Kabelbranche auf Wachstumskurs
Die größten europäischen Kabelnetzbetreiber erwarten ein beschleunigtes Wachstum mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 6 Prozent pro Jahr bis 2016. Vor zwei Jahren gingen sie noch von einem jährlichen Umsatzwachstum von 5 Prozent aus.
Gleichzeitig gehen die Kabelnetzbetreiber von einer zunehmenden Profitabilität aus. So soll die durchschnittliche Marge im operativen Geschäft (EBIDTA) auf 51 Prozent im Jahr 2016 wachsen.
Die Zahlen stammen aus der Solon Survey of European Cable Communication 2014, für die die Beratungsfirma Solon Management Consulting das Top-Management von 14 führenden europäischen Kabelnetzbetreibern aus zwölf Ländern befragt hat. Das Unternehmen führt die Befragung in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband CTAM Europe alle zwei Jahre durch.
Kernthema für das Management der Kabelgesellschaften ist "Next Generation TV", in dem sie sich seigendem Wettbewerb durch DSL- und Glasfasernetzbetreiber ausgesetzt sehen. Zusätzlicher Druck entsteht im Bereich Pay-TV durch Video-Streaming-Angebote von Unternehmen wie Amazon und Netflix.
"Kabelnetzbetreiber haben die Möglichkeit, mit Angeboten wie Amazon Instant Video oder Netflix durch eigene Produkte zu konkurrieren oder diese in ihr Produktportfolio zu integrieren. Die Bewertung beider Strategien wird zu großen Teilen von der individuellen Marktpositionierung beeinflusst", sagte Matthias Hamel, Geschäftsführer von Solon Management Consulting, in München. "Der Trend geht inzwischen jedoch zu letzterer Strategie, das heißt der Integration der genannten Video-Streaming-Angebote."
Eine beeindruckende Entwicklung zeichnet sich bei den Geschwindigkeiten der Internetzugänge ab. Für das Jahr 2013 geben die teilnehmenden europäischen Kabelnetzbetreiber eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 48 Mbit/s für ihre primär vermarkteten Internetzugangsprodukte an. Erwartet wird für das Jahr 2016, dass Neukunden Produkte mit durchschnittlich mehr als 150 Mbit/s erhalten. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellt Breitband-Internet den größten Treiber des erwarteten Wachstums von Umsatz und EBITDA dar.
"Kabelnetzbetreiber werden ihre Geschwindigkeitsvorteile weiter ausspielen. Tarife mit standardmäßig über 150 Mbit/s sowie Produkte mit deutlich höheren Maximalbandbreiten stellen eine Herausforderung für alle anderen Infrastrukturen dar", sagte Hamel. "Weiterentwicklungen von klassischem DSL wie VDSL oder Vectoring sind zum Beispiel nicht in der Lage, diese Geschwindigkeiten zu erreichen."
Eine Zusammenfassung der Studie kann kostenfrei auf der Solon-Webseite heruntergeladen werden.
Kabel Deutschland verliert Urheberrechtsstreit
Kabel Deutschland hat sich verpflichtet, 41,1 Millionen Euro für die Kabelverbreitungsrechte von 144 privaten Radio- und Fernsehsendern nachzuzahlen. Mit der außergerichtlichen Einigung, die jetzt erzielt wurde, endet ein neunjähriger Rechtsstreit zwischen Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber und der Rechteverwertungsgesellschaft VG Media um die angemessene urheberrechtliche Vergütung der Kabeleinspeisung.
Gleichzeitig schloss Kabel Deutschland mit der VG Media eine langfristige Lizenzvereinbarung, die nach Angaben der Rechteverwertungsgesellschaft in den nächsten Jahren zu einer erheblichen Erhöhung der Zahlungen des Kabelnetzbetreibers führt.
Das Landgericht Berlin hatte bereits im August 2013 bestätigt, dass die Nachforderung der VG Media berechtigt ist. Kabel Deutschland habe die Sender seit 2006 unangemessen vergütet, urteilten die Richter. Die Kabelgesellschaft wollte in dem Verfahren gerichtlich feststellen lassen, dass der VG Media überhaupt keine Urheberrechtsvergütungen für die Verbreitung der privaten Radio- und Fernsehprogramme in ihrem Kabelnetz zustünden.
Nachdem Kabel Deutschland gegen das Urteil des Berliner Landgerichts Rechtsmittel einlegte, sollte das Verfahren am 10. Dezember 2014 vor dem Kammergericht Berlin weitergehen. Nach Unterzeichnung der Vergleichs- und Lizenzverträge wurde die geplante Verhandlung einvernehmlich abgesagt.
