TV Südbaden stellt Sendebetrieb ein
Das Lokal-TV-Sterben geht zum Jahresbeginn 2015 weiter: TV Südbaden hat am 16. Januar den Sendebetrieb eingestellt.
Den Beschluss haben die Gesellschafter des Veranstalters Funkhaus Freiburg nach eingehenden Beratungen mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) gefasst, wie es in einer Mitteilung heißt. Trotz der Synergien im Zusammenspiel mit dem erfolgreichen Radioprogramm baden.fm, das ebenfalls im Funkhaus Freiburg produziert wird, sei der Fernsehbetrieb nicht kostendeckend möglich.
"In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Mediennutzung extrem verändert", sagte Geschäftsführer Christian Noll in Freiburg. "Die Bedeutung einer mit großem Aufwand produzierten abendlichen Lokalnachrichtensendung hat gegenüber den schnellen Videonachrichten im Internet extrem nachgelassen. Das zeigen die beiden gut genutzten Online-Angebote von tv-suedbaden.de und baden.fm."
Der am 15. September 2001 gestartete Lokalsender war im Kabelnetz sowie per Satellit über Astra (19,2° Ost) als Fenster beim Rhein-Neckar Fernsehen (RNF) zu empfangen. Im Internet sollen weiterhin Beiträge mit Neuigkeiten aus der Region veröffentlicht werden.
LFK fordert neue Finanzierungsmöglichkeiten für Lokal-TV
Mit Bedauern hat die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) zur Kenntnis genommen, dass die Gesellschafter von TV Südbaden entschieden haben, Informationen aus der Region nur noch über das Internet zu verbreiten und den Sendebetrieb via Kabel und Satellit einzustellen.
"TV Südbaden ist seit 2001 auf Sendung und ist seit dieser Zeit eine journalistische Stimme der Region, die mit für Vielfalt sorgt. Doch auch für die Mitarbeiter, die zum Teil seit vielen Jahren bei TV Südbaden tätig sind, bedeutet die Einstellung des Sendebetriebs ein tiefer Einschnitt", sagte LFK-Präsident Thomas Langheinrich.
Der Radiosender baden.fm, der auch zum Funkhaus Freiburg gehört, soll seinen Betrieb ohne Einschränkungen weiterführen.
Die wirtschaftlich angespannte Situation von TV Südbaden ist allerdings kein Einzelfall. Generell sei die Finanzierungsgrundlage vieler regionaler und lokaler privater Fernsehsender in Deutschland schwierig, sagte Langheinrich. Das belegen auch die wirtschaftlichen Daten. 2012 hatten deutschlandweit die lokalen Fernsehsender nur noch einen Kostendeckungsgrad von 90 Prozent. 2010 waren es noch 97 Prozent.
Im Vergleich zu den großen privaten Senderfamilien und den gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Programmen stehen den regionalen und lokalen Veranstaltern nur die vergleichsweise geringen Erlöse aus regionaler Werbung zur Verfügung. Viele Sender versorgen zudem in strukturschwachen Regionen Zuschauer mit lokalen Informationen.
"In der Schweiz hat man bereits vor Jahren erkannt, dass lokaler Rundfunk nur mit konkretem Programmauftrag und anderen Fördermodellen eine Zukunft hat", sagte Langheinrich. Denn die Produktion von Bewegtbild-Informationsangeboten ist mit die kostenintensivste. Darüber hinaus müssen die kleinen lokalen Sender mit ihrem geringen Budget ähnlich wie die großen nationalen Anbieter permanent technische Investitionen tätigen, um etwa mit ihren Inhalten auf allen Smart-TV-Geräten, Tablets oder Smartphones verfügbar zu sein.
"Aufgrund der rasanten technischen Transformation und der zum Teil schwierigen Entwicklung des regionalen Werbemarktes nimmt der ökonomische Druck immer weiter zu. Wenn uns regionale und lokale Rundfunkinformationen wichtig sind, dann muss die Finanzierung von lokalem und regionalem Fernsehen nachhaltig auf neue Beine gestellt werden", fordert Langheinrich.
Die LFK hat den Medienwirtschaftsexperten Professor Dr. Boris Kühnle beauftragt, in einer Studie auszuloten, wo Entwicklungsperspektiven für regionales Fernsehen liegen und welcher Hebel es bedarf, lokale und regionale Informationsvielfalt zu fördern und die Sender wirtschaftlich zu konsolidieren.
"Die Situation von TV Südbaden zeigt deutlich, dass wir mit Hilfe der Medienpolitik auch rechtliche Änderungen und neue Finanzierungsoptionen brauchen, damit die für die Meinungsbildung relevanten lokalen Rundfunkinhalte nicht im digitalen Dickicht auf der Strecke bleiben", sagte Langheinrich.
Die Ergebnisse der Studie sollen im Frühjahr vorliegen. Auch bei einer Änderung der Rahmenbedingungen bleibe es allerdings Aufgabe des jeweiligen Veranstalters journalistisch und ökonomisch attraktive Angebote, die zur jeweiligen lokalen Landschaft passen, zu entwickeln, betonte Langheinrich.
