine Alternative zu den Verbreitungswegen Kabel, Satellit und IPTV schaffen. Der Streaming-Service soll über den Receiver der neuesten Generation, Sky Q, angeboten werden, wie Sky bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen bekannt gab. Der OTT-Dienst (Over-the-Top-TV) wird voraussichtlich 2018 in Großbritannien starten, gefolgt von Deutschland, Österreich und Italien.
Schon in diesem Jahr will Sky zudem den Sky Store in Deutschland und Österreich einführen. In der digitalen Videothek können Spielfilme und Serien gemietet oder gekauft werden. Der Clou: Wer sich für den Kauf entscheidet, erhält neben der direkten Download-Möglichkeit auch eine Kopie auf DVD per Post. Der Sky Store startete im April 2014 in Großbritannien für Sky-Abonnenten. Seit April 2015 ist das Angebot für jedermann zugänglich - egal, ob Sky-Kunde oder nicht.
Darüber hinaus kündigte der Pay-TV-Veranstalter an, Sky Ticket auf weiteren Endgeräten und Plattformen in Deutschland und Österreich verfügbar zu machen. Sky Ticket macht das Spielfilm-, Sport- und Unterhaltungsangebot von Sky Zuschauern via Internet ohne langfristiges Abonnement zugänglich.
Die Zahl der Sky-Abonnenten stieg in der zweiten Jahreshälfte 2016 in Deutschland und Österreich um 231.000 auf 4,86 Millionen. Der Umsatz legte in den beiden Ländern im Vorjahresvergleich um zehn Prozent auf 907 Millionen Pfund (1,06 Milliarden Euro) zu. Der operative Verlust verringerte sich von 41 Millionen auf elf Millionen Pfund (13 Millionen Euro).
Eurosport und Discovery bleiben bei Sky
Eurosport 1 HD, Eurosport 2 HD, Eurosport 360 HD und Discovery Channel bleiben auf der Pay-TV-Plattform Sky empfangbar. Sky Deutschland und Discovery Networks Deutschland einigten sich auf neuen Verbreitungsvertrag. Die Gespräche zu den 45 Bundesliga-Spielen pro Saison, für die Eurosport die Pay-TV-Rechte ab der Spielzeit 2017/18 erworben hat, sollen in den kommenden Wochen fortgeführt werden.
"Wir freuen uns, dass Discovery Channel, Eurosport 1 HD, Eurosport 2 HD und Eurosport 360 HD auch in Zukunft über Sky in Deutschland und Österreich empfangbar sein werden", sagte Elke Walthelm, Executive Vice President Programming bei Sky Deutschland, in München. "Die Vereinbarung wurde geschlossen, nachdem Discovery unseren Vorschlag akzeptiert hat, den wir ihnen vor über einer Woche unverändert unterbreitet haben."
Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin von Discovery Networks Deutschland, erklärte: "Wir haben die 20-jährige Geschäftsbeziehung mit Sky Deutschland immer sehr geschätzt und freuen uns, dass wir uns auf eine Fortsetzung unserer Zusammenarbeit einigen konnten. So können auch unsere Sky-Zuschauer weiterhin unsere Top-Sport-Übertragungen und hochwertigen Dokumentationen genießen. Die langfristige Übereinkunft mit Sky ist für uns auch ein wichtiger Meilenstein unserer Strategie, auf absehbare Zeit mehr Zuschauern auf mehr Bildschirmen und Plattformen unsere Inhalte anbieten zu können."
Auch in Großbritannien einigten sich Sky und Discovery auf einen neuen Verbreitungsvertrag. Zu finanziellen Details wurden keine Angaben gemacht. Zwischen den beiden Medienkonzernen war zuvor eine öffentliche Auseinandersetzung über die Verbreitungskonditionen ausgebrochen. Ohne Einigung wären Eurosport und Discovery zum 31. Januar 2017 bei Sky abgeschaltet worden. Das Abkommen in Deutschland ist für Discovery von besonderer Bedeutung, weil Eurosport ab der Saison 2017/18 Bundesliga-Spiele und ab 2018 die Olympischen Spiele exklusiv überträgt.
Illegales Streaming: Polizei nimmt Sky-Piraten fest
Ein 25-jähriger Informatiker aus Köln ist als Haupttäter im Fall der illegalen Verbreitung von Sky-Programmen festgenommen worden. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg führte zuvor mit dem Bayerischen Landeskriminalamt umfangreiche Ermittlungen gegen die Betreiber der illegalen Streaming-Plattformen stream4k.net und mystreamz.cc durch. In diesem Zusammenhang kam es am 23. Januar 2017 zur Festnahme des Informatikers und zur Durchsuchung zweier Wohnungen in Köln. Vorausgegangen war eine Strafanzeige von Sky Deutschland, sagte ein Sky-Sprecher gegenüber MediaLABcom. Bereits im Laufe des Jahres 2016 wurden im Rahmen der Ermittlungen elf Wohnungen durchsucht und zwei Unterstützer festgenommen.