Die VG Media vertritt die Urheber- und Leistungsschutzrechte nahezu aller privater deutscher und mehrerer internationaler TV- und Radiosender. Sie hält mehr als 1.500 Lizenzverträge über die Kabelverbreitungsrechte mit großen Marktteilnehmern wie Unitymedia Kabel BW, Deutsche Telekom, Vodafone, Tele Columbus und PrimaCom sowie mittelgroßen und kleineren Kabelnetz- und IPTV-Betreibern.
Liberty Global vereinheitlicht Kabelmarken
Der US-Medienkonzern Liberty Global wird ab Frühjahr 2015 für sein Kabelgeschäft in Deutschland nur noch die Marke Unitymedia verwenden. Die Marke Kabel BW, die bislang in Baden-Württemberg zum Einsatz kam, wird gestrichen.
Für Standorte und Mitarbeiter in Baden-Württemberg ändert sich bis auf die Namensänderung nichts, wie Unitymedia Kabel BW versicherte. Das Unternehmen tritt dann in seinen drei versorgten Bundesländern unter der einheitlichen Marke Unitymedia auf, die bislang nur in Nordrhein-Westfalen und Hessen verwendet wurde.
Seit 1. Juli 2012 firmierte das aus Unitymedia und Kabel BW fusionierte Unternehmen unter der Bezeichnung Unitymedia Kabel BW, während die Produkte weiterhin unter den Markennamen Unitymedia in Nordrhein-Westfalen und Hessen und Kabel BW in Baden-Württemberg vermarktet wurden.
Mit der Vereinheitlichung der Markennamen will sich der Kabelnetzbetreiber im Wettbewerb mit überregionalen und international agierenden Anbietern stärken und den Wiedererkennungswert der Marke Unitymedia schärfen.
Das Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten bereits das Produktangebot von Unitymedia und Kabel BW angeglichen. Am 3. November 2014 führte Kabel BW die Multimedia-Box Horizon ein, die bislang nur bei Unitymedia verfügbar war.
Liberty Global übernahm Unitymedia 2009 und zwei Jahre später Kabel BW.
Vodafone schnürt Quadruple-Play-Paket
Der Mobilfunkkonzern Vodafone führt nach der Übernahme von Kabel Deutschland sein erstes Kombi-Angebot ein, das Fernsehen, Internet, Festnetz-Telefonie und Mobilfunk verbindet.
Vodafone All-in-One enthält die "Vodafone Red"-Smartphone-Tarife und das Kabel-Deutschland-Produkt "Internet & Telefon 100", das einen Telefonanschluss und 100-Mbit/s-Internetzugang umfasst. In Regionen, in denen kein Kabelanschluss verfügbar ist, bietet Vodafone alternativ einen VDSL-Zugang mit einer Internet-Datenrate von bis zu 50 Mbit/s an.
Kunden, die sich für die Kombination des Einstiegstarifs "Vodafone Red 1,5 GB" mit "Internet & Telefon 100" von Kabel Deutschland entscheiden, zahlen in den ersten zwölf Monaten 49,89 Euro pro Monat, danach monatlich 69,89 Euro. Das TV-Angebot von Kabel Deutschland kann ab 10 Euro pro Monat dazu gebucht werden, VDSL-Kunden erhalten das IPTV-Angebot Vodafone TV.
Medienanstalt will Offene Kanäle in HD anbieten
Die rheinland-pfälzische Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) will die Reichweite der Offenen Kanäle (OK-TV) durch zusätzliche Verbreitungsformen und -wege verbessern.
Die LMK-Versammlung empfahl auf ihrer jüngsten Sitzung in Ludwigshafen, die OK-TV-Programme daher künftig in den Kabelnetzen in HD-Qualität auszustrahlen und internetbasierte Verbreitungswege durch das Anbieten qualitativ hochwertiger Livestreams und Mediatheken auszubauen. Die Kabelverbreitung soll dennoch weiterhin der "unverzichtbare Hauptverbreitungsweg" für die OK-TV-Programme bleiben.
Als Grundlage zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzung der neuen Angebote hat die Medienanstalt eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben. Darin steht zunächst die HDTV-Verbreitung im Vordergrund, die Strukturen für eine spätere Internetverbreitung werden aber bereits berücksichtigt. Für die Realisierung der Internetverbreitung ist eine weitere Machbarkeitsstudie vorgesehen.