Die LFK fördert anteilig die Verbreitungskosten der sieben regionalen Must-Carry-Sender in Baden-Württemberg über Satellit und Kabel mit jährlich insgesamt 1,7 Millionen Euro. Eine Förderung von lokalen Informationsformaten ist gesetzlich bisher nicht möglich.
Medienwächter wollen Senderlisten regulieren
Die Landesmedienanstalten wollen verhindern, dass sich in den TV-Senderlisten der Fernseher und Set-Top-Boxen die zahlungskräftigsten Programmveranstalter die vordersten Plätze sichern, während kleinere und lokale Anbieter das Nachsehen haben.
Grund: Nur wenige Zuschauer machen von der Möglichkeit Gebrauch, die Senderlisten umzuprogrammieren. Entsprechend groß ist der Einfluss der von den Geräteherstellern vorgegebenen Anordnung.
Lediglich ein Drittel der Digital-TV-Haushalte nutzt überhaupt den elektronischen Programmführer (EPG), wie die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) in Stuttgart mitteilte. Wer ihn verwendet, informiert sich auf diesem Weg hauptsächlich über das laufende Programm. Nur die Hälfte der ohnehin wenigen Nutzer sortiert mit Hilfe des EPGs die vorgegebene Senderreihenfolge um.
"Damit sind automatisch die Sender auf den vorderen Programmplätzen in der Pole-Position. Anbieter im hinteren Listen-Bereich haben geringe Chancen, gefunden zu werden", sagte LFK-Präsident Thomas Langheinrich und warnt: "Nach wie vor dürfen Hersteller von TV-Geräten in Deutschland die Reihenfolge der Sender bestimmen. Die Gefahr ist groß, dass Kanalplätze nach Scheckbuch vergeben werden. Neue Sender oder regionale Informationsangebote drohen im digitalen Nirwana unterzugehen. Das kann nicht im Sinne der Medienpolitik sein."
Langheinrich fordert deshalb, die Regulierung auf die Endgeräte auszuweiten, um gleiche Zugangsbedingungen für alle Sender zu schaffen.
ARD/ZDF lehnen Verschlüsselung via Satellit ab
ARD und ZDF haben betont, dass sie ihre Programme weiterhin frei empfangbar via Satellit verbreiten werden. Die Forderung von Rechteinhabern nach einer Verschlüsselung der Satellitensignale sei inakzeptabel, weil eine frei zugängliche, unverschlüsselte Ausstrahlung und Verbreitung zum Grundauftrag gehörten und dem europäischen Grundsatz des "free flow of information" entsprächen, erklärten die öffentlich-rechtlichen Sender in einer Stellungnahme.
Hintergrund ist die Auseinandersetzung um die TV-Rechte der Handball-WM 2015. ARD und ZDF war es nicht möglich, die Live-Übertragungsrechte zu erwerben, da die Spiele aufgrund ihrer unverschlüsselten Satellitenverbreitung via Astra (19,2° Ost) und Hot Bird (13° Ost) auch teilweise im Ausland frei zu empfangen gewesen wären.
Obwohl nach Angaben der Sender bereits im August 2014 noch vor Abgabe eines Angebots eine unverschlüsselte Satellitenausstrahlung seitens des Rechtegebers beIN Sports zugesichert worden sei, sei genau dieser Verbreitungsweg im Dezember 2014 vom Rechteinhaber plötzlich als entscheidendes Argument für die Ablehnung des Angebots von ARD und ZDF angeführt worden.
Der Abo-Sender Sky sicherte sich daraufhin die Ausstrahlungsrechte. ARD und ZDF berichten in ihren Nachrichten- und Sportsendungen über die Handball-WM.
Deutsche Glasfaser will Netzausbau mit Billiglösung beschleunigen
Der Neubau von Glasfasernetzen in ländlichen Regionen lässt sich offenbar deutlich preiswerter und ohne staatliche Förderprogramme realisieren. Nach Recherchen der "Wirtschaftswoche" ist der Anschluss eines Haushalts für rund 1.000 Euro statt wie bisher von bis zu 5.000 Euro möglich.
Eine neue Technologie erlaubt es, die notwendigen Kabel ohne aufwändige Grabungen zu verlegen. Als erster Netzbetreiber in Deutschland will die Deutsche Glasfaser GmbH im großen Stil das neue Fräsverfahren einsetzen, das nur einen etwa 20 Zentimeter tiefen Schlitz in die Bürgersteige zieht und dadurch 80 Prozent der Tiefbaukosten einspart.
"14 Millionen Haushalte in Deutschland besitzen keinen internetfähigen TV-Kabelanschluss und werden auch von der Deutschen Telekom vernachlässigt", sagte Geschäftsführer Peter Kamphuis der "Wirtschaftswoche". "2015 wollen wir das Ausbautempo verdoppeln und innerhalb von vier Jahren vervierfachen." Deutsche Glasfaser, eine Tochtergesellschaft des niederländischen Baukonzerns Reggeborgh, hat in Deutschland bereits 100.000 Haushalte angeschlossen.
Derzeit haben in Deutschland lediglich 1,7 Millionen Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss, 385.000 Haushalte nutzen ihn auch. Mit einer Anschlussquote von nur einem Prozent gehört Deutschland zu den Schlusslichtern in Europa. In den Niederlanden habe die Schwestergesellschaft Reggefiber das größte Glasfasernetz mit inzwischen 1,9 Millionen Hausanschlüssen ausgerollt, sagte Kamphuis: "Dort haben wir in unserem besten Jahr 450.000 Haushalte angeschlossen. In Deutschland könnten wir das übertreffen."