Die Erkenntnisse aus diesen Maßnahmen sowie umfangreiche Finanz- und Internetermittlungen führten letztlich zu dem geständigen Haupttäter. Dieser hatte das Sendesignal des Pay-TV-Veranstalters Sky über das Internet verbreitet und von den Nutzern hierfür monatliche Gebühren verlangt. Mit rund 3.000 Nutzern handelte es sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg zeitweise um eines der größten deutschsprachigen Angebote dieser Art. Durch den Betrieb dieses Streaming-Dienstes beging die Gruppierung rund um den 25-jährigen gewerbsmäßige Straftaten nach dem Urheberrechtsgesetz sowie zahlreiche weitere Straftaten. Die von den Tätern betriebene Streaming-Plattform mystreamz.cc wurde abgeschaltet. Bargeld und Bitcoins in fünfstelliger Höhe konnten sichergestellt werden. Die von den Nutzern geleistete Vorkasse ist für diese verloren. Die weiteren Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und des Bayerischen Landeskriminalamts dauern an.
"Die ermittelnden Beamten des LKA Bayern haben großes Engagement gezeigt und sehr professionelle Arbeit geleistet. Mit der Abschaltung der Plattform mystreamz.cc wurde dadurch der nächste Erfolg gegen illegales Streaming erzielt, was zeigt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und Nutzer besser legale Angebote verwenden sollen", sagte der Sky-Sprecher. "Das ist auch ein guter Tag für all unsere zahlenden Kunden. Sky wird weiterhin konsequent und mit allen Mitteln gegen illegale (IPTV-)Anbieter vorgehen und die Szene genau beobachten."
Vodafone startet Fernsehplattform GigaTV
Vodafone hat am 12. Februar 2017 in seinem Kabelnetz die Ultra-HD-fähige Fernsehplattform GigaTV gestartet, die die Unterhaltungsangebote im Haushalt der Kunden bündelt. Über eine zentrale Benutzeroberfläche erhalten die Zuschauer Zugang zu rund 120 TV-Sendern, 55 Mediatheken, einem Video-on-Demand-Dienst (VoD) mit über 3.000 Spielfilmen sowie Apps. Das integrierte Empfehlungssystem erkennt den TV-Geschmack der Nutzer und schlägt passende Inhalte aus dem eigenen Bestand und Drittangeboten wie Sky und maxdome vor.
Herzstück des Angebots, das auf der Infinite Video Platform des US-Technologiekonzerns Cisco beruht, ist eine Set-Top-Box mit 1 Terabyte Speicherplatz, die sich für Ultra HD eignet. Die Nutzer können damit ausgewählte Titel aus dem VoD-Angebot von Vodafone im neuen Bildformat abrufen. Über die Instant-Restart-Funktion kann künftig die aktuell laufende TV-Sendung auf den Anfang zurückgesetzt und von vorne angesehen werden. Für Smartphones und Tablets gibt es Apps: Die App für Android-Geräte steht ab sofort bei Google Play bereit. Die iOS-Version für Apple-Geräte soll in Kürze folgen. Über die Apps können die Nutzer Live-TV schauen, die Mediatheken nutzen, bestellte Filme anschauen und zuhause auf dem Fernseher weitersehen sowie unterwegs TV-Aufnahmen der Set-Top-Box programmieren.
Vodafone-Kabelkunden erhalten GigaTV inklusive Box und Apps ab 14,99 Euro pro Monat. Für fünf Euro Aufpreis pro Monat gibt es GigaTV HD Premium mit weiteren 20 Sendern dazu. Die GigaTV-App kann für 9,99 Euro auch von Kunden ohne Vodafone-Kabelanschluss gebucht werden und ist damit deutschlandweit nutzbar. Vodafone will GigaTV zu einem späteren Zeitpunkt auch auf seiner IPTV-Plattform Vodafone TV einführen.
Vodafone sichert sich ProSiebenSat.1-Sender
Vodafone hat mit ProSiebenSat.1 einen langfristigen Vertrag zur Verbreitung der Free-TV-, Pay-TV-, HD- und Video-on-Demand-Angebote des Medienkonzerns in seinem Kabelnetz und auf seiner IPTV-Plattform abgeschlossen. Vodafone-Kunden erhalten dadurch ab Ende Februar 2017 direkten Zugang zu maxdome über Vodafones neue Fernsehplattform GigaTV. Damit ist die von ProSiebenSat.1 betriebene Online-Videothek künftig bei allen großen Kabelnetzbetreibern verfügbar.
Die Kabel- und IPTV-Haushalte von Vodafone können zudem künftig erstmals die Free-TV-Sender Sat.1 Gold und ProSieben Maxx in HD-Qualität beziehen. Die Pay-TV-Kanäle Sat.1 emotions HD und kabel eins Classics HD werden im "HD Premium Plus"-Paket von Vodafone aufgenommen. Neu ins "HD Premium"-Bouquet kommt ProSieben Fun HD, der dritte Pay-TV-Sender von ProSiebenSat.1. Kabel eins Doku ist bereits seit Ende 2016 bei Vodafone zu sehen.