Mitte 2015 will die LMK auf Grundlage der Ergebnisse der Untersuchungen über das weitere Vorgehen entscheiden und dies zeitnah umsetzen.
Technik-Branche erwartet positives Weihnachtsgeschäft
Die Consumer-Electronics-Branche (CE) rechnet in Deutschland mit mehr als 8,5 Milliarden Euro Umsatz im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich, wie der Branchenverband gfu in Frankfurt am Main mitteilte.
Das vierte Quartal trägt erwartungsgemäß rund 30 Prozent zum Jahresumsatz bei.
Der Absatz von Fernsehern wird der gfu-Prognose zufolge in diesem Jahr um 5 Prozent auf 8,2 Millionen Geräte steigen. Der Preisverfall führt allerdings zu einem Umsatzrückgang um 1,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Mit einem Umsatzanteil von 76 Prozent liegen Smart-TV-Geräte mit Internetanschluss vorne.
Smartphones und Tablets erreichen mit jeweils rund 7,3 Millionen beziehungsweise 2,7 Millionen verkauften Geräten im vierten Quartal neue Rekordabsätze.
Insgesamt rechnet der Verband für 2014 mit einem Umsatz der CE-Branche von 27,6 Milliarden Euro - ein Wachstum um 2,5 Prozent. Für 2015 wird eine Umsatzsteigerung um knapp 2 Prozent auf über 28 Milliarden Euro erwartet.
Sat.1 Gold HD startet am 1. Januar 2015
Der Free-TV-Sender Sat.1 Gold verbreitet sein Programm ab 1. Januar 2015 auch in hoher Bildauflösung.
Satelliten-Direktempfänger werden Sat.1 Gold HD auf der kostenpflichtigen Astra-Plattform HD+ empfangen können, die Verbreitung erfolgt auf der Frequenz 11,111 GHz H (SR 22.000, FEC 2/3). Insgesamt hat HD+ dann 20 Sender an Bord.
Mit der HD-Ausstrahlung von Sat.1 Gold sind alle Free-TV-Sender der TV-Gruppe ProSiebenSat.1 in HD-Qualität verfügbar.
Fix&Foxi auf Sendung
Das Medienunternehmen Your Family Entertainment (YFE) hat am 1. Dezember 2014 seinen Familienkanal Fix&Foxi gestartet.
Der Pay-TV-Sender ersetzt den von YFE betriebenen Sender yourfamily in Deutschland, Österreich und der Schweiz via Kabel, IPTV, Internet TV und Mobile TV.
Grundlage des 24-Stunden-Programms, das im 16:9-Breitbilformat angeboten wird, bilden die von Rolf Kauka erfundenen Comic-Charaktere. Neben Fix&Foxi, die als Präsentatoren auftreten, zählen dazu Figuren wie Lupo, Lupinchen, Oma Eusebia, Onkel Fax, Professor Knox, Zauberstein, Familie Peppercorn und Makiki.
Startschuss für Stingray Lite TV
Der kanadische Musikdienstleister Stingray hat am 1. Dezember 2014 den Musikkanal Stingray Lite TV im KabelKiosk von M7 Deutschland gestartet. Der Pay-TV-Sender erreicht dadurch rund 270 Kabelnetz- und IPTV-Betreiber in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein.
Stingray Lite TV spielt rund um die Uhr Hits von den 80er Jahren bis heute - werbefrei und ohne sonstige Unterbrechungen. Neben internationalen Künstlern wie Madonna, Bruno Mars, Michael Jackson, Rihanna und Phil Collins wird auch deutschsprachiger Pop- und Rockmusik viel Platz eingeräumt - von Herbert Grönemeyer über Juli bis Tim Bendzko.
Die Abonnenten des "Family HD"-Pakets empfangen Stingray Lite TV ohne zusätzliche Kosten.
Die Stingray-Gruppe betreibt Musikangebote wie Music Choice, The Karaoke Channel und Concert TV, die insgesamt mehr als 180 Millionen Menschen in 113 Ländern erreichen.
10 neue HD-Sender bei Kabel Deutschland
Kabel Deutschland hat insgesamt zehn weitere HD-Sender in sein Kabelnetz aufgenommen. Die Neuzugänge sind die Kinderkanäle Disney XD HD, Disney Junior HD, Nickelodeon HD und Nick Jr. HD.
Ebenfalls neu sind der Serienkanal Sony Entertainment Television HD sowie der Jugend- und Musiksender VIVA HD und der Unterhaltungskanal Comedy Central HD, die sich einen Programmplatz teilen.