Mittelstand startet zuversichtlich ins Jahr 2015
Der deutsche Mittelstand startet zuversichtlich ins Jahr. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens Kloepfel Consulting unter 182 Firmen, wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet.
68 Prozent der Unternehmen erklären, sie beurteilten die wirtschaftlichen Aussichten für das kommende halbe Jahr als "gut bis sehr gut". Dies ist ein deutlich gestiegener Wert im Vergleich zur Einschätzung, wie sie etwa im Herbst 2014 vorherrschte. Jeder vierte Betrieb hält die eigene Geschäftsprognose hingegen für mäßig. Als "schlecht" oder gar existenzgefährdend beurteilen lediglich drei Prozent die Entwicklung.
Positiv sind die Einschätzungen mit Blick auf die Arbeitsplätze. Knapp die Hälfte der Mittelständler (47 Prozent) sagt, bei ihnen seien die Jobs sicher. Gestiegen ist die Zahl derer, die neue Arbeitsplätze schaffen wollen - von 26 Prozent im dritten Quartal auf aktuell 31 Prozent. Mit einem Abbau von Stellen rechnen zwei Prozent der Befragten. Vor drei Monaten gingen noch sechs Prozent von einem Verlust von Arbeitsplätzen aus.
Sky auf dem Weg zu Ultra HD
Der Pay-TV-Anbieter Sky hat einen weiteren Schritt in Richtung Ultra HD unternommen: Am 20. Dezember 2014 wurde das Konzert der Fantastischen Vier live aus der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart in dem neuen Bildformat übertragen, das eine viermal höhere Auflösung als der aktuelle HDTV-Standard bietet. Sky hat damit erstmals eine Ultra-HD-Live-Produktion abseits des Fußballfelds durchgeführt.
Mit dem Konzert will der Sender noch mehr Erfahrungen sammeln auf dem Weg zu einem Regelbetrieb in Ultra HD. Im Einsatz waren zehn Ultra-HD-Kameras, davon eine Krankamera und eine Blackcam auf einer 20 Meter langen Schiene, sowie eine Ultra-HD-4K-VIZRT-Grafikmaschine. Das Signal wurde zusammen mit Fraunhofer HHI/Rohde & Schwarz in Echtzeit enkodiert, mit 35 Mbit/s/HEVC sowie mit 50 Bildern/Sekunde in Dolby 5.1 verschlüsselt ausgestrahlt und zu Testzwecken erstmalig auch in Audio 3D 9.1 produziert.
Zu sehen waren die Bilder in vier Testhaushalten, die in Kooperation mit Sony mit je einem Sony Bravia 55X9-Fernseher ausgestattet wurden, sowie im Arri-Kino München.
"Es war einfach toll, diese Produktion gemeinsam mit den Fantastischen Vier umzusetzen und ausgerechnet bei ihrem ‚Heimspiel' ein Live-Konzert in Ultra HD zu übertragen", sagte Alessandro Reitano, Director Sports Production bei Sky Deutschland. "Wir haben erstmals eine Ultra-HD- und eine HD-Produktion in einem realisiert und sind mit den Ergebnissen und den Bildern sehr zufrieden. Durch Tests wie diesen nähern wir uns immer weiter an einen Ultra-HD-Regelbetrieb an."
Sky führt Online-TV-Box ein
Der Pay-TV-Veranstalter Sky bietet ab sofort die Möglichkeit, die Web-TV-Plattform Sky Online und die Online-Videothek Sky Snap direkt auf dem TV-Bildschirm zu nutzen. Die Sky Online-TV-Box, die in Zusammenarbeit mit dem US-Streaming-Unternehmen Roku entwickelt wurde, rüstet dazu jeden Fernseher mit HDMI-Anschluss in ein Smart-TV-Gerät auf.
Die Box wird an den Fernseher angeschlossen und per Netzwerkkabel oder WLAN mit dem Internet verbunden. Das Gerät, das Ende Oktober 2014 angekündigt wurde, kann zum Einführungspreis von 49,90 Euro direkt bei der Buchung von Sky Online oder Sky Snap bestellt werden. Kunden, die bereits einen der beiden Dienste beziehen, können die Box unter "Abo erweitern" erwerben. Der reguläre Preis beträgt 69,90 Euro.
Neben den beiden Sky-Angeboten stehen den Kunden zusätzliche Video-, Nachrichten-, Musik- und Lifestyle-Apps über den Roku Powered Channel Store zur Verfügung wie zum Beispiel Wall Street Journal Live, Vimeo, TuneIn Radio, FitnessMagazine und iFood.tv. Weitere Apps sollen in Kürze folgen.
Markt für Online-Videotheken wächst
Der Umsatz mit Video-on-Demand-Angeboten (VoD) wird in Deutschland in diesem Jahr auf voraussichtlich 458 Millionen Euro steigen - ein Zuwachs von 42 Prozent.
Im Vorjahr lag der Umsatz von Online-Videotheken wie Maxdome, Watchever, Sky Snap oder Videoload noch bei 322 Millionen Euro. Die Zahlen gab der Branchenverband Bitkom auf Grundlage von Erhebungen des Marktforschungsinstituts IHS Screen Digest bekannt.
