WIK: Bund soll staatliche Glasfasergesellschaft gründen
Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) fordert ein stärkeres Engagement des Staats, um den Glasfasernetzausbau in Deutschland zu beschleunigen.
Der Bund sollte seine Anteile an der Deutschen Telekom verkaufen und mit dem erlösten Geld eine Holdinggesellschaft gründen, die sich an regionalen Glasfasernetzgesellschaften als Minderheitsgesellschafterin beteiligt, fordert WIK-Direktor Karl-Heinz Neumann in der "Wirtschaftswoche". Solche Modelle gebe es bereits im Ausland.
Die regionalen Netzbetreiber müssten im Gegenzug ihre bestehenden Netze in die Glasfasergesellschaft als Sacheinlage einbringen. "Spätestens fünf Jahre nach dem Aufbau von Glasfasernetzen privatisiert der Bund seine Beteiligungen an den Regionalgesellschaften wieder", schlägt Neumann vor.
Das Ziel der Bundesregierung, dass bis 2018 alle Telekommunikationsnetze so ausgebaut werden, dass jeder Bürger und jedes Unternehmen Zugang zu einem Breitbandanschluss mit einer Download-Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s hat, greift laut Neumann zu kurz: "Ein flächendeckendes Glasfasernetz kann in Deutschland bis zum Jahr 2030 aufgebaut sein; dies sollte das über 2018 hinausgehende neue und weitere Ziel der Breitbandpolitik werden."
Nach Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste kostet der Aufbau einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur rund 45 Milliarden Euro, wenn man bereits getätigte relevante Investitionen berücksichtigt. "Dies bedeutet bis 2030 einen Investitionsbedarf von drei Milliarden Euro pro Jahr. Die Investitionen aller Betreiber müssten um gut 50 Prozent pro Jahr im Vergleich zum heutigen Niveau steigen", rechnet Neumann vor. Die Wirtschaftlichkeitslücke des Glasfaserausbaus müsse vom Bund geschlossen werden, mahnt Neumann. Der Verkauf der Beteiligung von heute noch über 30 Prozent an der Telekom reiche dazu mehr als aus.
Breitbandausbau: Deutsche wollen Betreiber zur Kasse bitten
Ein großer Teil der Deutschen will, dass Telekommunikationskonzerne wie die Deutsche Telekom für die Kosten für den Ausbau des Breitband-Internets aufkommen. Doch auch der Staat wird in die Verantwortung genommen, wie eine repräsentative Umfrage des Statistik-Portals Statista unter 1.004 Personen zwischen 14 und 49 Jahren ergeben hat.
Fast die Hälfte (43 Prozent) der Befragten plädierte für die Internet-Provider, gefolgt von 36 Prozent für den Staat. Kaum Zuspruch fand die Antwortoption "Webseiten mit hoher Bandbreite (zum Beispiel YouTube)". Rund 10 Prozent halten einen Ausbau generell für unnötig.
Die Kosten für den flächendeckenden Breitbandausbau - auch in ländlichen Regionen - belaufen sich Schätzungen zufolge auf rund 20 Milliarden Euro.
Startschuss für DVB-T2-Pilotprojekt in Berlin
Der Sendernetzbetreiber Media Broadcast hat in Berlin ein Pilotprojekt zur Erprobung des neuen digitalen terrestrischen TV-Verbreitungsverfahrens DVB-T2 gestartet. Die größten Fernsehveranstalter, Verbände und Endgerätehersteller sind an dem Testlauf beteiligt, der 18 Monate dauern soll.
DVB-T2 wird in Verbindung mit dem neuen Kompressionsstandard HEVC/H.265 eingesetzt, der mehr Sender über die verfügbaren Kapazitäten ermöglicht - einschließlich HD-Programmen. Die Endgeräteindustrie erhält dadurch ein Testumfeld, um entsprechende Empfangsgeräte zu entwickeln und im Praxisbetrieb zu erproben - sowohl für zuhause als auch mobil. Die Zuschauer benötigen für DVB-T2 neue Endgeräte, da die bisherigen DVB-T-Empfänger nicht für das Nachfolgesystem geeignet sind.