Zuvor hatte Kabel Deutschland bereits die Aufschaltung von sportdigital HD, A&E HD und MTV HD bekannt gegeben. Insgesamt bietet das Unternehmen damit 77 HD-Sender im Kabelnetz.
NetCologne baut TV-Angebot aus
NetCologne speist zahlreiche neue TV-Sender in sein Kabelnetz ein. Die meisten Neuzugänge sind Bestandteil des neuen Pay-TV-Pakets "Family HD": AXN HD, Sony Entertainment HD, ProSieben Fun HD, Fuel TV HD, Marco Polo TV, Stingray Lite TV und das Deutsche Wetter Fernsehen.
Das Bouquet bietet insgesamt 60 Sender zum Monatspreis von 24,95 Euro; Neukunden erhalten die ersten sechs Monate kostenlos.
Ebenfalls neu bei NetCologne ist die HD-Version des interaktiven Jugendkanals joiz, die unverschlüsselt eingespeist wird. Bislang war joiz HD nur auf der IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom zu empfangen.
Die HD-Option, bei der die Kunden für 6,95 Euro pro Monat die HD-Versionen von Free-TV-Sendern empfangen können, wird um den Frauenkanal TLC HD erweitert. Insgesamt bietet NetCologne damit 80 HD-Sender an.
France 24 in den Sprachen Französisch und Englisch sind Bestandteil des neuen Bonuspakets, das für alle Abonnenten von Programmpaketen oder der HD-Option kostenlos freigeschaltet wird.
NetCologne versorgt gemeinsam mit der Schwestergesellschaft NetAachen insgesamt rund 246.000 Haushalte im Großraum Köln, Bonn, Leverkusen, Aachen, Düren, Düsseldorf, Neuss und Remscheid.
ProSiebenSat.1 schaltet HD-Sender zu Weihnachten frei
Die TV-Gruppe ProSiebenSat.1 überrascht ihre Zuschauer zu Weihnachten mit dem kostenfreien Empfang der HD-Varianten ihrer Free-TV-Sender.
Sat.1 HD, ProSieben HD, kabel eins HD, sixx HD und ProSieben Maxx HD werden drei Tage lang deutschlandweit auf allen Plattformen via Kabel, Satellit und IPTV unverschlüsselt ausgestrahlt.
Die Freischaltung, durch die die Programme über 15 Millionen Haushalte erreichen, erfolgt in der Nacht zum 24. Dezember und endet am Morgen des 27. Dezember. Detaillierte Informationen zum Empfang und Zeitrahmen geben die Netzbetreiber bekannt.
Voraussetzung für den Empfang sind ein HD-fähiges TV-Gerät und ein HD-Tuner, entweder integriert in den Fernseher oder als Beistellbox.
Startschuss für RTL Nitro via DVB-T
Der Sendernetzbetreiber Media Broadcast hat den Free-TV-Sender RTL Nitro auf digitalen terrestrischen Frequenzen in Nordrhein-Westfalen aufgeschaltet.
Die Verbreitung erfolgt an den Standorten Köln und Bonn auf Kanal 36 sowie in Essen, Dortmund, Langenberg, Wesel und Düsseldorf auf Kanal 52. Der Privatsender, der den Programmplatz von CNN International übernimmt, ist damit erstmals via DVB-T empfangbar.
"Laut aktuellem Digitalisierungsbericht 2014 nutzen rund 7,4 Millionen Haushalte in Deutschland DVB-T über verschiedene Endgeräte. Die Reichweite von DVB-T ist damit weiterhin auf hohem Niveau stabil, nicht zuletzt dank eines attraktiven Programmangebots", sagte Ulf Heggenberger, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing von Media Broadcast, in Köln. "Wir freuen uns, mit der Aufschaltung von RTL Nitro einen weiteren Beitrag zur Sicherung der Attraktivität von DVB-T zu leisten."
ProSieben Maxx erhält DVB-T-Sendeplatz
ProSiebenSat.1 kann den Free-TV-Sender ProSieben Maxx künftig auf digitalen terrestrischen Frequenzen in Schleswig-Holstein ausstrahlen. Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein erteilte der TV-Gruppe den Zuschlag für einen DVB-T-Sendeplatz im Raum Lübeck (Kanal 59) und Kiel (Kanal 57).
