Tele Columbus schließt sich mit Primacom zusammen
Tele Columbus, der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber, übernimmt den viertgrößten Marktteilnehmer Primacom. Der Kaufpreis liegt bei 711 Millionen Euro vor Berücksichtigung von Barbeständen und Verbindlichkeiten. Durch den Zusammenschluss, der am 31. Juli 2015 abgeschlossen werden soll, wollen die Unternehmen eine starke dritte Kraft im Kabelmarkt nach Kabel Deutschland und Unitymedia mit insgesamt rund 2,8 Millionen Haushalten schaffen.
"Da sich die Netze von Tele Columbus und Primacom hervorragend ergänzen und die Ausrichtung der Unternehmen auf die wohnungswirtschaftliche Kundenbasis vergleichbar ist, besitzt diese Zusammenführung eine große strategische und wirtschaftliche Logik", sagte Ronny Verhelst, Vorstandsvorsitzender von Tele Columbus, in Berlin. "Primacom hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende finanzielle und operative Leistung gezeigt - und wir freuen uns auf weitere gemeinsame Erfolge in der Zukunft."
Joachim Grendel, CEO und Sprecher der Geschäftsführung von Primacom, ergänzt: "Die Kombination von Primacom und Tele Columbus bildet eine hervorragende Ausgangslage für den zukünftigen Wettbewerb mit den globalen Medien- und Telekommunikationskonzernen. Von dieser neuen Kabel-Ehe profitiert der Verbraucher, die Wohnungswirtschaft und der Medien- und Technologiestandort Deutschland insgesamt."
Primacom versorgt rund 1,2 Millionen Haushalte. 2014 erwarb das Unternehmen den Kabelnetzbetreiber Deutsche Telekabel und erzielte einen Gesamtumsatz von 132 Millionen Euro sowie ein normalisiertes EBITDA in Höhe von 55 Millionen Euro, was eine EBITDA-Marge von 42 Prozent bedeutete. Primacom beschäftigt rund 450 Mitarbeiter und hat seine Unternehmenszentrale in Leipzig.
Tele Columbus, das rund 1,7 Millionen Haushalte versorgt, finanziert die Übernahme aus frei vorhandener Liquidität, einer bereits fest zugesagten Bankenfinanzierung - bestehend aus einer besicherten und einer nachrangigen Tranche - sowie einer Brückenfinanzierung von 125 Millionen Euro. Die Transaktion bedarf nach Angaben des Unternehmens keiner aufsichtsbehördlichen Genehmigung und unterliegt nicht der Fusionskontrolle.
Ein Sprecher des Bundeskartellamts bestätigte gegenüber MediaLABcom, dass eine Anmeldung bei der Bonner Wettbewerbsbehörde für das Vorhaben nicht erforderlich ist. Grund: Die Unternehmen erzielten im vergangenen Jahr Umsatzerlöse von insgesamt weniger als 500 Millionen Euro und liegen damit unterhalb der Umsatzschwelle in Paragraph 35 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen.
Tele Columbus und Primacom, die einst über die Dachgesellschaft Orion Cable miteinander verbunden waren, werden damit wieder zusammengeführt. In den vergangenen Jahren gab es mehrere erfolglose Übernahmeversuche. 2013 scheiterte der Kauf von Tele Columbus durch Kabel Deutschland am Widerspruch des Bundeskartellamts.
In der Branche wird damit gerechnet, dass die Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt weitergeht. So könnte sich Tele Columbus im nächsten Schritt etwa Pepcom einverleiben, um seine Marktposition zu stärken.
Primacom gewinnt 12.000 Haushalte
Primacom, der viertgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber, hat im ersten Halbjahr 2015 seine Vertragsbasis mit der Wohnungswirtschaft deutlich ausgebaut. Führende kommunale und private Wohnungsunternehmen wechselten für die TV-, Telefon- und Internetversorgung von rund 12.000 Haushalten von anderen Betreibern zu Primacom. Für weitere 55.000 Haushalte konnte Primacom bestehende Partnerschaften um rund zehn bis 15 weitere Jahre verlängern.
Die Steigerung erklärt Primacom-Geschäftsführer Joachim Grendel mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf die Wohnungswirtschaft: "2014 haben wir mit Deutsche Telekabel den damals sechstgrößten Kabelnetzbetreiber übernommen, der wie Primacom starke Wurzeln in der Wohnungswirtschaft hat. Wir haben den guten Namen der Deutsche Telekabel nicht getilgt, wie sonst nach Übernahmen im Kabelmarkt üblich, sondern konsequent als strategische Speerspitze für unser Geschäft mit der Wohnungswirtschaft ausgebaut.
Zugleich konnten wir 2014 exzellente und branchenerfahrene neue Mitarbeiter und Manager gewinnen; darunter Jean-Pascal Roux, der unseren Vertrieb mit der Wohnungswirtschaft seit August 2014 leitet", sagte Grendel. Roux erklärte: "Primacom ist jetzt in einer hervorragenden Position, seine erfolgreiche Partnerschaft mit der Wohnungswirtschaft weiter zu vertiefen: Unsere Produkte und Dienste konkurrieren in Preis und Leistung auf Augenhöhe mit den globalisierten Kabel- und Telekom-Konzernen - als mittelständisches Unternehmen sind wir gleichzeitig in der Lage, auf die individuellen Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft und ihrer Mieterzielgruppen wesentlich flexibler und individueller einzugehen als unser Wettbewerb."
Primacom rechnet für die zweite Jahreshälfte mit fortgesetztem Wachstum seiner Abschlüsse mit der Wohnungswirtschaft. Das Unternehmen investiert weiterhin in die Aufrüstung seiner Infrastruktur: Die technische Erweiterung von 500 Netzknotenpunkten über die Sommermonate schafft Kapazitäten für zusätzliche digitale Fernsehangebote. Im Großraum Berlin beschleunigt Primacom derzeit seine Netze für zukünftige Internet-Geschwindigkeiten von rund 500 Mbit/s im Download.
Primacom rüstet Kabelnetz auf
Der Kabelnetzbetreiber Primacom nutzt die Sommermonate zur Aufrüstung seines Kabelnetzes, um den Zuschauern mehr digitale und hochauflösende TV-Sender sowie einen schnelleren Internetzugang anbieten zu können. An rund 500 zentralen Knotenpunkten des Primacom-Kabelnetzes in ganz Deutschland bauen Techniker neue Sende- und Empfangskomponenten ein. Für die Zuschauer ist das TV-Signal dadurch kurzzeitig unterbrochen. Die Arbeiten finden entweder in den frühen Morgenstunden ab 3 Uhr oder tagsüber außerhalb der Hauptsendezeiten statt und ruhen während wichtiger weltpolitischer Ereignisse oder Sportübertragungen.