Media Broadcast will mit dem Pilotprojekt auch mögliche Spezifikationen und Szenarien für den Umstieg von DVB-T auf das Nachfolgesystem DVB-T2 testen, der im Juni 2016 beginnen soll.
Unterstützt wird das Projekt von ARD, ZDF, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1, ARTE, Samsung, Sony, LG Electronics, Panasonic, Philips, Loewe, Humax, TechniSat, Rohde & Schwarz, Sagemcom, Funke und Broadcom sowie den Verbänden Deutsche TV-Plattform, VPRT, DVB Konsortium und ZVEI.
Die Übertragung der Testsignale erfolgt auf Kanal 42 von den Senderstandorten Alexanderplatz und Schäferberg mit jeweils 50 kW Sendeleistung. Dabei werden Datenraten zwischen 18 und 28 Mbit/s im Multiplex erzielt. Darüber können bis zu sieben HDTV-Sender übertragen werden. Geplant sind Programmangebote mit und ohne Verschlüsselung sowie die Übertragung des interaktiven Multimedia-Dienstes multithek von Media Broadcast.
DVB-T2-Pilotprojekt in Köln/Bonn in Planung
Der WDR und der Sendernetzbetreiber Media Broadcast bereiten einen gemeinsamen Testlauf für das neue digitale terrestrische TV-Verbreitungsverfahren DVB-T2 im Ballungsraum Köln/Bonn vor. Die Ausstrahlung, bei der DVB-T2 in Verbindung mit der neuen Videocodierung HEVC erprobt wird, soll im August 2015 starten und Erkenntnisse für die deutschlandweite Einführung von DVB-T2 liefern, die im Juni 2016 beginnen soll.
Am 10. Oktober hat sich eine Arbeitsgruppe konstituiert, die die Vorbereitung und Durchführung des Projekts in Köln/Bonn begleiten soll. Mit dabei sind Vertreter von WDR, Media Broadcast, ZDF, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1, Staatskanzlei NRW und der Landesanstalt für Medien.
Im WDR-Multiplex sollen unverschlüsselte öffentlich-rechtliche Testausstrahlungen laufen, während Media Broadcast im zweiten Multiplex ein Plattformangebot mit Privatsendern erproben will. Die Ausstrahlung soll über die Sender Venusberg in Bonn (WDR) und Colonius in Köln (Media Broadcast) im Gleichwellennetzbetrieb mit einer Strahlungsleistung von jeweils 20 kW erfolgen.
Mit dem Projekt sollen unter anderem die Verbreitung von HD-Programmen und die verschiedenen Empfangsmöglichkeiten - sowohl stationär als auch mobil - ausprobiert werden, auch mit hybriden Endgeräten, die DVB-T2 mit dem Internet kombinieren. Der Testlauf, in den die Hersteller von Empfangsgeräten einbezogen werden, soll mit den DVB-T2-Projekten in anderen Bundesländern verzahnt werden.
Kabel BW führt Horizon ein
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW führt am 3. November 2014 seine Multimedia-Box Horizon für Kabel-BW-Kunden in Baden-Württemberg ein. Die TV- und Medienplattform verbindet klassisches Fernsehen, Video-on-Demand, TV-Archive sowie Inhalte aus dem Internet und aus dem heimischen Netzwerk.
Unitymedia Kabel BW hatte Horizon am 4. September 2013 für Unitymedia-Kunden in Nordrhein-Westfalen und Hessen eingeführt. In Baden-Württemberg war bislang nur der mobile Zusatzdienst Horizon Go verfügbar, nicht jedoch die Box.
Ende Juni hatten sich mehr als 135.000 Unitymedia-Kunden für Horizon entschieden, Horizon Go verzeichnete 125.000 Nutzer.
Unitymedia Kabel BW bietet 200-Mbit/s-Internet
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW führt am 3. November 2014 einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang mit einer Download-Datenrate von 200 Mbit/s für seine Kunden in seinem gesamten Versorgungsgebiet in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ein.
Die Upload-Datenrate beträgt 10 Mbit/s. Mehr als zwölf Millionen Haushalte können den Highspeed-Anschluss buchen, der im Kabelstandard DOCSIS 3.0 über das Koax-Glasfaser-Netz des Unternehmens läuft.