Mit TV-Serien in Online-Videotheken werden in diesem Jahr voraussichtlich 243 Millionen Euro umgesetzt. Ein ähnlich hoher Umsatz wird für Spielfilme erwartet: 215 Millionen Euro.
Laut einer Bitkom-Umfrage nutzt bereits jeder Fünfte (19 Prozent) in Deutschland VoD-Portale für Serien und Filme. Das entspricht gut 13 Millionen Bundesbürgern.
Umsatz mit Unterhaltungselektronik sinkt
Der Umsatz mit Unterhaltungselektronik wird 2015 in Deutschland voraussichtlich um 3,3 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro zurückgehen. Das berichtet der Branchenverband Bitkom auf Grundlage aktueller Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO).
Die rasante Talfahrt aus dem Jahr 2013, als die Umsätze um fast 15 Prozent eingebrochen sind, ist damit zwar noch nicht ganz gestoppt, hat sich allerdings deutlich abgeschwächt.
Fast die Hälfte (44 Prozent) des Umsatzes wird mit Flachbildfernsehern erzielt. Die Umsätze mit Flachbildfernsehern werden der Prognose zufolge 2015 um 1,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurückgehen. Drei Viertel des Geschäfts machen dabei inzwischen internetfähige Smart-TV-Geräte aus.
Schwächer entwickelt sich das Geschäft mit Digitalkameras (minus elf Prozent auf 1,1 Milliarden Euro). Dabei werden vor allem günstige Kompaktkameras immer öfter durch Smartphones ersetzt, wodurch der Gesamtmarkt rückläufig ist. Gefragt sind dagegen vermehrt hochwertige Kameras.
Zulegen kann das Geschäft mit Musikanlagen, das um drei Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro wachsen soll. Markttreiber sind vor allem Geräte mit Internetanschluss, mit denen sich Webradios und Musikstreaming-Dienste nutzen lassen.
United Internet erwägt Kauf des QSC-Netzes
Der Webkonzern United Internet prüft den Kauf des Netzes der Kölner QSC AG. Gespräche auf Vorstandsebene liefen bereits seit Längerem, berichtet das "Manager Magazin" unter Berufung auf Brancheninsider. Vor einer Entscheidung müsste man sich aber noch über den Preis einigen.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth hatte erst im September 2014 den Netzbetreiber Versatel gekauft und damit einen Strategieschwenk eingeleitet. Davor hatte das Unternehmen, das mit Webportalen (GMX.de, Web.de) oder dem Vertrieb von DSL-Anschlüssen (1&1) groß geworden ist, Infrastruktur stets bei Wettbewerbern wie der Deutschen Telekom angemietet.
Auch bei QSC ist 1&1 Großkunde. Dommermuth sieht Wachstumspotenzial vor allem im Geschäft mit Geschäftskunden. QSC verfügt über eines der größten Netze landesweit für Geschäftskunden, hatte zuletzt aber seine Prognosen verfehlt.
Tele Columbus plant Highspeed-Internetzugang
Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus führt einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang mit einer Download-Datenrate von 400 Mbit/s ein. Das Angebot ist ab 1. April 2015 zunächst in der Region Potsdam verfügbar. An das Tele-Columbus-Stadtnetz in der brandenburgischen Landeshauptstadt sind rund 40.000 Haushalte angeschlossen.
"Datenraten, die vor kurzem noch als Bedarf einer kleinen Spitzengruppe galten, sind sehr rasch zum Mindeststandard für eine vollwertige Multimedia-Anbindung jeder Wohnung geworden - und entsprechend hat sich auch die Nachfrage nach neuen Spitzengeschwindigkeiten erhöht", sagte Ronny Verhelst, Vorstandsvorsitzender von Tele Columbus.
Die Preisgestaltung des 400-Mbit/s-Anschlusses soll zum Marktstart bekannt gegeben werden. Das Unternehmen, das seit 23. Januar 2015 an der Frankfurter Börse notiert ist, will das Angebot auch in weiteren Regionen einführen. Der genaue Zeitplan steht derzeit allerdings noch nicht fest.
Amazon startet Ultra HD-Angebot
Das Online-Warenhaus Amazon stellt in seinem Video-on-Demand-Dienst (VoD) Amazon Instant Video ab sofort ausgewählte Spielfilme und Serien im neuen Bildformat Ultra HD zur Verfügung.
Die Auswahl an Ultra HD-Titeln sei in Deutschland derzeit allerdings noch beschränkt und es seien ausschließlich Titel in englischer Sprache erhältlich, sagte ein Amazon-Sprecher: "Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Auswahl stetig auszuweiten, um Kunden mehr Titel in Ultra HD anbieten zu können. Beispielsweise werden alle Amazon Originalserien, die 2015 starten, in Ultra HD verfügbar sein."
Die Kunden können die Filme und -Serien auf kompatiblen Ultra-HD-Smart-TV-Fernsehern mit der Amazon-Instant-Video-App sowie einem Internetanschluss mit einer Datenrate von mindestens 15 Mbit/s ansehen. Die verfügbaren Titel werden in der "In Ultra HD ansehen"-Kategorie auf der Amazon-Instant-Video-Startseite angezeigt. Filme und Serien in Ultra HD haben auch eine "UHD"- oder "Ultra HD"-Kennung sowie Kaufoptionen bei den Videodetails. Die App ist derzeit nutzbar auf Ultra-HD-Fernsehern von Samsung, LG und Sony ab Modellreihe 2014.