Das Abkommen ermöglicht Vodafone außerdem, Programminhalte von ProSiebenSat.1 nach ihrer TV-Ausstrahlung bei GigaTV auf Abruf bereitzustellen sowie die mobile Verbreitung der zehn Free-TV- und Pay-TV-Sender des Unternehmens. Über die Instant-Restart-Funktion kann die aktuell laufende Sendung auf den Anfang zurückgesetzt und von vorne angesehen werden. Mit dem netzwerkbasierten Personal Video Recorder lassen sich mehrere Fernsehsendungen parallel aufnehmen.
Verbrauchertäuschung: Bundesnetzagentur geht gegen Vodafone vor
Die Bundesnetzagentur hat Vodafone Kabel Deutschland untersagt, Werbeschreiben zu versenden, in denen Verbraucher unter Fristsetzung zu einer telefonischen Kontaktaufnahme aufgefordert werden. Die Kontaktaufnahme sollte über verschiedene 0800er-Rufnummern erfolgen. "Das Unternehmen hat versucht, Verbraucher zu täuschen und als Kunden zu gewinnen. Wettbewerbswidriges Verhalten wird durch die Bundesnetzagentur konsequent geahndet", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, in Bonn.
Die Briefe wurden beispielsweise mit dem Betreff "DVB-T-Abschaltung erfordert Umstellung auf moderne TV-Versorgung" in einem rosafarbenen Umschlag mit dem Hinweis "Wichtige Hinweise zu Anschlussdiensten in Ihrem Gebäude" versandt. Die Schreiben erweckten einen amtlichen Eindruck und waren zum Teil zusätzlich mit einem Stempel "Wiederholter Zustellversuch" gekennzeichnet. Ebenfalls versendete Postkarten enthielten den Hinweis "Wichtige Information" und waren teilweise auch mit einem Stempel "Wiederholter Zustellversuch" versehen. Anlass war eine angebliche "wichtige Neuerung der Telefon- und Internet-Technologie". Die Werbung war persönlich adressiert und nicht mit einem Firmenlogo versehen. Aus dem Kleingedruckten war zu entnehmen, dass die Adressdaten der Empfänger zur werblichen Ansprache von einem Dienstleister bezogen wurden. Sollte das Unternehmen der Untersagung nicht nachkommen, will die Bundesnetzagentur weitere Maßnahmen prüfen. Zwangsgelder in Höhe von 20.000 Euro wurden nach Angaben der Wettbewerbsbehörde bereits angedroht.
Vodafone hat den Versand der beanstandeten Werbeschreiben und Postkarten bereits am 19. Januar 2017 gestoppt, wie ein Sprecher des Telekommunikationskonzerns gegenüber MediaLABcom erklärte. "Ebenso haben wir die verantwortliche Abteilung angewiesen, diese Schreiben nie wieder zu versenden. Denn durch Inhalt, Stil und Aufmachung haben sie Kunden offensichtlich eher verwirrt, anstatt sie transparent über unsere Leistungen aufzuklären", sagte der Sprecher. "Bei Empfängern, die sich über diesen Brief oder die Postkarte geärgert haben, können wir uns nur in aller Form entschuldigen."
Mehrheit der DVB-T-Haushalte will auf DVB-T2 umsteigen
Der größte Anteil der derzeitigen DVB-T-Haushalte (44,1 Prozent) will auf das Nachfolgesystem DVB-T2 umsteigen, das am 29. März 2017 eingeführt wird, aber einige wollen zu alternativen Empfangswegen wechseln. Fast ein Viertel (21,6 Prozent) ist noch unentschlossen und 18 Prozent sind bereits auf DVB-T2 umgestiegen. Sie besitzen einen in den Fernseher integrierten DVB-T2-Empfänger (13 Prozent) oder eine DVB-T2-Set-Top-Box (4,5 Prozent). Manche Zuschauer nutzen den Umstieg, durch den sie in den meisten Fällen neue Empfangsgeräte benötigen, zum Wechsel auf einen anderen TV-Verbreitungsweg: 12,6 Prozent der DVB-T-Haushalte will künftig Streaming-Anbieter wie Zattoo oder Magine TV nutzen, 11,7 Prozent einen Kabelanschluss, 10,8 Prozent Satellitenempfang und 3,6 Prozent IPTV. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, für die die Marktforscher von TNS Infratest im Auftrag von Zattoo im Januar 2017 über 1.000 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren in Deutschland befragten.
Rund zehn Prozent der Befragten gaben an, derzeit ihr Fernsehprogramm über Antenne zu empfangen. Das entspricht rund 3,4 Millionen Haushalten. In den Ballungsräumen ist es sogar ein Viertel bis ein Drittel der Haushalte. Wenn knapp 13 Prozent und damit jeder siebte DVB-T-Zuschauer zum TV-Streaming übers Internet wechselt, würden die entsprechenden Anbieter rund 450.000 bis 500.00 neue Kunden gewinnen. Besonders bei den 30- bis 49-Jährigen ist das Interesse an dieser vergleichsweise jungen Empfangsmöglichkeit hoch. In dieser Altersgruppe plant jeder fünfte den Umstieg zum TV-Streaming. "Langsam, aber sicher etabliert sich TV-Streaming als gleichwertige Alternative insbesondere zu terrestrischem und Satellitenfernsehen", sagte Jörg Meyer, Chief Officer Content & Consumer bei Zattoo. "Wer heute bereits Musik und Filme on Demand streamt, für den ist es nur ein kleiner Schritt, zukünftig auch das TV-Programm über das Internet zu empfangen."