"Die Erhöhung der Download-Geschwindigkeit auf 200 Mbit/s ist eine Momentaufnahme - im nächsten Jahr schrauben wir die Geschwindigkeit unserer Anschlüsse weiter nach oben", sagte Lutz Schüler, CEO von Unitymedia Kabel BW, in Köln. "Mittelfristig streben wir Transferraten im Gigabit-Bereich an." Ermöglicht werden soll das durch den neuen Standard DOCSIS 3.1. Die höchste Geschwindigkeit betrug bislang 150 Mbit/s.
Von den derzeit 2,7 Millionen Internetkunden von Unitymedia Kabel BW nutzt fast jeder zweite mindestens 50 Mbit/s.
Unitymedia Kabel BW wird den 200-Mbit/s-Zugang im Rahmen des neuen Triple-Play-Pakets "3play Premium 200" anbieten, das 50 Euro pro Monat kostet. Im ersten Jahr fallen 43 Euro pro Monat an. Der Horizon-HD-Rekorder ist darin inbegriffen.
Kunden, die auf das TV-Angebot verzichten und den Kabelanschluss nur zum Telefonieren und Surfen nutzen wollen, können "2play Premium 200" für 42 Euro pro Monat buchen (erstes Jahr: 35 Euro/Monat).
Die neuen Angebote sind ab 3. November 2014 bei Unitymedia und Kabel BW erhältlich.
Tele Columbus übernimmt BMB
Der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Tele Columbus hat die noch ausstehenden Anteile an der Kabelgesellschaft BMB erworben. Das Unternehmen mit Sitz in Gelsenkirchen wurde bislang von Tele Columbus als gemeinsame Beteiligungsgesellschaft mit Marienfeld Multimedia geführt und wird nun als 100-prozentige Tochtergesellschaft vollständig in die Tele-Columbus-Gruppe integriert.
Finanzielle Details wurden nicht genannt. BMB versorgt rund 220.000 Haushalte im Ruhrgebiet und der nordrhein-westfälischen Rheinschiene mit Fernsehen, Radio und Multimedia-Diensten.
Durch die Übernahme verfügt Tele Columbus in seinen westdeutschen Schwerpunktregionen Nordrhein-Westfalen und Hessen künftig über insgesamt rund 440.000 angeschlossene Haushalte. Erst vor kurzem hatte die Gruppe den Glasfasernetzbetreiber Big Medienversorgung übernommen.
United Internet peilt Zukäufe an
United-Internet-Vorstandschef Ralph Dommermuth will nach der Übernahme von Versatel sein Breitbandnetz in Deutschland weiter ausbauen. "Es wird weitere Chancen geben, kleinere Anbieter zu übernehmen", sagte der Gründer und Großaktionär der Telekommunikationsgesellschaft dem "Manager Magazin". Namen nannte er nicht.
Im Sommer 2014 hatte United Internet 75 Prozent des Breitbandnetzbetreibers Versatel für insgesamt knapp eine Milliarde Euro übernommen. Die restlichen 25 Prozent besaß das Unternehmen bereits.
Die Übernahme von Versatel bedeutet einen Strategiewechsel für United Internet. Bisher hatte der Konzern, zu dem Marken wie 1&1 und Web.de gehören, seine Telefonie- und Internetdienste über die Netze von Konkurrenten wie der Deutschen Telekom angeboten. Mit dem 37.000 Kilometer langen Breitbandnetz von Versatel verfügt United Internet nun nach eigenen Angaben über das zweitgrößte Glasfasernetz Deutschlands.
Startschuss für A&E in Deutschland
Der US-Fernsehkanal A&E hat sein deutsches Programm gestartet. Der Abo-Sender ersetzt The Biography Channel auf allen Verbreitungswegen, darunter Sky, Kabel Deutschland, Unitymedia Kabel BW, PrimaCom, KabelKiosk, Entertain und Vodafone TV.
Auf einigen Plattformen ist A&E in HD-Qualität verfügbar. Ausgewählte Sendungen werden in den Video-on-Demand-Diensten maxdome und KabelKiosk Choice angeboten.
In der Schweiz ist A&E bei UPC Cablecom und Swisscable zu empfangen, in Österreich bei UPC Austria, Sky, A1 und Liwest sowie per Mobile TV bei Hutchison 3G Austria.