Die Zuweisung erfolgt für die Dauer von zehn Jahren. Allerdings hat ProSiebenSat.1 laut der Medienanstalt seinen Verzicht auf die Nutzung der Kapazitäten erklärt, sobald im Zuge des Umstiegs auf DVB-T2 die DVB-T-Verbreitung zugunsten einer bundesweiten Plattform eingestellt wird.
Die MA HSH hatte den Programmplatz, der bislang von Bibel TV belegt wurde, im November 2014 ausgeschrieben. Im benachbarten Hamburg ist ProSieben Maxx bereits via DVB-T empfangbar.
RTL stellt DVB-T-Paket Viseo+ ein
Die Mediengruppe RTL Deutschland stellt zum Jahresende 2014 ihre verschlüsselte DVB-T-Plattform Viseo+ in Stuttgart und Halle/Leipzig ein.
Mit dem im Oktober 2009 gestarteten Angebot testete RTL die Vermarktung eines kombinierten Free-TV/Pay-TV-Pakets. Die Erfahrungen sollen in die neue, Mitte 2016 startende DVB-T2-Plattform einfließen, bei der RTL mit seinen Programmen vertreten sein wird.
Viseo+ enthält die Free-TV-Sender RTL, VOX, RTL II und Super RTL sowie - im Paket Viseo+ Extra - die Pay-TV-Kanäle RTL Crime und Passion. Zum Empfang des komplett in Conax verschlüsselten Angebots benötigen die Zuschauer spezielle, für den DVB-T/MPEG-4-Standard geeignete Set-Top-Boxen, denen die Smartcards für Viseo+ beiliegen.
Während die Free-TV-Sender dauerhaft kostenlos sind, waren die Pay-TV-Kanäle nur im ersten Jahr gratis, danach fielen 2,99 Euro pro Monat an.
Susanne Aigner-Drews neue Eurosport-Chefin
Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin von Discovery Communications Deutschland, ist ab sofort auch für die Leitung von Eurosport Deutschland verantwortlich.
Sie übernimmt diese Position vom bisherigen Eurosport Managing Director Bernd Daubenmerkl, der das Unternehmen zum April 2015 auf eigenen Wunsch verlässt.
Die Discovery-Gruppe hatte im Mai 2014 die Mehrheit an Eurosport übernommen.
Peter Boudgoust soll ARTE-Präsident werden
Die Gesellschafterversammlung von ARTE Deutschland TV hat auf ihrer jüngstem Sitzung den Intendanten des Südwestrundfunks (SWR), Peter Boudgoust, für das Amt des Präsidenten des Europäischen Kulturkanals ARTE ab 1. Januar 2016 nominiert.
Das Vorschlagsrecht für die Amtsperiode der Präsidentschaft vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2020 liegt turnusgemäß bei der deutschen Seite des deutsch-französischen Senders.
Die Wahl des Präsidenten und des französischen Vizepräsidenten ist auf einer ARTE-Mitgliederversammlung im Jahr 2015 vorgesehen. Boudgoust ist seit Mai 2007 Intendant des SWR. Dieses Amt will der 59-Jährige auch weiterhin ausüben.
Wuaki.tv startet in Deutschland
Die Online-Videothek Wuaki.tv hat ihr reguläres Angebot in Deutschland gestartet. Der Abrufdienst, der sich seit Ende Oktober 2014 im Testbetrieb befand, steht ab sofort auf Smart-TV-Fernsehern von Samsung, Panasonic und LG, Tablets und Smartphones (iOS/Android) sowie online unter www.wuaki.tv zur Verfügung.
Die Nutzer können aktuelle Filme und TV-Serien einzeln leihen und kaufen. Eine Flatrate für das gesamte Angebot wie bei Netflix, maxdome, Watchever, Sky Snap oder Amazon Prime Instant Video gibt es nicht. Auch durch zahlreiche deutsche und europäische Produktionen will sich Wuaki.tv von den Wettbewerbern abheben. Die Videos sind größtenteils in HD-Qualität (720p) sowohl auf Deutsch als auch in der Originalsprache erhältlich.
Für sein deutsches Angebot hat Wuaki.tv Kooperationen mit den Hollywood-Studios Warner Bros., Walt Disney, Sony Pictures und NBC Universal geschlossen, die Blockbuster wie "Boyhood", "Maleficent - Die dunkle Fee", "Edge of Tomorrow" und "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" beisteuern.
Deutsche und europäische Produktionen liefern Tele München, Constantin Film, Prokino, Universum Film, Telepool und ZDF Enterprises, darunter Filme wie "Fack ju Göhte", "Brick Mansions", "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand", "Nymphomanic" (Teil 1 und 2) und "Super-Hypochonder" sowie die ARD-Serie "Weissensee".