HD+ erreicht über 2 Millionen Kunden
Die HDTV-Plattform HD+ zählte zum 31. Dezember 2016 insgesamt 2,11 Millionen Kunden - 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (31. Dezember 2015: 1,84 Millionen Kunden). Das kostenpflichtige Angebot, das die HD-Versionen privater Free-TV-Sender für Satellitenhaushalte in Deutschland via Astra (19,2° Ost) verbreitet, überschritt damit erstmals die Marke von zwei Millionen Kunden. Das Wachstum um 271.062 Kunden zwischen Januar und Dezember 2016 liegt 45 Prozent über dem des Vorjahres. 2015 hatte HD+ um 186.470 Haushalte zugelegt. Zusätzlich zu den zahlenden Kunden befinden sich aktuell rund 850.000 Haushalte in der kostenlosen HD+-Testphase. Insgesamt nutzen damit derzeit knapp drei Millionen Haushalte HD+.
"2016 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für HD+", sagte Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung von HD+, in München. "Mehr als zwei Millionen zahlende Kunden und das starke Wachstum zeigen, dass eine bessere Bildqualität das Fernseherlebnis steigert. Immer mehr Menschen sind bereit, für diese zusätzliche Qualität zu zahlen." Im Gesamtbild ist der Anteil der HD+-Kunden allerdings weiterhin gering.
Laut Astra TV-Monitor 2015 verfügten Ende 2015 insgesamt elf Millionen Satellitenhaushalte in Deutschland über HD-Empfang. Bezogen auf die 1,84 Millionen HD+-Kunden, haben sich damit lediglich 16,7 Prozent dafür entschieden, für die Privatsender in HD-Auflösung zu zahlen. Über 80 Prozent der Satellitenhaushalte bevorzugen die kostenfreien, unverschlüsselten Versionen von RTL, Sat.1, ProSieben & Co. in herkömmlicher Bildqualität (SD). Wenn die Privatsender im Zuge der Umstellung von DVB-T auf DVB-T2 ab 1. Juli 2017 auch beim Antennenempfang Geld verlangen, könnte dies für ehemalige DVB-T-Haushalte den Anstoß geben, zum Satelliten-Direktempfang umzusteigen, weil die Privatsender dort in SD-Auflösung weiterhin kostenlos empfangbar sind. Ob es HD+ gelingt, aus den SD-Zuschauern zahlende HD-Kunden zu machen, werden die nächsten Zahlen zeigen.
HD+ führt USB-Stick für Smart TV ein
Die HDTV-Plattform HD+ bietet Smart-TV-Besitzern ab sofort die Möglichkeit, ihr TV-Angebot mit einem USB-Stick zu entschlüsseln. Als erster Hersteller stattet Samsung seine Ultra-HD-Fernseher ab der Serie KU6079 mit dem neuen HD+ TVkey aus. Anders als bei HD+-Receivern oder dem HD+-Modul wird zur Entschlüsselung keine HD+-Karte benötigt. Bis zum 16. April 2017 erhalten die Käufer kompatibler Samsung-Fernseher den HD+ TVkey kostenlos. Nach dem Erwerb des TV-Geräts bei einem an der Aktion teilnehmendem Händler meldet sich der Käufer bis 30. April 2017 im Internet unter www.samsung.de/gratisHD an. Nach Registrierung des Fernsehers erhält der Kunde kostenlos einen HD+ TVkey zugeschickt, mit dem die Programme von HD+ sechs Monate lang gratis empfangen werden können. Der Kunde entscheidet dann, ob er das Angebot weiterhin kostenpflichtig beziehen möchte. Kunden, die bereits vor der Aktion einen Samsung-Fernseher ab der Serie KU6079 gekauft haben, können unter www.hd-plus.de/tvkey einen HD+ TVkey für 79 Euro vorbestellen.
HD+ bringt HD-Sender aufs Tablet und Smartphone
Die HDTV-Plattform HD+ ermöglicht es Satellitenhaushalten ab sofort, HD-Sender auf ihrem Tablet und Smartphone zu empfangen. Für HD+ ExtraScreen benötigen die Zuschauer den Satellitenreceiver Humax UHD 4tune+ und die App HD+ Connect, die derzeit für iOS-Geräte bei iTunes erhältlich ist. Im zweiten Quartal soll die App bei Google Play für Android-Geräte erscheinen. Die Set-Top-Box streamt die Sender im WLAN-Heimnetzwerk an die Mobilgeräte. Anders als bei bisherigen SAT-IP-Lösungen ist es mit HD+ ExtraScreen erstmals technisch möglich, auch verschlüsselte HD-Sender auf Smartphones und Tablets zu übertragen - unabhängig davon, welcher Sender gerade auf dem Fernseher läuft.