Im Mittelpunkt des 24-Stunden-Programms, das Zuschauer von 25 bis 55 Jahren ansprechen will, stehen außergewöhnliche Charaktere und deren turbulentes Leben.
Fix&Foxi startet am 1. Dezember
Das Medienunternehmen Your Family Entertainment (YFE) startet am 1. Dezember 2014 einen Fernsehsender rund um die Comic-Figuren Fix&Foxi. Der Familienkanal wird als Pay-TV-Angebot via Kabel, IPTV, Mobile TV und Internet TV in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu empfangen sein.
Zu den Verbreitungspartnern zählen Unitymedia Kabel BW, Tele Columbus, PrimaCom, NetCologne, KabelKiosk, meinFernsehen, wilhelm.tel, willy.tel, Vodafone Mobile TV, UPC Austria, A1 Telekom Austria, Hutchison 3MobileTV Austria, CableLink Salzburg, Liwest, Quickline, Zattoo und Magine TV.
YFE hatte vor fünf Monaten sämtliche weltweiten Rechte an den berühmtesten Comic-Helden aus deutscher Feder von der Witwe des Fix&Foxi-Erfinders Rolf Kauka erworben.
Der TV-Sender mit den beiden Füchsen als Präsentatoren soll ein 24-Stunden-Programm im 16:9-Breitbildformat mit Zeichentrickreihen und Kinderserien ausstrahlen.
QVC Beauty & Style startet HD-Kanal
Der Teleshopping-Anbieter QVC strahlt seinen Ableger QVC Beauty & Style ab 1. November 2014 auch in hoher Bildauflösung aus. Das Programm wird unverschlüsselt auf dem Satellitensystem Astra (19,2° Ost) auf der Frequenz 10,964 GHz H (SR 22.000, FEC 2/3) zu empfangen sein. Das Encoding und den Uplink zum Satelliten übernimmt SES Platform Services.
Nach dem Hauptprogramm und QVC Plus ist QVC Beauty & Style der dritte Sender, den QVC in HD-Qualität anbietet. Mit Produkten aus den Bereichen Mode, Schuhe, Accessoires, Pflege, Kosmetik und Nahrungsergänzung richtet sich QVC Beauty & Style an ein weibliches Publikum.
Köln.tv startet am 5. Januar 2015
Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg startet am 5. Januar 2015 den neuen Lokalsender Köln.tv. Das Programm, das center.tv Köln ersetzt, wird in der Domstadt und Umgebung analog und digital im Kabelnetz von Unitymedia und NetCologne sowie bundesweit auf der IPTV-Plattform Entertain und beim Internet-TV-Anbieter Zattoo zu empfangen sein. Im Internet wird zudem ein weltweit empfangbarer Livestream angeboten.
Köln.tv soll eng an die von M. DuMont Schauberg herausgegebenen Zeitungen "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" angebunden werden. "Wir bieten aktuelle Nachrichten und Unterhaltung - im Netz und im Fernsehen", sagte Stefan Sartorius, der den Sender leiten wird. "Weniger Studio, mehr vor Ort, wir zeigen, was Köln bewegt." Die Zuschauer haben die Möglichkeit, über Social Networks wie Facebook Ideen für Themen beizusteuern.
ProSiebenSat.1 plant neuen Free-TV-Sender
Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat Pläne für einen neuen Free-TV-Kanal. Der Sender mit dem Arbeitstitel K1 Doku soll ältere männliche Zuschauer ansprechen, wie das Branchenmagazin "Kontakter" berichtet.
Auf dem Programm stehen vor allem Dokumentationen, der Starttermin steht noch nicht fest. Die Federführung des Projekts liegt dem Bericht zufolge bei Katja Hofem, die bereits die Spartensender sixx, Sat.1 Gold und ProSieben Maxx auf den Weg gebracht hat. Neben Hofem soll auch Thorsten Pütsch, Senior Vice President Marketing, mit dem Projekt beschäftigt sein.
"Wir planen für 2015 einen neuen Sender", hieß es auf Anfrage bei ProSiebenSat.1. Details dazu werde man rechtzeitig bekannt geben.