Einige TV-Sender wechseln dadurch die Frequenz. Die Internet-Downloadgeschwindigkeit wird auf 500 Mbit/s erhöht - zunächst im Großraum Berlin, später in weiteren Regionen. Um Platz für die neuen Angebote zu schaffen, fallen analoge TV-Sender weg. Dabei orientiert sich Primacom an den Ergebnissen seiner aktuellen Studie über Analogzuschauer und schaltet diejenigen Sender ab, die diese Zuschauergruppe (typischerweise ältere Generation, weiblich, geringes TV-Interesse) kaum sieht. Über die Umstellungen in jeder Region informiert Primacom Vermieter, Wohnungsunternehmen und Kunden sowie über die lokale Tagespresse und Radiosender.
"Schon heute bevorzugen über 70 Prozent der Fernsehhaushalte in unseren Netzen den digitalen Fernsehempfang. Die Nachfrage nimmt durch die große Verbreitung von Flachbildfernsehern massiv zu", sagte Primacom-Technikchef Ludwig Modra in Leipzig. "Wir freuen uns deshalb, unser digitales Angebot demnächst deutlich erweitern zu können."
Pay-TV auf Wachstumskurs in Deutschland
Die Umsätze der Pay-TV- und Video-on-Demand-Anbieter sind 2014 in Deutschland im Vorjahresvergleich um acht Prozent auf 2,22 Milliarden Euro gestiegen (2013: 2,05 Milliarden Euro). In Deutschland, Österreich und der Schweiz betrugen die Umsätze insgesamt 2,4 Milliarden Euro. Die Zahlen stammen aus der Studie "Pay-TV in Deutschland 2015", die der Privatsenderverband VPRT in München vorstellte.
Für 2015 prognostiziert der VPRT einen weiteren Anstieg der Umsätze um sieben Prozent auf 2,4 Milliarden Euro in Deutschland und auf 2,6 Milliarden Euro im deutschsprachigen Raum. Das Wachstum basiert auf deutlich zugenommenen Abonnentenzahlen. Die Zahl der Pay-TV-Kunden stieg 2014 um zehn Prozent auf sieben Millionen in Deutschland beziehungsweise 7,7 Millionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Für 2015 rechnet der Verband mit einem weiteren Abonnentenwachstum: Erstmals über 20 Prozent der Haushalte in Deutschland werden dann Bezahlfernsehen beziehen. Der durchschnittliche Zuschauermarktanteil der Pay-TV-Programme im ersten Halbjahr 2015 stieg auf 2,7 Prozent (1. Halbjahr 2014: 2,2 Prozent).
Derzeit sind in Deutschland 90 Abo-Sender abonnierbar, davon 40 im Genre Unterhaltung, gefolgt von Sport (15), Dokumentation (15), Musik (10) und Kinder (10). Über eine Milliarde Euro haben die Pay-TV-Anbieter 2014 in ihr Programm investiert, zunehmend auch in Eigenproduktionen.
Sky bereitet Ultra-HD-Angebot vor
Der Pay-TV-Veranstalter Sky bereitet die Einführung eines Ultra-HD-Angebots vor hat dafür beim Satellitenbetreiber SES zusätzliche Übertragungskapazität auf Astra (19,2° Ost) angemietet.
"Ultra HD ist für Sky eine wichtige Innovation, denn wir wollen unseren Kunden immer das beste Fernseherlebnis bieten", sagte Holger Enßlin, Chief Officer Legal, Regulatory & Distribution von Sky Deutschland, in München. "Die Vereinbarung mit Astra gibt uns in punkto Kapazität und Satellitenübertragung Planungssicherheit, damit wir Ultra HD Schritt für Schritt weiterentwickeln und zur Marktreife führen können."
Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von Astra Deutschland, erklärte: "Wir freuen uns sehr, dass wir mit Sky jetzt den nächsten Schritt in Richtung Ultra HD gehen. Besser als über Astra wird man Ultra HD zukünftig wohl kaum vermarkten können: Im Gegensatz zu anderen Übertragungswegen können wir Ultra-HD-Programme flächendeckend in bester Qualität in jeden Winkel in Deutschland und Österreich übertragen. Ultra HD über Astra ist einfach für jeden TV-Haushalt mit Satellitenempfang verfügbar - ohne Bandbreitenprobleme, unabhängig vom Wohnort."
NetCologne baut HD-Angebot aus
Der Kabelnetzbetreiber NetCologne hat drei neue HD-Sender in sein Angebot aufgenommen.
Der Familienkanal Disney Channel HD wird Teil der HD-Option, mit der die Kunden für 6,95 Euro pro Monat mehr als 40 HD-Programme empfangen können, darunter RTL HD, ProSieben HD und Sport1 HD.
Kostenfrei und unverschlüsselt werden der christliche Fernsehsender Bibel TV HD und der Teleshopping-Kanal 1-2-3.tv HD angeboten.
Sky Deutschland verlässt Börse
Der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland befindet sich bald komplett im Besitz seiner britischen Muttergesellschaft Sky UK. Die Sky-Gesellschafter stimmten auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in München dem Antrag des Mehrheitsgesellschafters Sky German Holdings zu, die Minderheitsgesellschafter im so genannten Squeeze-Out-Verfahren herauszudrängen und das Unternehmen von der Börse zu nehmen.
Die Anteile der Minderheitsaktionäre werden Sky German Holdings gegen eine Abfindung von 6,68 Euro pro Aktie überschrieben. 99,4 Prozent der Aktionäre stimmten dem Antrag zu, 0,6% waren dagegen. Sky German Holdings besaß bislang 96,05 Prozent der Anteile an Sky Deutschland, während sich 3,95 Prozent im freien Handel an der Börse befanden. Im Februar 2015 wurde das Vorhaben von Sky UK bekannt, die Anteile der Minderheitsaktionäre zu übernehmen und die Börsennotierung zu streichen.
Sky stellt Astra-Ausstrahlung auf DVB-S2 um
Der Pay-TV-Veranstalter Sky Deutschland will die Auslastung seiner Transponderkapazitäten auf dem Satellitensystem Astra (19,2° Ost) optimieren, um mehr Platz für neue Programme zu schaffen. In der Nacht vom 17. auf 18. November 2015 werden dazu alle Sky-Transponder von DVB-S auf die effizientere Modulation DVB-S2 umgestellt und sämtliche SD-Programme in MPEG-4 signalisiert. Gleichzeitig werden einige Sender auf andere Transponder wechseln.