Nach Netflix und Wuaki.tv ist Amazon der dritte VoD-Anbieter mit Ultra-HD-Inhalten in Deutschland.
Kabel Deutschland baut Abrufdienst aus
Kabel Deutschland stellt seinen Video-on-Demand-Dienst Select Video ab sofort weiteren 350.000 Kunden zur Verfügung. Darunter sind unter anderem Haushalte in Ahrensburg, Bautzen, Eberswalde, Erfurt, Georgsmarienhütte, Halberstadt, Kaiserslautern, Lüneburg, Neustadt an der Weinstraße, Pirmasens, Pirna, Salzgitter und Würzburg. Insgesamt können damit rund fünf Millionen Haushalte das Angebot nutzen, das Spielfilme auf Abruf sowie Programme von TV-Sendern enthält.
Die Videothek umfasst rund 4.000 Filme von Studios wie Warner Bros., Universal Studios, Paramount Pictures, Sony Pictures, 20th Century Fox und Walt Disney - überwiegend zeitglich zum DVD-Start. Die Filme kosten zwischen 0,99 und 4,99 Euro und stehen in der Regel 48 Stunden lang zum Abruf bereit.
Der Mediathek-Bereich, der ohne Aufpreis verfügbar ist, umfasst über 11.000 Inhalte von mehr als 50 TV-Sendern wie RTL, Sat.1, ProSieben, VOX, Disney Channel und Eurosport. Der Großteil der Inhalte steht in HD-Qualität zur Verfügung. Premium-HD-Kunden erhalten zusätzlich Programme von Abo-Sendern wie History, Syfy oder TNT Serie.
Die Inhalte kommen direkt über das Kabelnetz und nicht per Internet-Stream zu den Kunden. Select Video ist in die HD-Receiver und HD-Rekorder von Kabel Deutschland integriert, der Internetzugang mit empfohlener Bandbreite von mindestens 6 Mbit/s wird lediglich für die Steuersignale und die Navigation durch das Angebot benötigt.
Im Frühjahr 2015 sollen 90 Prozent der insgesamt 8,3 Millionen Kabel-Deutschland-Kunden Select Video nutzen können.
mr. net services holt meinFernsehen
Der IP-Netzanbieter mr. net services wird die IPTV-Plattform meinFernsehen von M7 Deutschland verbreiten und vermarkten. Eine entsprechende Zusammenarbeit haben beide Unternehmen jetzt vereinbart.
Das Angebot, das mr. net services zuvor in seinen Netzen getestet hat, umfasst bis zu 150 TV-Sender - davon ein Drittel in HD-Qualität - zur Wiedergabe via TV, Tablet, Smartphone, Laptop und PC inklusive Restart- und Replay-Funktion sowie einen Video-on-Demand-Service (VoD) mit Spielfilmen, Serien und Kindersendungen.
Das Flensburger Unternehmen will meinFernsehen bundesweit in seinem eigenen IP-Netz und in den Netzen von Partnern einsetzen, zu denen Stadtwerke und kommunale Betreiber gehören. Die Vermarktung soll im ersten Quartal 2015 beginnen.
Mit mr. net services hat M7 Deutschland den ersten Kunden für die im Mai 2014 eingeführte IPTV-Plattform gewonnen.
Köln.tv auf Sendung
Für Köln, Bonn und Leverkusen gibt's ein neues lokales Fernsehprogramm: Köln.tv berichtet seit 5. Januar 2015 über Neuigkeiten aus den drei Städten und deren Umland.
Der Sender, der die Nachfolge von center.tv Köln antritt, ist analog und digital in den Kabelnetzen von Unitymedia und NetCologne, bundesweit auf der IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom, auf der Internet-TV-Plattform Zattoo und als Livestream auf der eigenen Webseite zu empfangen.
Betreiber von Köln.TV ist die Mediengruppe M. DuMont Schauberg, mit deren Zeitungen "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" das Programm verbunden ist.
Aristo TV startet Sendebetrieb
Der Teleshopping-Kanal Aristo TV hat am 1. Januar 2015 den Sendebetrieb aufgenommen. Das Programm ist via Satellit über Astra (19,2° Ost) auf der Frequenz 11,273 GHz H (SR 22.000, FEC 2/3) zu empfangen.
Auf der Webseite soll künftig ein Livestream angeboten werden, auch Apps (iOS/Android) für Smartphones und Tablets sind geplant, ebenso wie interaktive HbbTV-Angebote für Smart-TV-Fernseher.
Der Sender, dessen Namen aus dem Griechischen kommt und "exzellent" bedeutet, will sowohl eigene Verkaufssendungen als auch Drittprogramme zeigen. Die Betreibergesellschaft AR Media Service, hinter der Anixe-TV-Geschäftsführerin Jennifer Lapidakis steht, hatte im Dezember 2014 eine Lizenz von den Landesmedienanstalten erhalten.
joiz zieht sich ins Internet zurück
Der interaktive Jugendkanal joiz will sein Programm künftig nur noch im Internet und auf anderen kostenfreien Verbreitungswegen ausstrahlen. Die Verbreitung via Kabel und Satellit wird eingestellt.