K1 Doku würde eine Lücke im Bereich der Free-TV-Spartensender bei ProSiebenSat.1 schließen: Der Frauenkanal sixx richtet sich an jüngere Zuschauerinnen, während Sat.1 Gold ein älteres weibliches Publikum anspricht. ProSieben Maxx hat eine jüngere männliche Zielgruppe im Blickfeld, ein Angebot für das ältere männliche Publikum fehlte bislang.
Telekom holt Netflix zu Entertain
Die Deutsche Telekom hat die Online-Videothek Netflix auf ihre IPTV-Plattform Entertain aufgenommen. Entertain-Kunden können den Abrufdienst direkt über das Entertain-Menü auf dem TV-Bildschirm auswählen. Die Inhalte liegen sowohl in herkömmlicher als auch in hoher Bildqualität (HD) vor; die Preise und Konditionen sind identisch mit dem Zugang zu Netflix über das offene Internet.
Entertain ist die erste TV-Plattform in Deutschland, die ihren Kunden einen Direktzugang zu Netflix bietet. "Wir wollen unseren Kunden möglichst alle verfügbaren, angesagten Inhalte über unsere TV-Plattform Entertain zur Verfügung zu stellen. Mit Netflix haben wir dafür einen weiteren sehr attraktiven Partner gewonnen", sagte Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing der Telekom Deutschland.
Neben Netflix hat die Telekom mit maxdome und Sky zwei weitere Bezahlangebote Dritter auf ihrer Plattform. Außerdem sind die kostenlosen Mediatheken zahlreicher TV-Sender via Entertain direkt zugänglich.
Produzenten planen Videoportal
Deutsche TV-Produzenten wie Brainpool ("TV Total", "Pastewka") und Beta Film ("Unsere Mütter, unsere Väter", "Verbrechen") wollen offenbar ein gemeinsames Videoportal mit Filmen und Serien in Konkurrenz zum US-Anbieter Netflix aufbauen. Mindestens eine kommerzielle Tochter eines öffentlich-rechtlichen Senders soll ebenfalls beteiligt sein, wahrscheinlich seitens der ARD, berichtet das "Handelsblatt".
"Wir prüfen derzeit, ob es möglich ist, ein wirtschaftlich tragfähiges Angebot zu entwickeln, das kartellrechtlich unproblematisch ist", sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person der Zeitung.
Ein erster Versuch der Produzenten, gemeinsam mit ARD und ZDF unter dem Arbeitstitel "Germany's Gold" eine deutsche Online-Videoplattform zu gründen, war 2013 am Widerstand des Bundeskartellamts gescheitert, ebenso wie zuvor ein von den privaten TV-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1 geplantes Projekt.
Da dieses Mal offenbar nur die ARD dabei sein wird, erhoffen sich die Initiatoren bessere Chancen auf eine Freigabe. Über Produzenten, die die Rechte an ZDF-Produktionen halten, sollen dennoch auch Programme des Mainzer Senders an Bord sein.
Lorenz Glatz verlässt Kabel Deutschland
Lorenz Glatz hat am 15. Oktober 2014 die Rolle des Chief Technology Officer (CTO) von Kabel Deutschland an Frank Hellemink übergeben und verlässt den Kabelnetzbetreiber nach der Übergabe auf eigenen Wunsch.
Hellemink, bisher Bereichsleiter Network Engineering, wird nun als CTO die Verantwortung für das Netz von Kabel Deutschland übernehmen. Hellemink ist seit Ende 2006 bei Kabel Deutschland. Davor war er sechs Jahre bei UPC/Liberty Global als Director Network Design & Architecture tätig.
Glatz kam 2006 als CTO zu Kabel Deutschland. In seiner Verantwortung lagen unter anderem der komplette technische Neubau der Playout Center in Frankfurt-Rödelheim und Kirchheim sowie die neuen Voice- und IP-Plattformen, der Bau der Backbones und der Neubau der Kopfstellen.
Zu den Gründen für seinen Weggang und seine künftige Beschäftigung wurden keine Angaben gemacht.
TLC ersetzt DMAX via DVB-T in München
Discovery Networks Deutschland wird künftig seinen Frauensender TLC statt des Männerkanals DMAX auf digitalen terrestrischen Frequenzen in München verbreiten.