Für Netzbetreiber, die die Sky-Programme an ihren Kopfstellen direkt via Astra beziehen, hat der Umstieg den Vorteil, dass sie künftig mehr HD-Programme in ihrem Kabelnetz mittels QAM 256 verbreiten können. Die Netzbetreiber müssen dazu ihre Kopfstellen am Tag der Umstellung der neuen Konfiguration anpassen. Sky informiert die Unternehmen derzeit über den Schritt.
Startschuss für Sky Arts
Der Pay-TV-Veranstalter Sky bietet seinen Kunst- und Kulturkanal Sky Arts ab sofort auch in Deutschland und Österreich an. Die Inhalte sind zunächst bei Sky Go und Sky Anytime (2TB) abrufbar, um den Zuschauern einen Einblick in das Programmangebot zu geben. Im ersten Quartal 2016 startet Sky Arts HD als 24-Stunden-Fernsehkanal.
Alle Sky-Arts-Programminhalte sind deutsche Erstausstrahlungen. Gezeigt werden Reportagen und Dokumentationen mit den Schwerpunkten Fotografie, Architektur, bildende Künste, Schauspiel, Tanz, Design und klassische Musik. Sky Arts ist bereits in Großbritannien, Irland und Italien auf Sendung. Im Mai 2015 bestätigte Sky, dass das Programm nach Deutschland kommt.
Sky Go startet auf Sony-Mobilgeräten
Der Pay-TV-Veranstalter Sky baut die Reichweite seines Zusatzdienstes Sky Go aus: Das Angebot steht allen Abonnenten ab sofort auch auf Smartphones und Tablets von Sony zur Verfügung. Die Gratis-App, die im Google Play Store heruntergeladen werden kann, eignet sich für folgende Geräte: Xperia Z3, Z3 Compact, Z3 Tablet Compact und Xperia Z4 Tablet. Weitere Sony-Modelle sollen dazu kommen.
Mit Sky Go erhalten die Kunden unterwegs Zugriff auf Live-Sport, darunter die Fußball-Bundesliga, Spielfilme, Serien, Dokumentationen, Kinder- und Lifestyle-Programme. Neben Android-Smartphones und -Tablets ist der Dienst auch im Web, auf dem iPad, iPhone und der Xbox 360 nutzbar.
HD+ startet Ultra-HD-Kanal im September
Der geplante Demokanal, auf dem die Satellitenplattform HD+ den Zuschauern einen Einblick in das neue Bildformat Ultra HD (4K) geben will, startet im September 2015 auf Astra (19,2° Ost). Geplant ist eine Mischung aus Sport, Kultur, Design, Natur und weiteren Themenbereichen, wie die Tochter des Astra-Satellitenbetreibers SES in München mitteilte. Die Inhalte stammen sowohl von professionellen Produzenten als auch von Hobbyfilmern.
Mit dem bezahlten "Superpraktikum in Ultra HD" gibt HD+ zudem Studenten und Nachwuchsfilmemachern die Chance, täglich Material in Ultra HD zu drehen, das auf dem Demokanal sowie bei YouTube, Facebook und auf anderen Plattformen ausgestrahlt wird.
Um den Demokanal empfangen zu können, benötigen Zuschauer einen Ultra-HD-Fernseher mit Satellitenempfang. Für das verschlüsselte Zeitfenster ist zusätzlich ein HD+-Modul beziehungsweise ein HD+-Ultra-HD-Receiver mit HD+-Smartcard notwendig. Erste HD+-Ultra-HD-Receiver sowie ein erstes Ultra-HD-TV-Gerät mit integriertem HD+ werden auf der IFA 2015 in Berlin vorgestellt.
Im vergangenen Jahr wurden laut der Marktforscher der GfK 220.000 Ultra-HD-Fernseher in Deutschland verkauft. In diesem Jahr sollen weitere 750.000 Geräte über den Ladentisch gehen.
ProSiebenSat.1 und Axel Springer erwägen Fusion
Der TV-Veranstalter ProSiebenSat.1 und die Mediengruppe Axel Springer verhandeln derzeit offenbar über den Zusammenschluss ihrer Unternehmen. Die Gespräche seien allerdings noch in einem frühen Stadium und könnten ergebnislos enden, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.
ProSiebenSat.1 und Springer haben einen gemeinsamen Marktwert von rund 14,4 Milliarden Euro. Beide Seiten kennen sich gut: Springer wollte 2005 die Mehrheit an ProSiebenSat.1 übernehmen, doch das Bundeskartellamt untersagte das Vorhaben, weil Springer dadurch seiner Ansicht nach eine zu große Marktmacht erhalten hätte. Die starke Konkurrenz durch US-Konzerne wie Apple, Amazon, Google, Facebook und Netflix hat das Wettbewerbsumfeld inzwischen jedoch geändert. Um eine Genehmigung der Fusion zu erhalten, müssten sich die Konzerne allerdings möglicherweise von Unternehmensteilen trennen.
Medienwächter lehnen HD-Einspeisekonditionen von Kabel Deutschland ab
Im aktuellen HD-Einspeiseentgeltmodell von Kabel Deutschland ist der Grundsatz der Chancengleichheit nicht gewahrt und eine unbillige Behinderung kleiner und neuer Anbieter gegeben. Zu dieser Einschätzung gelangt die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK), die derzeit die Einspeiseverträge der großen Plattformbetreiber prüft. In die Untersuchung einbezogen sind die Verträge zur verschlüsselten und somit entgeltpflichtigen HD-Verbreitung von Privatsendern.
Die Ausgestaltung des Zugangs zur HD-Plattform über das sogenannte CPS-Modell (Coins per subscriber) behindert nach ZAK-Ansicht eine rundfunkrechtliche Vielfalt, da es in seiner jetzigen Fassung nur für marktstarke Anbieter ökonomisch sinnvoll sei. Die Medienaufseher fordern Kabel Deutschland daher dazu auf, das CPS-Modell für die verschlüsselte HD-Einspeisung dem rundfunkrechtlichen Diskriminierungsverbot entsprechend nachzubessern und die Ungleichbehandlung aufheben. Die Bundesnetzagentur soll in den Prozess eingebunden werden.
Die ZAK will die Verbreitungskonditionen weiterer Plattformbetreiber prüfen, darunter die Astra-Plattform HD+.