Die App ist werbe- und kostenfrei. Zur Nutzung ist lediglich eine Registrierung nötig. Wer neben unverschlüsselten HD-Sendern auch die HD+-Programme auf die Mobilgeräte übertragen will, benötigt eine aktive HD+-Smartcard. Nach Humax sollen weitere Hersteller folgen, die die Lösung in ihre Receiver integrieren. Voraussichtlich ab April kann HD+ ExtraScreen mit dem IP-Client Humax H1 auch auf Zweitfernsehern genutzt werden. Die HD+-Connect-App will HD+ künftig mit zusätzlichen Funktionen ausstatten, etwa "Remote Control": Damit lässt sich der Fernseher mit dem Smartphone oder Tablet wie mit einer Fernbedienung steuern. Mit "Remote Recording" können TV-Aufnahmen von unterwegs aus programmiert werden.
Unitymedia legt mit Internet und Telefonie zu
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat im vierten Quartal des vergangenen Jahres 62.000 neue Internet- und 60.000 neue Telefonkunden gewonnen. Im Gesamtjahr 2016 kamen 219.000 Internet- und 196.000 Telefonkunden dazu, wie das Unternehmen bei der Vorlage seiner Jahresbilanz mitteilte. Insgesamt hatte Unitymedia zum Jahresende 2016 rund 3,3 Millionen Internet- und 3,1 Millionen Telefonkunden. 90 Prozent der neuen Internetkunden buchten im vierten Quartal 2016 Angebote mit mindestens 120 Mbit/s Datenrate. Für zehn Millionen Haushalte im Unitymedia-Versorgungsgebiet steht der Highspeed-Zugang mit 400 Mbit/s zur Verfügung. Die Unitymedia-Kunden verbrauchten im vierten Quartal im Schnitt 90 Gigabyte Datenvolumen pro Monat - mehr als doppelt so viel wie der deutsche Durchschnittshaushalt. Der neue Kabelrouter Connect, der im November 2015 eingeführt wurde, steht inzwischen in rund 500.000 Haushalten. Die Zahl der Kunden der TV- und Multimedia-Plattform Horizon stieg im vierten Quartal um 30.000 auf 588.000. Das entspricht neun Prozent der TV-Kundenbasis.
Unitymedia baut HD-Angebot aus
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat die Dritten Programme BR HD, MDR HD und NDR HD in sein kostenloses, unverschlüsseltes HD-Angebot aufgenommen. Kabelhaushalte in Baden-Württemberg können BR Fernsehen Süd HD empfangen, Kabelkunden in Hessen MDR Thüringen HD und Kabelzuschauer in Nordrhein-Westfalen NDR Niedersachsen HD. In Baden-Württemberg kommen Ende Februar 2017 zudem zwei neue lokale TV-Sender in HD-Qualität dazu: L-TV HD bietet Lokalnachrichten, Freizeittipps und weitere Informationen für Heilbronn, die Region Hohenlohe und Franken. Regio TV HD ist das lokale TV-Programm für Württemberg, das vor allem Nachrichten sowie Themen- und Lokalmagazine aus der Region im Programm hat. Beide Sender werden unverschlüsselt verbreitet. Der europäische Nachrichtenkanal Euronews wird ab Ende April 2017 nur noch in deutscher Sprache eingespeist.
Tele Columbus startet 1-Gbit/s-Zugang
Kabel & Medien Service (KMS), Teil der Tele Columbus Gruppe, hat seinen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang in Markt Indersdorf gestartet. Privathaushalte und Geschäftsleute in der nordwestlich von München gelegenen Gemeinde können damit ab sofort mit einer Datenrate von 1 Gbit/s surfen. Das kommunale Netz, das im Juni 2016 in Betrieb genommen wurde, erreicht Gewerbebetriebe sowie rund 3.500 Haushalte in allen 59 Ortsteilen der etwa 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde. Zunächst wurden 100 Mbit/s angeboten, im August 2016 wurde die Geschwindigkeit auf 400 Mbit/s erhöht. Mit der Einführung von 1 Gbit/s wird erstmals eine ganze Gemeinde flächendeckend mit dieser hohen Datenrate versorgt.
Motorvision TV kehrt zur Entertain TV zurück
Der Auto- und Motorsportkanal Motorvision TV ist wieder auf der IPTV-Plattform Entertain TV der Deutschen Telekom zu empfangen. Die Verbreitung erfolgt unabhängig von Sky in den Entertain-Paketen "Big TV" und "Sport". Sky hatte Motorvision TV Anfang Januar 2017 aus seinem IPTV-Angebot entfernt. Ein Sprecher des Spartenkanals bestätigte daraufhin, dass mit Plattformbetreibern Gespräche laufen, den Pay-TV-Sender künftig außerhalb von Sky via Kabel, IPTV und Internet-TV (OTT) zu verbreiten. Entertain-TV-Kunden können das Programm in HD-Qualität empfangen. Ebenfalls neu bei Entertain TV sind der Free-TV-Sender Toggo plus, der das Programm von Super RTL um eine Stunde zeitversetzt ausstrahlt, und der Kinderkanal Fix&Foxi TV, der in den Abo-Paketen "Big TV" und "Kinder" angeboten wird.