Hinzu kommen US-Serien von HBO, NBC Universal, Sony Pictures Television, Warner Bros. und ABC Studios, darunter "The Blacklist", "House of Cards", "Breaking Bad", "Pretty Little Liars", "The Big Bang Theory", "The Vampire Diaries", "Arrow", "Gossip Girl", "Person of Interest", "2 Broke Girls", "The Mentalist", "Supernatural", "Fringe", "The Following", "Suits", "Bates Motel", "Defiance", "Downton Abbey", "Royal Pains", "Grey's Anatomy", "Lost", "Games of Thrones" und "True Detective".
Im Bereich Ultra HD/4K hat Wuaki.tv eine Zusammenarbeit mit LG vereinbart: Vom 1. Dezember 2014 bis 3. Januar 2015 erhalten Käufer der neuen Ultra-HD-Modellserien von LG einen Gutschein über vier Filme in 4K-Qualität, darunter "World War Z", "Forrest Gump", "Star Trek" und "GI Joe".
Deutschland ist nach Spanien, Großbritannien und Frankreich das vierte europäische Land, in dem Wuaki.tv verfügbar ist. Bis Ende 2015 will Wuaki.tv in 15 Ländern in Europa vertreten sein. Hinter dem im spanischen Barcelona angesiedelten Unternehmen steht der japanische E-Commerce-Konzern und Internet-Dienstleister Rakuten.
maxdome holt Spiegel TV
Die Online-Videothek maxdome nimmt Reportagen von Spiegel TV in ihr Angebot auf.
Die 45-minütigen Sendungen, die Abokunden ab sofort abrufen können, nehmen den Zuschauer mit in Fußballstadien, Luxushotels, auf Campingplätze oder hinter die Kulissen eines Musicaltheaters. Dabei begegnen sie Kitesurfern, Camping-Fans, Ausbildern bei der Feuerwehr und auch Prominenten wie Jürgen Drews.
Außerdem sind bei maxdome ab sofort ausgewählte Folgen der Kochshow "Iss richtig!" verfügbar. In der Sendung, die im Fernsehen bei Spiegel TV Wissen läuft, stellen bekannte Köche wie Tim Mälzer oder Alexander Herrmann Rezepte für eine gesunde und ausgewogene Ernährung vor. Sie diskutieren mit Experten und klären den einen oder anderen Ernährungsirrtum auf.
Watchever startet Musikecke
Die Online-Videothek Watchever hat einen Musikbereich eingerichtet. Das Angebot, das Live-Auftritte deutscher und internationaler Künstler umfasst, steht allen Kunden ohne Aufpreis als Teil des Pauschaltarifs von 8,99 Euro pro Monat zur Verfügung.
Die Konzerte, die das Film- und Serien-Angebot ergänzen, stammen aus den Katalogen der weltgrößten Plattenfirma Universal Music Group und deren Tochter Eagle Rock Entertainment, die wie Watchever zum französischen Medienkonzern Vivendi gehören.
Das Musikangebot startet mit 150 Konzerten von mehr als 100 Künstlern aus Bereichen wie Rock, Pop, Heavy Metal und Klassik, darunter Rihanna, Lady Gaga, Amy Winehouse, Metallica, Slipknot, The Rolling Stones, Bruce Springsteen, Elvis Presley, Nirvana, Phil Collins, The Doors und Bob Marley sowie deutschsprachige Interpreten wie Sportfreunde Stiller, Rosenstolz, Ich+Ich und die Ostrockband Silly. Vor Jahresende sollen mehrere hundert weitere Konzerte dazu kommen.
Make Music TV zeigt Konzerte kostenlos
Make Music TV, die Online-Videothek für Musikfans, bietet ab sofort hunderte Konzerte und Dokumentationen kostenlos in voller Länge an. Für den Zugang müssen sich die Nutzer lediglich mit ihrer E-Mail-Adresse auf der Webseite registrieren.
Neben dem Gratis-Angebot, das sich über Sponsoring und Werbung finanziert, betreibt Make Music TV weiterhin einen Bereich mit Premium-Inhalten, die nicht kostenlos zur Verfügung stehen. Der Zugang kostet 4,90 Euro pro Monat und kann monatlich gekündigt werden. Jeder neue Kunde kann den Premium-Bereich 30 Tage lang kostenfrei testen.