Medienaufseher genehmigen Herausfilterung von HbbTV
Plattformbetreiber müssen das HbbTV-Signal von Fernsehsendern nicht mit übertragen, da dies nicht als Teil des Programmsignals anzusehen ist. Das entschied die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) auf ihrer jüngsten Sitzung in Saarbrücken. In einem Beschwerdeverfahren hatte sich die ARD dagegen gewandt, dass Kabel Deutschland bei einigen ARD-Programmen das HbbTV-Signal vor der Verbreitung im Kabelnetz ausfiltere. Dies stelle einen Verstoß gegen das Gebot der im Rundfunkstaatsvertrag festgeschriebenen Signalintegrität dar.
Mit dem HbbTV-Signal wird im jeweiligen Fernsehprogramm der so genannte Red Button aktiviert. Die Zuschauer können mithilfe dieses Signals über ihre Fernbedienung etwa an Abstimmungen teilnehmen oder weiterführende Angebote der Sender auswählen, zum Beispiel die Mediatheken. Nach Einschätzung der ZAK gehört das HbbTV-Signal jedoch weder technisch noch inhaltlich zum Transportstrom des Rundfunksignals. Der Begriff "Programm" umfasse gemäß Rundfunkstaatsvertrag nur das Rundfunkprogramm selbst, also Bild und Ton, nicht aber weitere, das Programm lediglich begleitende Dienste.
Nicht gefolgt ist die ZAK auch der Darstellung der ARD, aus dem Gebot der Signalintegrität ließe sich ein vollständiges Verbot der technischen Veränderung der Signale herauslesen. Richtig ist nach Ansicht der Medienaufseher vielmehr, dass Modifikationen der Programmsignale zum Zwecke der Anpassung an den jeweiligen Plattformstandard möglich sein müssen. Zudem konnte nicht festgestellt werden, dass es dabei zu einer Veränderung des Programms gekommen ist.
Ebenso konnte nicht bestätigt werden, dass es bei der für die Programme von Kabel Deutschland bereitgestellten Datenrate zu einer ungerechtfertigten Ungleichbehandlung kommt. Vielmehr entspricht die Datenrate laut ZAK dem Plattformstandard. Sofern Privatsender in einer besseren Qualität verbreitet werden, liegen dem vertragliche Vereinbarungen zugrunde. Insoweit könne sich die ARD also hierauf nicht berufen.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist der seit Jahren laufende Streit um die Einspeisekonditionen ins Kabelnetz zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und den großen Kabelnetzbetreibern.
Medienanstalten wollen Analogabschaltung im Kabel koordinieren
Die Medienanstalten übernehmen die Moderation zur Herbeiführung eines gemeinsamen bundesweiten Abschalttermins für das analoge Kabelfernsehen. Nachdem auf der Kabel-, Satelliten- und Breitband-Fachmesse Anga Com 2015 in Köln das Jahr 2018 als möglicher Abschaltzeitpunkt genannt wurde, haben die Medienanstalten auf ihrer jüngsten Sitzung in Saarbrücken beschlossen, die unterschiedlichen Interessen von TV-Veranstaltern, Kabelnetzbetreibern, Wohnungswirtschaft und Mediennutzern zu bündeln und im Wege eines Moderationsprozesses zu begleiten.
"Es ist wichtig, dass ein Abschalttermin bundesweit einheitlich ausfällt, und er muss entsprechend gut vorbereitet werden", sagte Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK). "Damit nimmt der Umstieg vom analogen auf das digitale Fernsehen einen letzten großen Entwicklungsschritt hin zu einer vollständigen Digitalisierung. Das wäre ein schöner Erfolg für alle Beteiligten."
Der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (Anga) erwartet, dass spätestens Ende 2018 die Voraussetzungen für die Einstellung des analogen Kabelfernsehens vorliegen. Mit Unitymedia leitet der erste große Kabelnetzbetreiber am 1. Juli 2015 mit der Abschaltung analoger Programme den Umstieg auf die vollständig digitale Kabelverbreitung ein.
Pepcom will Kabelnetz für Wettbewerber öffnen
Als erster deutscher Kabelnetzbetreiber will Pepcom Wettbewerbern seine Infrastruktur zur Verfügung stellen. Dadurch könnten DSL-Anbieter, die aufgrund ihrer Netzstruktur bislang nur Datenraten von maximal 16 Mbit/s anbieten können, ihren Kunden ermöglichen, mit bis zu 200 Mbit/s im Internet zu surfen.
"Wir wollen unsere Netze schneller und besser auslasten", begründet Pepcom-Geschäftsführer Uwe Nickl den Schritt in der "Wirtschaftswoche". Mit der Öffnung der Netze will Pepcom mehr Internetkunden in seinen mit Kabelfernsehen versorgten rund 800.000 Haushalten gewinnen. Das Unternehmen ist über seine Tochter Kabel & Medien Service (KMS) mit 324.000 Haushalten Marktführer in München und auch in Frankfurt, Nürnberg und Leipzig stark vertreten.
Unitymedia holt neue HD-Sender ins Kabel
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat sein HD-Angebot um vier Sender vergrößert: Seit 1. Juli 2015 werden die öffentlich-rechtlichen Programme Einsfestival HD, ZDFneo HD und 3sat HD sowie der britische Nachrichtenkanal BBC World News HD unverschlüsselt eingespeist, der damit erstmals in HD-Qualität in einem deutschen Kabelnetz angeboten wird. Den Unitymedia-Kunden stehen nunmehr insgesamt elf frei empfangbare HD-Sender zur Verfügung.
Die Kapazität für die Neuzugänge schafft Unitymedia durch die Abschaltung analoger Sender, die am 1. Juli begonnen hat. Die Tochter des US-Medienkonzerns Liberty Global leitet damit als erste große Kabelgesellschaft den schrittweisen Umstieg auf eine vollständig digitale Kabelverbreitung ein. In den nächsten Monaten sollen weitere neue digitale und HD-Programme dazu kommen. Das analoge Kabelfernsehen will Unitymedia in den kommenden Jahren schrittweise einstellen.
Folx TV startet bei Kabel Deutschland
Folx TV, ein Musikkanal für die Fans von Schlagern und volkstümlicher Musik, ist ab Anfang Oktober 2015 im Kabelnetz von Kabel Deutschland zu empfangen. Das 24-Stunden-Programm wird unverschlüsselt und ohne Zusatzkosten für Kabelkunden angeboten. Neben Musikvideos zeigt Folx TV auch Reportagen, Veranstaltungsberichte, Talkshows und Live-Übertragungen von Konzerten.
Im Juli schaltete Kabel Deutschland auf Programmplatz 702 der HD-Receiver und HD-Videorekorder eine Hinweistafel auf, die die Zuschauer auf den neuen Free-TV-Sender aufmerksam macht. Folx TV ist außerdem über Astra (19,2° Ost), in den Kabelnetzen von Unitymedia, wilhelm.tel, willy.tel und bei kleineren Netzbetreibern sowie als Livestream auf seiner Webseite zu empfangen.