"Nachdem TLC bereits über Kabel und Satellit in rund 70 Prozent der deutschen Haushalte empfangen werden kann, hat sich Discovery Networks dazu entschlossen, jetzt auch die Verbreitung über DVB-T zu starten", sagte Alberto Horta, Director of Distribution & Commercial Strategies, in München.
"TLC ist ein rein digitaler Sender und somit für DVB-T bestens geeignet. Aus diesem Grund wurde beantragt, den Programmplatz des Schwestersenders DMAX im Großraum München mit TLC zu tauschen. Discovery wollte sich natürlich vorab die Genehmigung der BLM einholen und hat sich dazu entschlossen, den Tausch tatsächlich zum 1. Januar 2015 durchzuführen", erklärte Horta. TLC werde zudem seit 6. Oktober 2014 via DVB-T in Berlin verbreitet.
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hatte zuvor grünes Licht für den Senderwechsel in München gegeben.
RiC startet via DVB-T in Dresden
Der Kinderkanal RiC baut seine digitale terrestrische Verbreitung aus. Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) erteilte der Betreibergesellschaft Your Family Entertainment auf seiner jüngsten Sitzung die Zulassung zur Verbreitung des 24-Stunden-Programms via DVB-T in Dresden.
Die Genehmigung hat eine Laufzeit von acht Jahren. Im Mai hatte die SLM dem werbefinanzierten Free-TV-Sender bereits eine DVB-T-Lizenz für Chemnitz erteilt. RiC ist außerdem via Kabel, Satellit, IPTV, Zattoo und als Livestream auf seiner Webseite zu empfangen.
münchen.tv beendet HD-Verbreitung
Das Stadtfernsehen münchen.tv hat die Satellitenverbreitung seines Programms in hoher Bildauflösung (HDTV) auf Astra (19,2° Ost) eingestellt. Es handelte sich dabei um eine zeitlich befristete Aktion während des Oktoberfests, von dem münchen.tv jeden Tag live sendete.
Das größte Volksfest der Welt, das in diesem Jahr rund 6,3 Millionen Besucher verzeichnete, ging am 5. Oktober 2014 zu Ende. Das HD-Projekt zum Oktoberfest wurde unterstützt vom Astra-Satellitenbetreiber SES, dem Technik-Dienstleister Media Broadcast und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM).
In herkömmlicher Bildauflösung ist münchen.tv weiterhin über Astra zu empfangen. Eingesetzt wird die Frequenz 11,523 GHz H (SR 22.000, FEC 5/6), gesendet wird unverschlüsselt.
Zattoo holt DMAX HD und TLC HD
Die Internet-TV-Plattform Zattoo baut ihr HDTV-Angebot in Deutschland aus: Der Männerkanal DMAX HD und der Frauensender TLC HD sind ab sofort Bestandteil des kostenpflichtigen HiQ-Pakets.
Mit den beiden von Discovery Communications Deutschland betriebenen Programmen bietet HiQ insgesamt 25 Sender in hoher Bildqualität. Hinzu kommen jeweils sechs Kanäle der beiden privaten TV-Gruppen RTL und ProSiebenSat.1 in herkömmlicher Bildauflösung.
Das HiQ-Paket, das private Free-TV-Sender sowie öffentlich-rechtliche Programme enthält, kostet 9,99 Euro pro Monat. Das Bouquet lässt sich auch tageweise, für drei oder zwölf Monate buchen.
In herkömmlicher Bildqualität sind DMAX und TLC kostenfrei bei Zattoo empfangbar.
Welt der Wunder TV startet in der Schweiz
Der Wissenskanal Welt der Wunder TV hat einen Ableger für Zuschauer in der Schweiz gestartet. Das 24-Stunden-Programm ist als Free-TV-Angebot auf der IPTV-Plattform Swisscom TV des Schweizer Telekommunikationskonzerns Swisscom zu empfangen
Welt der Wunder TV Schweiz ist nach Angaben der Betreiber ein eigenständiger nationaler Sender mit dem Schwerpunkt auf Eigenproduktionen.