Make Music TV war vor einem Jahr gestartet - als komplett kostenpflichtiges Angebot für 9,90 Euro pro Monat.
ARTE baut Online-Angebot aus
Der Europäische Kulturkanal ARTE erweitert seine Mediathek ARTE+7 im Internet. Ab Herbst 2015 bietet der Sender jährlich rund 600 Programmstunden in seinem Abrufdienst mit Untertiteln in den zusätzlichen Sprachen Englisch und Spanisch an, wie Vizepräsident Gottfried Langenstein auf der Jahrespressekonferenz in Hamburg ankündigte.
Der Service, der durch die Unterstützung der Europäischen Kommission ermöglicht wird, soll zur stärkeren Wahrnehmung von ARTE in Europa und der Welt beitragen.
Langenstein präsentierte zudem das ebenfalls von der EU-Kommission unterstützte Projekt Opera Europa: Ab 2015 werden jährlich zwölf Opern aus ganz Europa, untertitelt in sechs Sprachen, auf der Online-Plattform ARTE Concert angeboten. Der Startschuss fällt am 8. Mai 2015 im Rahmen der Europäischen Operntage.
Ebenfalls neu ist das E-Magazin Culture Touch: Die zunächst für Tablets und bald auch für Smartphones erhältliche App präsentiert wöchentlich eine Auswahl der wichtigsten europäischen Kulturereignisse und ARTE-Kulturhöhepunkte. Die Gratis-App ist ab sofort für die Betriebssysteme iOS und Android erhältlich.
Sky baut Sky Anytime bei Sky+ aus
Sky bietet Abonnenten, die den Festplattenrekorder Sky+ besitzen, ab sofort eine größere Film- und Serienauswahl im Abrufdienst Sky Anytime. Die Inhalte gelangen dazu im Streaming-Verfahren via Internet auf den TV-Bildschirm.
Bislang wurden neue Spielfilme und Serien über Nacht automatisch via Kabel, Satellit oder IPTV auf die Festplatte übertragen, deren Speicherplatz der Auswahl Grenzen setzte.
Durch das Internet-Streaming erhalten die Abonnenten per Knopfdruck bis zu sechsmal so viele Inhalte via Sky+. Die Verbindung mit dem Internet erfolgt entweder mit einem Netzwerkkabel oder dem WLAN-Modul von Sky für einmalig 39 Euro.
Zunächst steht der Streaming-Service Satellitenkunden zur Verfügung, Kabelhaushalte sollen im Laufe des nächsten Jahres folgen.
Künftig soll das komplette On-Demand-Angebot von Sky - inklusive aller Inhalte von Sky Go und Sky Snap - mit bis zu 10.000 Titeln auf Abruf über Sky+ bereitstehen. Sky will dazu eine neue Benutzeroberfläche für die Box einführen.
Sky Go startet für Android
Der Pay-TV-Veranstalter Sky bietet seinen mobilen Zusatzdienst Sky Go ab sofort neben Web, iPad, iPhone, iPod touch und Xbox 360 auch für mobile Endgeräte mit dem Betriebssystem Android an.
Sky-Abonnenten können sich die Sky-Go-App kostenfrei aus dem Google Play Store herunterladen und ihr gebuchtes Programm damit per Smartphone und Tablet empfangen.
Die unterstützten Geräte zum Start sind: Google Nexus 5, Nexus 7, Samsung Galaxy S3, S4, S5, Note 2, Note 3, Note 10.1 und Tab 3 (10.1), weitere Android-Geräte sollen folgen.
Sky Go ist kostenlos für alle Sky-Kunden ab dem "Sky Welt"- oder "Sky Starter"-Paket.
Sky setzt auf Xbox One
Der Pay-TV-Veranstalter Sky macht seinen Web-TV-Dienst Sky Online und die Online-Videothek Sky Snap auf der Xbox One verfügbar.
Die Besitzer der Spielkonsole von Microsoft in Deutschland und Österreich können sich die beiden Streaming-Dienste ab sofort auf ihren Fernseher holen. Kabel, Satellit, DVB-T oder IPTV sind dazu nicht notwendig, lediglich ein Breitband-Internetanschluss, über den die Angebote über die zwischengeschaltete Xbox One auf den TV-Bildschirm gelangen.
Sky Online und Sky Snap sind im Menü der Spielkonsole in der Kategorie Apps zu finden.
Astra feiert 25 Jahre Satellitenfernsehen
Der Astra-Satellitenbetreiber SES feiert 25 Jahre Satelliten-Direktempfang von seiner Orbitalposition 19,2° Ost in Deutschland.