Thüringer Lokal-TV landesweit im Kabel
Kabel Deutschland speist die Thüringer Lokal-TV-Sender ab sofort landesweit in digitaler Form unverschlüsselt in sein Kabelnetz ein. Die Sender sind auf den Programmplätzen 151 bis 156 zu finden. Für die Veranstalter ist damit eine Reichweitensteigerung von bis zu 170.000 Haushalten verbunden. Die Sender wurden bislang lediglich in ihrer jeweiligen Heimatregion verbreitet.
"Die landesweite Einspeisung der Lokal-TV-Sender in digitaler Qualität ist ein bisher einmaliges Projekt im Versorgungsbereich von Kabel Deutschland", sagte Klaus Rosenkranz, Sprecher von Kabel Deutschland für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, über das Pilotprojekt. "Wir freuen uns, unseren Thüringer Kabelkunden diesen Mehrwert durch die gute Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesmedienanstalt und den Programmveranstaltern ab sofort bieten zu können."
Euronews baut Kabelverbreitung aus
Der europäische Nachrichtenkanal Euronews kann ab sofort digital und unverschlüsselt im Kabelnetz von Tele Columbus empfangen werden. Der Free-TV-Sender erreicht dadurch 900.000 Haushalte.
Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber verbreitet Euronews in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Hessen in deutscher, arabischer, persischer und türkischer Sprache im Basispaket auf Kanal 188. Insgesamt erreicht der im französischen Lyon ansässige Sender damit fast 34 Millionen Haushalte in Deutschland.
Lokal-TV via Satellit gewinnt an Bedeutung
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) evaluiert derzeit das gemeinsam mit der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV) betriebene Satellitenprojekt BB-MV-Lokal-TV, bei dem Lokalsender aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern via Astra (19,2° Ost) verbreitet werden.
In einem ersten Schritt wurden Bekanntheit und Reichweiten des Gemeinschaftskanals von insgesamt 24 lokalen TV-Veranstaltern untersucht. Ergebnis der von der Info GmbH erstellten Studie: Für einige Sender insbesondere in ländlichen Räumen ist der Satellit inzwischen ein bedeutender Übertragungsweg.
Aber nicht alle Veranstalter können davon gleichermaßen profitieren. Im Landesdurchschnitt ist die Bekanntheit des Satellitenkanals noch gering. Nur zehn Prozent der Brandenburger Satellitenhaushalte wissen, dass Lokal-TV nun auch über Satellit empfangbar ist. Die MABB will mit den Sendern verschiedene Ideen diskutieren, wie die Bekanntheit gesteigert werden kann. Dies wird unter anderem Thema auf dem diesjährigen Lokal-TV-Kongress sein.
Lokal-TV soll in HD-Qualität angeboten werden
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) will sich dafür einsetzen, dass das lokale Fernsehen künftig in hoher Bildauflösung (HD) verfügbar wird. "Wenn in wenigen Jahren die Hauptnutzung von Fernsehen in HD-Qualität erfolgen wird und man sich heute schon Gedanken über eine eventuelle SD-Abschaltung über Satellit macht, muss Lokal-TV in Zukunft in HD angeboten werden, sonst besteht die Gefahr, dass es zu deutlichen Reichweitenverlusten kommt", sagte BLM-Präsident Siegfried Schneider bei der Eröffnung der Lokalrundfunktage 2015 in Nürnberg.
Eine besondere Herausforderung bestehe dabei in den Kabelnetzen: "Mit der zunehmenden Digitalisierung des Kabels muss sich das lokale Fernsehen mit erschwerten Wettbewerbsbedingungen auseinandersetzen", sagte Schneider. "Im digitalen Kabel stehen die lokalen Angebote derzeit nur in SD-Qualität zur Verfügung, während RTL als Träger der lokalen Fensterprogramme bereits in HD-Qualität - dann aber ohne Fenster - ausgestrahlt wird." Zur Zukunft des Lokalfernsehens habe die BLM eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihre Ergebnisse zum Jahresende vorstellen werde, sagte Schneider.
Eurosport erwirbt Olympia-Rechte
Die Live-Übertragungen der Olympischen Spiele von 2018 bis 2024 werden bei Eurosport zu sehen sein. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) vergab sämtliche TV-Rechte an den vier Wettbewerben in Europa an den US-Medienkonzern Discovery Communications, die Muttergesellschaft von Eurosport.
Das Unternehmen erwarb die auf 1,3 Milliarden Euro geschätzten Exklusivrechte für alle Plattformen einschließlich Free-TV, Pay-TV, Internet und Mobile TV für den gesamten europäischen Kontinent. Im Rahmen des Abkommens verpflichtet sich Discovery, die Olympischen Sommerspiele mindestens 200 Stunden und die Olympischen Winterspiele mindestens 100 Stunden lang im frei empfangbaren Fernsehen zu übertragen.
Einen Teil der Rechte will Discovery in vielen europäischen Ländern weiterverkaufen. ARD und ZDF gehen zunächst leer aus, könnten sich aber über Sublizenzen Olympia-Rechte beschaffen. Discovery und Eurosport wollen zudem gemeinsam mit dem IOC einen Olympia-Kanal für Europa entwickeln.
Discovery übernimmt Eurosport komplett
Der Sportkanal Eurosport befindet sich jetzt komplett in amerikanischer Hand. Der US-Fernsehveranstalter Discovery Communications übernahm vom französischen Privatsender TF1 für 491 Millionen Euro die restlichen 49 Prozent der Anteile und hält damit 100 Prozent.
Discovery will Eurosport mit dem Erwerb weiterer Sportrechte attraktiver für Zuschauer, Werbekunden und Verbreitungspartner machen. Zuletzt kaufte das Unternehmen für 1,3 Milliarden Euro die exklusiven Ausstrahlungsrechte der Olympischen Spiele von 2018 bis 2024 in Europa.
2012 war Discovery mit 20 Prozent bei Eurosport eingestiegen und stockte die Beteiligung vor über einem Jahr auf 51 Prozent auf.
ProSiebenSat.1 sichert sich Sportdeutschland.TV
Die Mehrheitsübernahme des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 an DOSB New Media, Betreiberin des Online-Sportkanals Sportdeutschland.TV, ist unter Dach und Fach. Die ProSiebenSat.1-Digitaltochter 7NXT hält damit 57,5 Prozent der Anteile, 27,5 Prozent verbleiben in den Händen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht genannt.