Aufgrund der hohen Distributions- und Personalkosten einerseits und der zu geringen TV-Werbeumsätze anderseits habe die joiz GmbH zudem einen Antrag auf Sanierung zur Weiterführung des Unternehmens in Eigenverwaltung gestellt, teilte joiz in Berlin mit. Das Management werde sich in den kommenden Monaten intensiv um die Restrukturierung des Senders kümmern.
Von der Sanierung ist nur die joiz GmbH, die den Sender in Deutschland betreibt, betroffen. Die Unternehmen joiz AG, joiz Schweiz AG und joiz IP AG, die als joiz Global die Technologie vermarktet, sind nicht betroffen.
Das Angebot soll wie bisher aus täglichen, eigenproduzierten, interaktiven Sendungen sowie TV-Serien bestehen. Ziel sei es daher auch, möglichst viele der derzeit 65 Arbeitsplätze zu erhalten.
Die klassischen TV-Werbeumsätze seien "klar unter den Erwartungen geblieben", sagte Alexander Mazzara, CEO der joiz AG. "Daher sehen wir im deutschen Free-TV-Markt mittelfristig leider keine Perspektive für den Free-TV-Sender joiz und möchten uns mit dem Angebot im Web und über kostenfreie digitale Distributionsplattformen auf die Kernmedien unserer jungen Zielgruppe konzentrieren."
Am 5. August 2013 war joiz in Deutschland gestartet. Vorbild war der gleichnamige Sender, den das Unternehmen seit 28. März 2011 in der Schweiz betreibt. Der Sender, dessen Name sich aus den englischen Begriffen "choice" und "joy" zusammensetzt, bietet ein interaktives Musik- und Unterhaltungsprogramm, an dem sich die Zuschauer über Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter beteiligen können.
Zuletzt war eine Expansion in weitere ausländische Märkte vorgesehen, darunter Großbritannien.
Collection TV stellt Sendebetrieb ein
Der Privatsender Collection TV hat zum Jahresende 2014 den Sendebetrieb eingestellt. Das Programm war zuletzt via Satellit über Astra (19,2° Ost) sowie auf der Internet-TV-Plattform Zattoo zu empfangen.
Der im November 2010 gestartete Free-TV-Sender zeigte Reportagen, Magazine und Dokumentationen zu Themen wie Reise, Lifestyle, Natur und Haustiere sowie Teleshopping-Programme.
ProSieben Maxx startet via DVB-T im Rhein-Main-Gebiet
Die TV-Gruppe ProSiebenSat.1 kann ihren Free-TV-Sender ProSieben Maxx künftig via DVB-T im Rhein-Main-Gebiet verbreiten. Die Versammlung der hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) erteilte dem Unternehmen auf seiner jüngsten Sitzung in Kassel den Zuschlag.
Der Sendeplatz auf DVB-T-Kanal K52 wurde bislang vom Unterhaltungskanal Anixe belegt, der die entsprechende Zulassung zurückgegeben hat. In der darauf folgenden Ausschreibung hatte sich nach LPR-Angaben nur ProSiebenSat.1 mit ProSieben Maxx beworben.
Kanal K52 versorgt im Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, Mainz, Hanau und Bad Homburg etwa 6,4 Millionen Einwohner mit Dachantenne. Von diesen können die Hälfte (3,2 Millionen Einwohner) die Programme auch mit einer Zimmerantenne empfangen. Mit der Aufschaltung von ProSieben Maxx, die in Kürze erfolgt, werden 13 öffentlich-rechtliche und 13 private Programme via Antenne im Rhein-Main-Gebiet verbreitet.
Telekom gewinnt 40.000 Abonnenten für Basketball-Kanal
Die Deutsche Telekom zieht eine positive Bilanz ihres Basketballangebots. Der Kanal, auf dem alle Spiele der Basketball Bundesliga (BBL) live übertragen werden, konnte bislang rund 40.000 Abonnenten verbuchen.
Die Zahl enthält sowohl Kunden, die das Angebot gegen Einzelbezahlung separat beziehen als auch Telekom-Bestandskunden, die ohne Aufpreis Zugriff erhalten.
Die Telekom hatte sich die BBL-Rechte im Juni 2014 gesichert und überträgt seit der aktuellen Saison alle Partien auf ihren Plattformen live in HD-Qualität bei Entertain sowie über PC, Tablet und Smartphone.
Der Zugang ist für alle Telekom-Kunden mit Laufzeitvertrag und einer Internet-Flatrate inklusive. Alle anderen Basketballfans können das Angebot im Rahmen eines Jahresabos für monatlich 9,95 Euro oder eines Monatsabos für 14,95 Euro beziehen. Beim Abruf über Mobilfunknetze erfolgt für alle Nutzer zusätzlich eine Belastung des Datenvolumens.
Im Free-TV zeigt Sport1 einige BBL-Spiele live; bei ARD, ZDF und in den Dritten Programmen laufen Höhepunkte.