"Auch wenn wir unser Startprogramm in Kooperation mit Welt der Wunder TV Deutschland aufbauen, wollen wir mittelfristig Schweizer Fernsehen für unser Schweizer Publikum machen", sagte Senderchef Rainer Hastrich in Zürich. "Daneben arbeiten wir natürlich auch an vielen gemeinsamen Koproduktionen, bei denen Schweizer und deutsche Produzenten ihre Kapazitäten und ihre Budgets bündeln, um noch bessere Qualität für unsere Zuschauer bieten zu können."
Welt der Wunder TV war vor einem Jahr in Deutschland gestartet und will nach der Schweiz in weitere Länder vorstoßen.
Sport1 HD öffnet Schweizer Werbefenster
Der Sportkanal Sport1 HD bietet ab Mitte November 2014 ein Werbefenster für die Schweiz an. Werbekunden können auf diese Weise mit ihren Spots gezielt das Publikum der Alpenrepublik ansprechen.
Die Vermarktung der Werbezeiten übernimmt die Schweizer Agentur Goldbach Media, mit der Sport1 Media eine exklusive Zusammenarbeit vereinbart hat.
Sport1 HD zeigt das Programm des Free-TV-Senders Sport1 in hochauflösender Bildqualität.
UPC Cablecom kauft lokale Netze
Die Komtech Group, Besitzerin der Kabelgesellschaften Telekabel Arbon, Schefer und Grischa Vision, verkauft 100 Prozent ihrer Aktien an den größten Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
Die drei Unternehmen, die schon langjährige Partner von UPC Cablecom sind, versorgen rund 23.000 Haushalte mit Telekommunikationsdienstleistungen in den Regionen Oberthurgau, Rorschach und Graubünden.
UPC Cablecom stellt den Kunden neben dem TV-Angebot ab 1. Januar 2015 auch einen Telefon- und Internetanschluss mit einer Datenrate von bis zu 250 Mbit/s sowie die Online-Videothek MyPrime mit Filmen, Serien, Dokumentationen und Kindersendungen zur Verfügung.
UPC Austria startet Horizon Go
Der größte österreichische Kabelnetzbetreiber UPC Austria führt am 10. November 2014 den mobilen TV-Zusatzdienst Horizon Go ein. Mit der kostenlosen Horizon-Go-App, die für die Betriebssysteme iOS und Android im Apple App Store und bei Google Play bereitstehen wird, können die Kunden Fernsehprogramme und die UPC-Online-Videothek auf Smartphones und Tablets nutzen.
Der Zugang, der auch per PC und Laptop möglich ist, erfolgt über das WLAN-Heimnetz der Kunden. Mit bis zu drei Endgeräten können sie das Angebot zeitgleich nutzen. Horizon Go steht den Kunden ohne Mehrkosten zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass sie Kabelfernsehen und einen Internetanschluss von UPC Austria beziehen.
Die Sender, die sie bei Horizon Go nutzen können, richten sich nach dem gebuchten Kabel-TV-Paket: Die Abonnenten von "UPC TV Plus" erhalten 100 Sender, die Kunden von "UPC TV Start" 74 Sender und die Kunden "UPC TV Mini" 55 Sender. Aus lizenzrechtlichen Gründen ist die Nutzung von Horizon Go über Mobilfunk oder Internetzugänge anderer Anbieter zunächst noch nicht möglich.
Horizon Go ist auch bei den Schwestergesellschaften Unitymedia Kabel BW in Deutschland und UPC Cablecom in der Schweiz verfügbar. Die Multimedia-Box Horizon, die in den beiden Nachbarländern erhältlich ist, wird in Österreich hingegen bislang nicht angeboten.
TLC startet in Österreich
Discovery Networks Deutschland verbreitet seinen Frauenkanal TLC ab sofort auch in Österreich.
Erster Plattformpartner ist der Telekommunikationskonzern A1 Telekom Austria, der den Free-TV-Sender auf seiner IPTV-Plattform A1 TV ausstrahlt. TLC ist in herkömmlicher Bildqualität im Basispaket für alle Kunden zu sehen. Wer das Programm in HD-Qualität empfangen möchte, muss das HD-Paket dazubuchen.
Der Sender, der Frauen zwischen 20 und 49 Jahren anspricht, ist nach DMAX der zweite Free-TV-Sender, den Discovery Networks in Österreich anbietet.