Deutsche Telekom zeigt 3. Liga und Frauen-Bundesliga
Die Deutsche Telekom hat sich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die exklusiven Pay-TV-Rechte an allen Spielen der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga gesichert. Das Abkommen, dessen finanzielle Details nicht genannt wurden, umfasst die weltweiten Live- und Highlight-Verwertungsrechte für vier Spielzeiten der 3. Liga ab 2018/19 und für fünf Spielzeiten der Frauen-Bundesliga ab 2017/18 sowie die Option zur Verlängerung um jeweils ein Jahr.
"Die Sportart Nummer 1 in Deutschland findet nicht nur in der Bundesliga der Männer statt - auch die 3. Liga und Frauenfußball versprechen Top-Niveau mit hohem regionalem Interesse und viel Tradition", sagte Michael Hagspihl, Geschäftsführer Privatkunden der Telekom Deutschland. "Daher freuen wir uns über den Zuschlag des DFB für die Medienrechte, um mit dieser langfristig angelegten Partnerschaft unser Sportangebot für Entertain TV und alle weiteren Plattformen weiter auszubauen und noch attraktiver für unsere Kunden zu machen."
Die Telekom plant künftig alle Spiele der 3. Liga sowie Topspiele der Frauen-Bundesliga live und in HD-Qualität unter anderem auf ihrer IPTV-Plattform Entertain TV sowie im Internet und über Mobilfunk zu zeigen. Näheres zum Angebot und den Konditionen soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Die TV-Rechte lagen bislang bei der ARD, die viele Spiele in ihren Dritten Programmen zeigte. Dort sollen weiterhin ausgewählte Begegnungen übertragen werden. Bei der jüngsten Ausschreibung der Pay-TV-Rechte für die Bundesliga und 2. Liga war die Telekom den Mitbewerben Sky und Eurosport unterlegen.
Sport1 HD startet bei Freenet TV
Sport1 wird sein Programm in Full-HD-Qualität auf der Privatsender-Plattform Freenet TV verbreiten, die am 29. März 2017 via DVB-T2 startet. Eine entsprechende Vereinbarung schloss der Sportkanal mit dem Plattformbetreiber Media Broadcast. Die neue Generation des digitalen Antennenfernsehens bietet rund 20 unverschlüsselte öffentlich-rechtliche Programme und etwa 20 Privatsender, die größtenteils verschlüsselt verbreitet werden. Bis Ende Juni 2017 bleibt der Empfang der codierten Privatsender ohne Zusatzkosten, danach erfolgt die Freischaltung für 5,75 Euro pro Monat. Hinzu kommen rund 20 TV-Sender, Mediatheken und Apps, die per Internet über Freenet Connect auf den Fernseher gelangen. Zuschauer, die die verschlüsselten Privatsender empfangen wollen, benötigen einen DVB-T2-Receiver oder ein TV-Modul mit dem grünen Freenet-TV-Logo. Für Freenet Connect muss sich der Fernseher oder Receiver für den interaktiven Multimedia-Standard HbbTV eignen und ans Internet angeschlossen sein. Ab Mitte März 2017 gibt es zudem einen Freenet-TV-USB-Stick für den Empfang auf PCs und Laptops.
Scripps-Sender kommen nach Deutschland
ProSiebenSat.1 holt die Sendermarken und Programme des US-Fernsehveranstalters Scripps Networks Interactive nach Deutschland. Die Medienkonzerne vereinbarten eine mehrjährige Partnerschaft, die mehr als 1.200 Stunden Unterhaltungsprogramme abdeckt, die die ProSiebenSat.1-Sender innerhalb von TV-Fenstern unter den Sendermarken der Scripps-Kanäle HGTV, DIY Network, Food Network und Travel Channel in deutscher Erstausstrahlung zeigen. Die so genannten "Branded Blocks" starten im Frühjahr auf den Free-TV-Sendern sixx, ProSieben Maxx und kabel eins Doku. Das Abkommen umfasst Sendereihen wie "Listed Sisters" von HGTV, "Giada in Italy" und "Guy's Big Bite" des Food Network und "Booze Traveler" des Travel Channel.
Zattoo baut Gratis-HD-Angebot aus
Der Internet-TV-Anbieter Zattoo bietet ab sofort die Livestreams von Das Erste, ZDF und KiKA kostenfrei in HD-Qualität an. Die drei Sender (720p50, 5 Mbit/s) wurden dazu in allen Zattoo-Apps ins werbefinanzierte Angebot aufgenommen. "Wir gehen davon aus, dass HD-Auflösung in naher Zukunft der Standard in der TV-Verbreitung sein wird", sagte Jörg Meyer, Chief Officer Content & Consumer bei Zattoo. "Zattoo ist der erste und einzige TV-Streaming-Anbieter in Deutschland der HD-Sender dauerhaft kostenlos anbietet - auch, um unseren Free-Nutzern zu zeigen, welche Qualität TV-Streaming mittlerweile erreicht hat. Unser Ansporn ist es, uns täglich noch ein bisschen mehr als attraktive Alternative zu traditionelleren Empfangswegen zu positionieren." Bislang bot Zattoo nur ARTE, SF info und Pearl.tv kostenfrei in HD-Qualität an. Das Erste HD, ZDF HD und KiKa HD waren zusammen mit rund 30 weiteren HD-Sendern Teil des kostenpflichtigen Zattoo-HiQ-Pakets, das 9,99 Euro pro Monat kostet.