ProSiebenSat.1 und DOSB New Media wollen die Sportberichterstattung auf Sportdeutschland.TV weiter vorantreiben und die Bekanntheit des Angebots ausbauen.
"Wir sehen große Potenziale und einen langfristigen Trend in der Online- und mobilen Live-Sportberichterstattung", sagte Markan Karajica, Chief Commercial Officer von ProSiebenSat.1, in München. "Unser Ziel wird es sein, die Vielzahl an Ligen und Sportveranstaltungen für eine immer größer werdende Fangemeinde via Internet live abzubilden. Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit dem DOSB, mit der wir den zahlreichen olympischen und nicht-olympischen Sportarten zu wachsender Popularität verhelfen möchten."
RTL plant Pay-TV-Sender fürs Ausland
Die Mediengruppe RTL Deutschland will ein Fernsehprogramm für Zuschauer im Ausland starten. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) erteilte auf ihrer jüngsten Sitzung in Saarbrücken grünes Licht für den Sender mit dem Arbeitstitel RTL International.
Geplant ist nach ZAK-Angaben ein Vollprogramm mit ausgewählten Eigenproduktionen aus den Bereichen Information und Unterhaltung, das als Pay-TV-Angebot vermarktet wird. Der Konkurrent ProSiebenSat.1 betreibt mit ProSiebenSat.1 Welt bereits seit vielen Jahren einen internationalen Pay-TV-Sender für deutschsprachige Zuschauer in aller Welt.
BR will Drittes Programm umbenennen
Der Bayerische Rundfunk (BR) erwägt, sein Fernsehprogramm von Bayerisches Fernsehen in BR Fernsehen umzubenennen. Der neue Name soll mehr Klarheit und Orientierung schaffen, zumal sich die bisherige Bezeichnung beim Publikum nie wirklich durchgesetzt habe, teilte die ARD-Landesrundfunkanstalt in München mit.
Das Bayerische Fernsehen wurde im allgemeinen Sprachgebrauch "das Dritte", "das Bayerische" oder gar "Bayern 3" genannt. "BR Fernsehen" stehe dagegen für eine im Sinne von Klarheit, Wiedererkennbarkeit und Imagekraft ausgerichtete trimediale Markenführung. Der Namenswechsel ist Teil einer Programmreform, die im Frühjahr 2016 in Kraft treten soll.
N24 wird in WELT umbenannt
Der Medienkonzern Axel Springer wird den Nachrichtenkanal N24 in WELT umbenennen. Unter der Dachmarke WELT bündelt Springer künftig die journalistischen Angebote der Zeitungen "Die Welt" und "Welt am Sonntag" sowie von N24 in TV, Web und Print. Ziel sei es, digitales Leitmedium für Qualitätsjournalismus zu werden, teilte das Unternehmen in Berlin mit.
Die Einführung der neuen Marke soll schrittweise über einen längeren Zeitraum erfolgen, um Loyalität und Vertrauen von Lesern, Zuschauern und Werbepartnern aufzubauen. Springer hatte N24 im Dezember 2013 übernommen.
RiC startet in der multithek
Der Kinder- und Jugendkanal RiC ist ab sofort auch über die multithek von Media Broadcast empfangbar. Der Free-TV-Sender steht damit zusätzlich DVB-T-Haushalten kostenfrei zur Verfügung und erhöht seine technische Reichweite auf insgesamt fast 34 Millionen Haushalte.
Die multithek erweitert das DVB-T-Angebot um Inhalte, die aus dem Internet auf den TV-Bildschirm kommen. Die Voraussetzung ist ein Fernseher oder Digitalreceiver, der sich für den interaktiven Multimediastandard HbbTV eignet und ans Internet angeschlossen ist. Der Dienst ist derzeit in 14 Ballungsräumen via DVB-T sowie deutschlandweit per Satellit über Astra (19,2° Ost) verfügbar.
Video-Streaming immer beliebter
Video-Streaming hat sich als Form der Mediennutzung etabliert. Mehr als drei Viertel aller Internetnutzer in Deutschland (76 Prozent) schauen Videos per Stream, wie eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Branchenverbands Bitkom unter 1.014 Bundesbürgern ab 14 Jahren ergeben hat. Das entspricht gut 42 Millionen Bundesbürgern - zwei Millionen mehr als vor einem Jahr.
"Streaming ändert unseren Medienkonsum grundlegend. Heute schauen Nutzer zu jeder Zeit, an jedem Ort und mit jedem internetfähigen Gerät genau die Inhalte, die sie möchten", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in Berlin. Video-Streaming bezeichnet die gleichzeitige Übertragung und Wiedergabe von Inhalten. Im Gegensatz zum Download wird die Videodatei hierfür nicht dauerhaft gespeichert. Außerdem muss der Zuschauer nicht warten, bis der komplette Film geladen ist. Der Anteil derer, die Filme downloaden, ist dagegen gering: Nur noch jeder vierte Internetnutzer (25 Prozent) lädt sich Videos zum Anschauen herunter.
"Immer schnellere Breitbandverbindungen machen es möglich, Videos selbst in hoher Auflösung meist ohne Wartezeiten zu streamen", sagte Rohleder. Am beliebtesten sind Videoportale wie YouTube, MyVideo, Clipfish oder Vimeo. Sechs von zehn Internetnutzern sehen sich dort kostenlos Videos an. Etwas mehr als jeder Zweite (54 Prozent) nutzt die Mediatheken von TV-Sendern, um nachträglich Sendungen und Beiträge aus dem Fernsehen zu sehen.
Über ein Drittel der Internetnutzer (36 Prozent) verfolgt das aktuelle Fernsehprogramm direkt per Livestream. Bereits 22 Prozent rufen Serien oder Spielfilme in Online-Videotheken ab, die in der Regel kostenpflichtig sind. Beispiele sind maxdome, Watchever, Netflix, Videoload, Sky Snap, Amazon Prime Instant Video und iTunes von Apple.
"TV Spielfilm" startet Internet-TV-Plattform
Neue Konkurrenz für Zattoo und Magine TV: Die Programmzeitschrift "TV Spielfilm" hat eine Internet-TV-Plattform gestartet, über die die Zuschauer mehr als 70 TV-Sender als Livestreams via PC, Laptop, Tablet und Smartphone abrufen können. Die "TV Spielfilm live"-App steht ab sofort zum Herunterladen für die Betriebssysteme iOS und Android bereit, die Web-Version ist unter http://live.tvspielfilm.de erreichbar.