Am 8. Dezember 1989 starteten mit RTL, Sat.1 und ProSieben die ersten drei deutschen Fernsehsender ihre Ausstrahlung über Astra 1A. Heute umfasst das Astra-Angebot über 400 deutschsprachige Fernseh- und Radioprogramme, davon rund 90 TV-Kanäle in HD-Qualität.
Mit einer Reichweite von rund 18,1 Millionen Haushalten versorgt Astra inzwischen knapp die Hälfte der rund 38,5 Millionen deutschen Fernsehhaushalte. In Österreich sind es sogar 56 Prozent: 2 Millionen von insgesamt rund 3,6 Millionen TV-Haushalten.
Anlässlich des Astra-Jubiläums hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid die deutschen TV-Zuschauer gefragt, auf welchen Geräten sie heute hauptsächlich fernsehen: Mit 92 Prozent liegt der Fernseher weit vor Computer, Smartphone und Tablet.
Das gilt auch für jüngere Leute, auch wenn hier der Computer als Fernsehersatz mit 19 Prozent an Zuspruch gewinnt. Die Mehrheit von drei Viertel der Befragten zwischen 14 und 29 Jahren nutzt nach wie vor in erster Linie den Fernseher für den TV-Konsum.
SRG Schweiz nur noch in HD via Satellit
Die öffentlich-rechtliche Schweizer Rundfunkanstalt SRG SSR wird ihre TV-Programme via Satellit künftig nur noch in hoher Bildqualität (HD) ausstrahlen. Die Signale in Standard-Bildauflösung (SD) werden am 29. Februar 2016 abgeschaltet.
Betroffen sind SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS Un, RTS Deux, RSI LA 1 und RSI LA 2. Seit 29. Februar 2012 sind die SRG-Sender bereits parallel im SD- und HD-Format via Satellit zu empfangen. Lediglich SRF info wird derzeit nur in SD-Auflösung verbreitet. Ab März 2015 wird auch der Informationskanal in HD-Qualität angeboten.
Die Mehrheit der Schweizer TV-Haushalte empfängt nach SRG-Angaben schon jetzt HD-Fernsehen. Fast 15 Prozent der Haushalte sind Satelliten-Direktempfänger. Die Verbreitung erfolgt über das Eutelsat-Satellitensystem Hot Bird (13° Ost). Die Signale sind aus urheberrechtlichen Gründen in Viaccess verschlüsselt; Smartcards erhalten nur Schweizer Bürger.
Swisscom startet Online-Videothek
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom hat eine Online-Videothek eingerichtet, in der die Kunden Spielfilme, TV-Serien, Dokumentationen, Sport- und Kindersendungen zum monatlichen Pauschaltarif von 12,90 Franken (10,70 Euro) abrufen können.
Teleclub Play, das ab sofort für Swisscom-TV-2.0-Kunden erhältlich ist, umfasst rund 5.000 Titel - neben internationalen Produktionen auch deutschsprachige und Schweizer Inhalte. Bis Jahresende soll der Bestand auf rund 7.000 Titel anwachsen.
Mit dabei sind unter anderem US-Serien wie "Breaking Bad", "The Walking Dead", "Lost" und "The Big C", Blockbuster wie "The Expendables", "Silver Linings", "Gangs of New York", "Pulp Fiction" und "Burn after reading" sowie Schweizer Filme wie "Nachtzug nach Lissabon", "Grounding - die letzten Tage der Swissair" und "Die Schweizermacher".
Teleclub Play, das die Swisscom in Zusammenarbeit mit ihrer Pay-TV-Tochter Teleclub betreibt, ist via TV, PC und Laptop verfügbar, Mitte Dezember 2014 sollen Apps für Smartphones und Tablets von Apple (iOS) dazu kommen.
Zur Einführung erhalten neue Teleclub-Play-Kunden die ersten drei Monate gratis. Das Angebot gilt bis 31. Januar 2015.
Teleclub Play ist zunächst in der deutschsprachigen Schweiz verfügbar, bis Sommer 2015 soll das Angebot in der französischsprachigen Schweiz eingeführt werden. Ob es auch ein italienischsprachiges Angebot geben wird, prüft die Swisscom derzeit.
Im Juni 2014 wurde bekannt, dass die Swisscom dem US-Anbieter Netflix ein eigenes Angebot entgegensetzen will. Netflix ist seit Mitte September in der Schweiz verfügbar.