Zattoo führt Restart-Funktion ein
Die Nutzer der Internet-TV-Plattform Zattoo können ab sofort laufende Fernsehsendungen auf den Anfang zurücksetzen. Die Restart-Funktion, die allen Abonnenten des kostenpflichtigen Zattoo-HiQ-Pakets zur Verfügung steht, wird bei zahlreichen Sendern angeboten, darunter die beiden großen privaten TV-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1. Restart ist in den Zattoo-Apps für PC, Laptops, Smartphones und Tablets sowie Xbox One, Amazon Fire TV und Android TV verfügbar, weitere Apps wie Samsung Smart TV und Apple TV sollen in den nächsten Wochen folgen. "Ende März werden sich aufgrund der DVB-T-Umstellung in Deutschland Millionen Haushalte nach einer neuen TV-Lösung umsehen. Mit unserer Restart-Funktion bieten wir einen weiteren Vorteil im Vergleich zu anderen Empfangsmöglichkeiten", sagte Jörg Meyer, Chief Officer Content & Consumer bei Zattoo, in Berlin. Eine Restart-Funktion wird auch von der Deutschen Telekom auf ihrer IPTV-Plattform Entertain TV sowie von M7 Deutschland angeboten.
Medienaufsicht: Handball-WM-Übertragung im Internet war unzulässig
Die Deutsche Kreditbank (DKB) hätte die Handball-WM 2017 nicht ohne rundfunkrechtliche Zulassung im Internet übertragen dürfen. Das stellte die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten auf ihrer jüngsten Sitzung in Stuttgart fest und sprach eine Beanstandung gegen die Bank aus. Die DKB hatte vom 11. bis 29. Januar 2017 per HD-Livestream 51 von 88 Spielen der Handball-WM auf ihrer Webseite http://handball.dkb.de via YouTube übertragen. Alle Partien wurden live kommentiert. Bei den deutschen Spielen, dem Eröffnungsspiel, den Halbfinalspielen und dem Finale war ein von der DKB bereitgestellter deutscher Kommentar, bei den restlichen Spielen der englischsprachige Kommentar des Signalgebers zu hören. Mit der Beanstandung widerspricht die ZAK der Einschätzung der DKB, die ihr Projekt als anmelde- und zulassungsfreies Telemedium dargestellt hatte. Aufgrund der journalistisch-redaktionellen Gestaltung und der Vielzahl der übertragenen Spiele handelte sich aus Sicht der Medienwächter unzweifelhaft um zulassungspflichtigen Rundfunk.
Die ZAK hatte bei Bekanntwerden der DKB-Pläne bereits ihre Bedenken geäußert, aber wegen des besonderen Einzelfalls auf seine sofortige Untersagung der Übertragungen verzichtet. "Dieser Fall endet nur deshalb mit einer Beanstandung, weil es ein außergewöhnlicher Einzelfall ist. In einem Wiederholungsfall muss damit gerechnet werden, dass ein Angebot schon im Vorfeld untersagt wird", sagte der ZAK-Vorsitzende Siegfried Schneider. "Angesichts der zunehmenden Fälle von rundfunkähnlichen Internet-Streaming-Angeboten wird sich die ZAK in kommenden Fachausschüssen und Sitzungen verstärkt mit diesem Themenkomplex befassen. Hier wird es gegebenenfalls auch neue Regelungen geben müssen." Die DKB, Hauptsponsor der Handball-Bundesliga, war eingesprungen, nachdem die TV-Veranstalter keine Einigung mit dem Rechteinhaber beIN Media über die Übertragung der Handball-WM im herkömmlichen Fernsehen erzielen konnten.
Sport1 startet neues HbbTV-Angebot
Sport1 bietet seinen Zuschauern ein neues HbbTV-Angebot mit Zusatzinhalten zum Fernsehprogramm. Über den roten Knopf der Fernbedienung lassen sich Videos aus zehn Kategorien abrufen, etwa Fußball-Clips der Bundesliga, Primera Division, Serie A, Ligue 1 und zur UEFA Europa League, Höhepunkte aus der Fußball-Talkshow "Doppelpass" oder Folgen der Doku-Reihen "Die PS-Profis - mehr Power aus dem Pott" und "Hamburger Autoperlen". Voraussetzung ist ein Smart-TV-Fernseher, der sich für den Multimedia-Standard HbbTV eignet. Das ist bei mehr als 90 Prozent der neuen TV-Geräte der Fall. Das Angebot ist kostenfrei und finanziert sich über Werbung, die die Werbekunden interaktiv und personalisiert für die jeweiligen Zielgruppen ausspielen können (Addressable TV).