Zattoo baut HD-Angebot aus
Die Internet-TV-Plattform Zattoo nimmt fünf neue HD-Sender in ihr Angebot auf. Die Neuzugänge sind der Frauenkanal TLC HD, der Männersender DMAX HD, der Musik- und Jugendkanal VIVA HD, der Kindersender Nickelodeon HD und der Unterhaltungskanal Comedy Central HD.
Damit stehen ab sofort 28 der insgesamt 87 bei Zattoo verfügbaren Sender in HD-Qualität bereit. Im Gegensatz zu den Versionen der Sender in herkömmlicher Bildauflösung, die kostenfrei angeboten werden, sind die HD-Varianten Teil des kostenpflichtigen HiQ-Pakets.
Die Abonnenten des Bouquets, das ab 8,33 Euro pro Monat erhältlich ist, empfangen 28 der 75 Sender des Zattoo-Gratisangebots in HD-Qualität sowie zwölf zusätzliche Programme der TV-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1. Zudem entfallen die Werbeeinblendungen beim Senderwechsel.
Mobiles Internet im Trend
Immer mehr Internetnutzer gehen auch mobil ins Netz: Im ersten Quartal des Jahres 2014 haben 63 Prozent der Internetnutzer ab zehn Jahren einen mobilen Zugang zum Internet genutzt, etwa per Laptop, Tablet oder Smartphone. Im Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 51 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Insgesamt gingen im ersten Quartal 2014 rund 37 Millionen Personen mobil ins Internet, 7,3 Millionen mehr als im ersten Quartal 2013 - ein Anstieg um 25 Prozent. Mit 90 Prozent war der Anteil der mobilen Internetnutzer unter den 16- bis 24-Jährigen am höchsten.
Insgesamt waren 82 Prozent aller Personen, die im ersten Quartal 2014 das Internet genutzt haben, fast täglich online, 13 Prozent mindestens einmal in der Woche und fünf Prozent seltener als einmal in der Woche.
Besonders häufige Online-Aktivitäten waren das Versenden von E-Mails (91 Prozent), die Informationssuche im Netz über Waren und Dienstleistungen (90 Prozent), das Online-Lesen von Nachrichten und Zeitungen (68 Prozent), die Nutzung von Reisedienstleistungen (61 Prozent) und die Teilnahme an Social Networks (50 Prozent).
Der Anteil der privaten Haushalte mit Zugang zum Internet nahm im Jahr 2014 mit 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr (82 Prozent) leicht zu.
Kabel Deutschland startet TV-App
Kabel Deutschland bietet seinen Kunden ab sofort die Möglichkeit, ausgewählte Fernsehprogramme zuhause per Smartphone oder Tablet zu schauen. Die TV-App bietet Zugang zu mehr als 50 unverschlüsselten digitalen Free-TV-Sendern, die über den klassischen Kabelanschluss verbreitet werden, darunter Das Erste, ZDF, ProSieben, Sat.1, Tele 5, DMAX und Disney Channel. Die Verbindung erfolgt über das WLAN-Heimnetz.
Die TV-App, die Kabel Deutschland im August angekündigt hatte, ist zunächst für das iPhone und iPad (iOS) von Apple verfügbar und kostenfrei für Kunden, die Fernsehen und Internet von Kabel Deutschland nutzen. Eine Version für Android-Geräte soll in Kürze folgen.
Gleichzeitig hat Kabel Deutschland zwei weitere Apps eingeführt: Mit der TV-Manager-App können die Kunden unterwegs Aufnahmen auf ihrem HD-Digitalreceiver oder HD-Digitalrekorder programmieren und die Sender- und Favoritenliste verwalten. Auch eine umfassende Programmvorschau ist enthalten. Die TV-Control-App ersetzt die Fernbedienung der beiden Geräte, die sich damit via Smartphone oder Tablet steuern lassen. Beide Apps sind für iOS und Android kostenfrei erhältlich.
Sport1 führt Mobile-TV-App ein
Der Sportkanal Sport1 bietet seinen Zuschauern ab sofort die Möglichkeit, das Programm auch unterwegs zu empfangen.
Die Sport1-Video-App umfasst den Free-TV-Sender als Livestream, ein On-Demand-Archiv mit TV-Sendungen - zum Teil komplette Staffeln - und aktuelle Video-News, die nach Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball, Eishockey, Formel 1, Tennis, Darts oder US-Sport sortiert sind.
Die Nutzer können die Videos über Facebook und Twitter teilen oder per E-Mail an Freunde weiterleiten. Außerdem enthalten ist ein Programmführer für Sport1 und die Abo-Sender Sport1+ und Sport1 US.
Die Gratis-App kann für Android-Endgeräte ab sofort im Google Play Store abgerufen werden. Eine iOS-Version für das iPhone und iPad von Apple ist geplant. Der genaue Erscheinungstermin steht allerdings noch nicht fest.
Online-Videothek Chili startet in Österreich
Der italienische Video-on-Demand-Anbieter Chili ist nach Österreich expandiert. Die Online-Videothek, die Internetnutzern in der Alpenrepublik zur Verfügung steht, umfasst zunächst über 700 Spielfilme und zwölf Serien. Bis Ende 2015 soll das Angebot auf 3.000 Filme und 2.000 Serienfolgen steigen, darunter Produktionen aus Österreich.
Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Netflix, Maxdome, Watchever, Sky Snap und Amazon Prime Instant Video bietet Chili keinen Pauschaltarif an, der das gesamte Angebot abdeckt. Die Titel lassen sich stattdessen gegen Einzelbezahlung für 48 Stunden mieten oder für den dauerhaften Besitz kaufen. Chili verfolgt damit einen ähnlichen Ansatz wie die Online-Videothek Wuaki.tv, die im November 2014 in Deutschland gestartet war und bis Ende 2015 in zehn weitere europäische Länder expandieren will, darunter Österreich.
Aktuelle Filme sind ab 3,99 Euro zur Miete und ab 9,99 Euro zum Kauf erhältlich. Serien kosten ab 1,99 Euro pro Folge. In der Anfangsphase stehen nur Inhalte in deutscher Synchronisation mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen bereit. In den nächsten Monaten sollen auch Originalfassungen dazu kommen. Die Inhalte stehen derzeit in herkömmlicher (SD) und hoher Bildauflösung (HD) zur Verfügung. Ultra-HD-Titel sollen in den nächsten Monaten aufgenommen werden.
Der Zugang zu Chili erfolgt via Internet, Apps (iOS/Android), Google Chromecast und Smart-TV-Fernseher von Samsung und Toshiba. Smart-TV-Apps für LG, Philips, Panasonic, Sony und Hisense sollen bald folgen, ebenso wie eine App für Windows Phone. Jeder Account lässt sich auf bis zu fünf Geräten nutzen.
Chili war 2012 in Italien gestartet und hat dort inzwischen rund 400.000 Kunden. Das entspricht einem Marktanteil von 20 Prozent, was Chili zum zweitgrößten VoD-Betreiber in seinem Heimatland macht. Auch in Polen ist das Angebot bereits verfügbar. Für April oder Mai 2015 ist der Start in Deutschland und Großbritannien vorgesehen.
UPC Cablecom baut TV-Angebot aus
Der größte Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom nimmt am 3. Februar 2015 zahlreiche neue TV-Sender in sein Angebot auf. In der deutschsprachigen und italienischsprachigen Schweiz kommen Teleticino HD, BBC World News und CNBC dazu. Der Lokalsender Telebasel wird künftig in hoher Bildauflösung (HD) angeboten. In der französischsprachigen Schweiz sind die Regionalsender La Télé, Canal Alpha und BFM künftig in HD-Qualität zu empfangen.
Neu im Senderpaket Classic in der deutschsprachigen Schweiz ist Phoenix HD, während im Comfort-Bouquet Eurosport 2 HD und E! Entertainment HD dazu kommen. In der französischsprachigen Schweiz werden Paramount Channel HD und Eurosport 2 HD ins Comfort-Paket aufgenommen. In der italienischsprachigen Schweiz wird das Comfort-Bouquet um Nat Geo Italy HD, Nat Geo Wild Italy HD und Nat Geo People Italy HD erweitert.
Insgesamt können die UPC-Cablecom-Kunden dann im Basispaket über 70 unverschlüsselte TV-Sender empfangen, davon 43 in HD-Qualität in der deutschsprachigen Schweiz (27 HD-Sender in den französisch- und italienischsprachigen Landesteilen).
Goldbach Group verkauft Wilmaa
Der Schweizer Werbevermarkter Goldbach Group verkauft seine 67-Prozent-Beteiligung an der Internet-TV-Plattform Wilmaa an Thomas Gabathuler. Der Gründer und Geschäftsführer von Wilmaa, der bislang 33 Prozent der Anteile hielt, wird damit Alleingesellschafter. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.
Gabathuler will nun den weiteren Ausbau der Internet-TV-Plattform und ihrer Angebote vorantreiben. Im Zuge einer langfristigen Kooperation vermarktet Goldbach weiterhin die Werbeflächen von Wilmaa.
Goldbach war im Januar 2009 mit 50 Prozent bei der Plattform eingestiegen, die mit dem ebenfalls aus der Schweiz stammenden Anbieter Zattoo konkurriert. Wilmaa bietet Livestreams von TV-Sendern, die kostenlos bereitgestellt und über Werbung finanziert werden. Im Gegensatz zu Zattoo ist Wilmaa nur in der Schweiz vertreten.
Sunrise geht an die Börse
Die Schweizer Telekommunikationsgesellschaft Sunrise Communications geht an die Börse. Die Aktien sollen in der ersten Jahreshälfte 2015 an der SIX Swiss Exchange platziert werden. Mit dem aus dem Börsengang erwarteten Erlös von 1,35 Milliarden Franken (1,12 Milliarden Euro) will Sunrise Schulden abbauen und neue Wachstumsmöglichkeiten ausschöpfen.
Das Unternehmen, das Fernsehen, Internet, Telefonie und Mobilfunk anbietet, ist mit über 3,3 Millionen Kunden der nach der Swisscom zweitgrößte Schweizer Telekommunikationskonzern. In den zwölf Monaten bis 30. September 2014 erzielte Sunrise einen Umsatz von zwei Milliarden Franken (1,7 Milliarden Euro) und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 621 Millionen Franken (517 Millionen Euro).
Im Schweizer Mobilfunkmarkt hält Sunrise einen Marktanteil von 27 Prozent, bei Festnetz-Breitbanddiensten neun Prozent.