Das Angebot, das die von Hubert Burda Media herausgegebene Zeitschrift in Zusammenarbeit mit dem Internet-TV-Anbieter Zattoo betreibt, umfasst alle großen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender sowie Spartenkanäle, viele davon in HD-Qualität. Die Livestreams lassen sich direkt aus dem Online-Programmführer von "TV Spielfilm" anwählen.
Die Senderliste enthält unter anderem die Programme von ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 sowie kleinere Sender wie Sport1, Deluxe Music, Welt der Wunder TV, RiC und Servus TV. Nach Registrierung ist das gesamte Angebot einen Monat lang kostenfrei zugänglich. Danach können die Nutzer rund 50 Sender weiterhin gratis empfangen. Für weitere 20 Sender, darunter RTL, Sat.1 und ProSieben, fallen 9,99 Euro pro Monat an. In Planung sind Pay-TV-Pakete mit Spartenkanälen.
RTL plant neues Videoportal
RTL will ein neues Videoportal für junge Leute im Internet einrichten. RTL Next soll Nachrichten und Unterhaltung bieten und auf die mobile Nutzung via Smartphone und Tablet zugeschnitten sein, wie Marc Schröder, Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe RTL Deutschland und Geschäftsführer von RTL interactive, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. "Wir sehen und spüren den Wandel zur mobilen Hauptnutzung. Für viele ist das mobile Gerät das erste Gerät, mit dem sie im Internet surfen."
Die bisherige Sender-Webseite RTL.de soll sich künftig darauf beschränken, die Zuschauer über das RTL-Programm zu informieren. Die Berichterstattung außerhalb des Fernsehprogramms wie Star-News, die bisher dort angesiedelt war, wechselt zu RTLnext.de, das zwischen Oktober und Dezember 2015 starten soll. Die ersten Entwürfe lassen sich dem Bericht zufolge als eine Art YouTube mit zusätzlichem Text beschreiben. Die Plattform, die stark an Social Networks wie Facebook und Twitter angebunden wird, soll sich hauptsächlich durch Werbung finanzieren, die vor den Videos läuft. Die Zielgruppe sind Menschen zwischen 20 und 39 Jahren, insbesondere Frauen.
ARD Mediathek erhält neue App
Die ARD hat ihrer Mediathek eine neue App verpasst. Die Gratis-App, die für die Betriebssysteme Android und iOS erhältlich ist, bündelt Live-Programme und Abrufinhalte aus der gesamten ARD: 14 TV-Programme plus Regionalausgaben, alle Hörfunkwellen sowie mehr als 150.000 Video- und Audio-Beiträge zur On-Demand-Nutzung.
"Mit der verbesserten ARD-Mediathek-App können unsere Beitragszahler nun noch einfacher über einen zentralen Zugang auf ARD-Inhalte zugreifen - mobil oder am TV-Gerät. Möglich macht dies die Integration der Inhalte in einem ARD-Mediathek-Player. Er gewährleistet die Verfügbarkeit aller hier gebündelten Programme und Sendungen auf vielen unterschiedlichen Ausspielwegen und Plattformen", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust, der für die Online-Angebote der ARD zuständig ist.
Die Nutzer können Videos in der Merkliste "Meine ARD" speichern und sich aus den gespeicherten Videos eine individuelle Playlist erstellen. Die verbesserte Funktion "Sendung verpasst?" ermöglicht den Nutzern eine Recherche innerhalb der On-Demand-Angebote aller ARD-Sender. Die App kann über Chromecast und Apple TV auch auf TV-Geräten genutzt werden.
Hannes Ametsreiter wird neuer Vodafone-Chef
Hannes Ametsreiter wird zum 1. Oktober 2015 neuer Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland. Neben seiner Funktion als CEO von Vodafone Deutschland soll Ametsreiter auch in das weltweite Executive Committee der Muttergesellschaft Vodafone Group berufen werden.
Der Österreicher ist derzeit Vorsitzender des Vorstands und CEO der Telekom Austria. Er gab vor kurzem bekannt, den Posten zum 31. Juli 2015 niederzulegen. Bei Vodafone Deutschland tritt Ametsreiter die Nachfolge von Jens Schulte-Bockum an, der im Mai 2015 seinen Rücktritt angekündigt hat.
Thomas Ebeling bleibt ProSiebenSat.1-Chef
Thomas Ebeling bleibt an der Spitze des Medienkonzerns ProSiebenSat.1. Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden bis zur Hauptversammlung 2019. Der 56-Jährige führt das Unternehmen seit 1. März 2009.
"Der Aufsichtsrat stellt mit dieser vorzeitigen Vertragsverlängerung schon jetzt die Weichen, damit die Erfolgsgeschichte von ProSiebenSat.1 mit Thomas Ebeling als CEO in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden kann", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Brandt in München. "Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche Arbeit mit ihm."
Tim Brauckmüller neuer Dibkom-Geschäftsführer
Tim Brauckmüller ist seit 1. April 2015 neuer Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Breitbandkommunikation (Dibkom). Brauckmüller, der zuvor bereits im Beirat des Instituts tätig war, kann damit seine Expertise im Breitbandbereich nunmehr auch auf operativer Ebene einbringen.
Gleichzeitig richtet sich das Institut strategisch neu aus: Künftig soll Dibkom ein erweitertes Seminarangebot anbieten, um eine hochwertige Ausbildung in allen technischen und nicht-technischen Aspekten des qualitativen Netzausbaus anbieten zu können. Einen besonders hohen Stellenwert innerhalb des Produktportfolios wird jedoch weiterhin die seit der Gründung im Jahr 2002 etablierte und stark nachgefragte Zertifizierung von Fachkräften und -betrieben innehaben. Mittelfristig soll sich Dibkom durch die Kombination aus dem Kerngeschäft und dem erweiterten Seminarangebot zum führenden deutschen Weiterbildungsträger im Breitbandbereich entwickeln.
Der bisherige Dibkom-Geschäftsführer Thomas Lange bleibt unverändert Geschäftsführer des Tochterunternehmens Dibkom TZ Technikzentrum GmbH und wird sich künftig verstärkt den Aufgabenfeldern Materialzertifizierung, Begutachtung von Anlagen und EMV-Messungen widmen.
Thorsten Dirks wird neuer Bitkom-Präsident
Thorsten Dirks wird neuer Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Der Vorstandsvorsitzende des Mobilfunkanbieters Telefónica Deutschland wurde im Rahmen der Bitkom-Jahrestagung in Berlin einstimmig auf den Posten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Dieter Kempf an, der nach zwei Amtszeiten turnusgemäß ausscheidet.