Filmon Zerai wird Chief Digital Officer von ProSiebenSat.1
Filmon Zerai wird zum 1. März 2017 als Chief Digital Officer in die Geschäftsführung von ProSiebenSat.1 TV Deutschland berufen. Auf dem neuen Posten verantwortet der 40-Jährige die Weiterentwicklung und Optimierung der digitalen Aktivitäten der Sendermarken. Gemeinsam mit Wolfgang Link, Vorsitzender der Geschäftsführung von ProSiebenSat.1 TV Deutschland, Katja Hofem (COO) und Oliver Merz (CFO) soll der neue Digitalchef die ganzheitliche Multiplattform- und Content-Strategie des Medienunternehmens vorantreiben. Zerai war zuletzt Co-CEO und COO der von ProSiebenSat.1 betriebenen Online-Videothek maxdome.
RTL stellt Auslandssender RTL International ein
Die Mediengruppe RTL Deutschland stellt ihren Pay-TV-Auslandskanal RTL International am 31. Mai 2017 ein. Der im Januar 2016 gestartete Sender richtete sich mit ausgewählten Programmen von RTL, VOX, RTL Nitro und n-tv an im Ausland lebende deutschsprachige Zuschauer und Touristen. RTL International ist in HD-Qualität via Satellit, Kabel, IPTV und Internet-TV (OTT) unter anderem in den USA, Kanada, dem südlichen Afrika, Australien sowie auf vielen Kreuzfahrtschiffen empfangbar, außerdem weltweit als Livestream per App (Android/iOS) für Tablets und Smartphones und im Web.
"Wir bedauern die Abschaltung dieses Senders sehr. Obwohl wir mit RTL International schnell eine gute weltweite Verbreitung erreicht haben, hat sich die Zahl der Abonnenten nicht gleichermaßen so positiv entwickelt, um das Angebot in absehbarer Zeit wirtschaftlich profitabel zu betreiben", sagte Stefan Sporn, Senior Vice President International Distribution, in Köln. "Erste Analysen zeigen deutlich, dass vor allem der Erfolg von weltweit agierenden Piraterie-Plattformen, die Sendesignale vieler deutscher Sender oft kostenlos illegal über das Internet streamen, einen wesentlichen Anteil daran hat." Nach der Einstellung von RTL International beabsichtigt RTL, Auslandsdeutschen auch in Zukunft Inhalte über OTT-Angebote zur Verfügung zu stellen. Entsprechende Möglichkeiten werden derzeit geprüft.
Schweizer Kabelnetzbetreiber verlieren 80.000 TV-Kunden
Die Schweizer Kabelnetzbetreiber verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang um 80.300 TV-Kunden. Die Gesamtzahl der Kabel-TV-Haushalte sank dadurch um 3,2 Prozent auf 2,43 Millionen, wie der Kabelverband Suissedigital mitteilte. Der Telekommunikationskonzern Swisscom gewann im Gegenzug im vergangenen Jahr 145.000 neue Kunden für seine IPTV-Plattform Swisscom TV, die mit dem Kabelfernsehen konkurriert. Swisscom TV steigerte seine Gesamtkundenzahl damit um 10,9 Prozent auf 1,48 Millionen. Mit einem Marktanteil von 32 Prozent (Vorjahr: 29 Prozent) ist Swisscom TV nach Swisscom-Angaben das beliebteste digitale TV-Angebot der Schweiz. In allen anderen Bereichen legten die Kabelnetzbetreiber zu: Die Zahl der Festnetz-Telefonkunden stieg um 18.000 auf 736.000, die Zahl der Mobilfunkkunden erhöhte sich um 58.200 auf 102.000 und die Zahl der Internetkunden wuchs um 9.500 auf 1,22 Millionen.
CNN startet Schweizer Wirtschaftskanal
Der US-Nachrichtenkanal CNN International will im September 2017 einen englischsprachigen Finanz- und Wirtschaftssender in der Schweiz starten. CNN Money Switzerland soll Führungskräfte, Geschäftsleute und Meinungsbildner ansprechen, die sich für aktuelle Finanz- und Wirtschaftsnachrichten interessieren. Auch Beiträge rund um Technologie, Wetter, Sport, Unterhaltung und Lifestyle sind vorgesehen. Das Programm, das in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Mediendienstleister MediaGo aufgebaut wird, soll in eigenen Studios in Zürich und Genf produziert werden. 30 festangestellte Journalisten sollen dort arbeiten.
CNN Money Switzerland ist der erste CNN-Money-Sender weltweit, weitere könnten folgen. "Die Schweiz dient uns als Labor. Wir werden genau verfolgen, wie erfolgreich dieser TV-Kanal ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es auch in anderen Ländern CNN-Money-Kanäle geben wird - so, wie wir länderspezifische Kanäle von CNN International lanciert haben", sagte Greg Beitchman, Vice President Content Sales and Partnerships von CNN International Commercial, der Schweizer "Sonntagszeitung".
CNN Money Switzerland wird als werbefinanzierter Free-TV-Sender unverschlüsselt in Kabelnetzen und auf IPTV-Plattformen in der Schweiz zu empfangen sind. Über aktuelle Nachrichten aus dem In- und Ausland will der Sender zudem auf seiner Webseite und in Social-Media-Angeboten informieren, die Facebook-Seite ist bereits aktiv.