Dirks wird in den kommenden beiden Jahren für die rund 1.500 im Bitkom vertretenen Firmen aus der Digitalwirtschaft sprechen. Der 52-Jährige will die Rolle des Verbands als Treiber der Vernetzung und Digitalisierung stärken. "Wir müssen die digitale Teilhabe Deutschlands sichern und ausbauen - als Industriestandort im globalen Wettbewerb, als Bildungsnation im 'War for talents' oder auch als Gesellschaft, die zu Recht stolz auf ihre Offenheit ist", sagte Dirks.
Brian Sullivan geht zu 21st Century Fox
Brian Sullivan, der fünf Jahre lang an der Spitze von Sky Deutschland stand, wechselt zum Mutterkonzern 21st Century Fox in die USA, wo er das Digitalgeschäft der Fox Networks Group leiten wird. Sullivan, der von Los Angeles aus arbeiten wird, tritt den neuen Posten Ende Juli 2015 an.
Der Amerikaner gab im März seinen Rückzug von Sky Deutschland bekannt, um mit seiner Familie in sein Heimatland zurückzukehren. Carsten Schmidt, bislang Mitglied des Sky-Vorstands für die Bereiche Sport, Werbezeitenvermarktung und Internet, ist seit 25. Juni 2015 neuer Vorstandsvorsitzender von Sky Deutschland.
HDTV-Geschichte auf Blu-ray und DVD
Unter dem Titel "50 Jahre HDTV und mehr - der lange Weg zum hochauflösenden Fernsehen" dokumentiert der Wissenschafts- und Technikjournalist Rainer Bücken die Entwicklung des HD-Fernsehens auf Blu-ray und DVD.
In 43 Minuten nimmt der Film den Zuschauer mit von den Anfängen in den 1950er Jahren in den Studios der japanischen Fernsehanstalt NHK bis in die heutige Zeit. Er zeigt auf, wie die Japaner 1985 Hi-Vision präsentierten und die Europäer mit D2-MAC und HD-MAC konterten. Die Hintergründe zum Forschungsprojekt EUREKA 95 werden beleuchtet, sein Untergang sowie der Neustart mit digitalem HDTV und dem TV-Sender EURO 1080. Rund 30 Experten und Politiker äußern sich zum Thema und geben einen Ausblick, was nach Ultra HD kommen könnte.
Begleitend zum Film enthält das Booklet weitere Informationen zur HDTV-Geschichte. So stellt Bücken im Kapitel "(Fast) verlorene Vergangenheit" dar, wie die EUREKA-95-Produktionen nur durch Zufall gerettet werden konnten. So steht das historische Material heute für Dokumentationen über die Entwicklung des hochauflösenden Fernsehens zur Verfügung.
Rainer Bücken beschäftigt sich seit Anfang der 1980er Jahre mit dem Thema HDTV. Weitere Informationen über ihn und den Film "50 Jahre HDTV und mehr" gibt es hier: http://www.buecken-hd.tv. (Marc Hankmann)
ORF-TVthek startet bei NetRange
Der TV-Abrufdienst des Österreichischen Rundfunks (ORF) ist ab sofort auch auf Smart-TV-Portalen erreichbar, die vom Hamburger Dienstleister NetRange erstellt werden. Die auf dem interaktiven Multimedia-Standard HbbTV basierende ORF-TVthek-App steht damit unter anderem auf Fernsehgeräten von Loewe, Sharp, Vestel und Changhong sowie der N2-Box zur Verfügung. Die kostenfreie Mediathek ermöglicht den Zuschauern, verpasste Sendungen bis zu sieben Tage nach ihrer TV-Ausstrahlung in voller Länge anzusehen.
"Die Kooperation mit NetRange ermöglicht vielen Smart-TV-Nutzern den einfachen und direkten Zugriff auf das gesamte Angebot der ORF-TVthek", sagte Michael Götzhaber, ORF-Direktor für Technik, Online und neue Medien, in Wien. "Damit setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen unserer Multimedia-Strategie, TV-Inhalte als Service für unser Publikum auf allen relevanten Plattformen und Endgeräten anzubieten."
Die ORF-TVthek ist außerdem via PC, Laptop, Smartphone, Tablet, in Kabelnetzen und auf IPTV-Plattformen wie UPC Austria, A1 TV, Liwest und Salzburg AG, auf Smart-TV-Fernsehern von Samsung und LG, bei Apple TV und auf der Xbox One verfügbar.
Alejandro Plater wird Telekom-Austria-Chef
Der österreichische Telekommunikationskonzern Telekom Austria hat die Zuständigkeiten des Chief Executive Officer an Alejandro Plater übertragen. Der Aufsichtsrat stimmte dem entsprechenden Vorschlag der beiden Hauptaktionäre América Móvil und Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen auf seiner jüngsten Sitzung zu.
Plater, derzeit Chief Operating Officer der Telekom Austria, tritt den neuen Posten am 1. August 2015 an. Die Vertragslaufzeit läuft bis März 2018 mit einer Verlängerungsoption für zwei weitere Jahre. Der 47-jährige gebürtige Argentinier übernimmt den Vorstandsposten von Hannes Ametsreiter, der zum 1. Oktober 2015 neuer Chef von Vodafone Deutschland wird.
Teleclub HD startet bei UPC Cablecom
Die HD-Programme des Schweizer Pay-TV-Veranstalters Teleclub sind ab sofort im Kabelnetz von UPC Cablecom in der deutschsprachigen Schweiz verfügbar. Das Angebot umfasst 19 HD-Sender mit Spielfilmen, Sport und Familienunterhaltung. Zudem kann über die Teleclub-HD-Option exklusiv Sky Atlantic HD mit ausgewählten Produktionen des US-Senders HBO empfangen werden.
Das im September 2012 gestartete HD-Paket von Teleclub wird außerdem auf den IPTV-Plattformen Swisscom TV und Sunrise TV sowie bei kleineren Kabelnetzbetreibern angeboten.
UPC Cablecom baut Kabelangebot aus
Der Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom bietet seinen Kunden ab sofort die Möglichkeit, das Fernsehprogramm bis zu sieben Tage rückwirkend zu schauen. Die neue Replay-Funktion wurde per Horizon-Update in den elektronischen Programmführer eingebunden. Bei laufenden Sendungen können die Zuschauer per Tastendruck auf den Anfang zurückspringen. Bislang war es nur möglich, das Fernsehprogramm bis zu 30 Stunden im Nachhinein anzusehen.
Auch der Internetzugang wird ausgebaut: UPC Cablecom bietet ab sofort in der gesamten Schweiz seinen bislang nur in der Region Bern verfügbaren Highspeed-Service mit 500 Mbit/s an. Bislang betrug die höchste Datenrate 250 Mbit/s.