PrimaCom kauft DTK Deutsche Telekabel
Der Kabelnetzbetreiber PrimaCom hat die bundesweit agierende Kabelgesellschaft DTK Deutsche Telekabel übernommen. Mit dem Kauf, dessen finanzielle Details nicht genannt wurden, stärke PrimaCom seine Position insbesondere in der Versorgung von Wohnungs- und Immobilienunternehmen und deren Mietern mit Multimedia-Diensten, teilte das Unternehmen in Leipzig mit.
Die Zahl der von PrimaCom versorgten Haushalte erhöht sich dadurch um 30 Prozent auf rund 1,3 Millionen.
"Wir freuen uns sehr über diese neue fruchtbare Verbindung, da sie uns großartige Perspektiven für weiteres Wachstum und eine positive Geschäfts- und Unternehmensentwicklung eröffnet", sagte PrimaCom-Geschäftsführer Joachim Grendel. "Durch die Übernahme der DTK gewinnen wir in unseren Kernbereichen Breitbandinternet, HD-Fernsehen und Festnetztelefonie auf einen Schlag 270.000 versorgte Haushalte hinzu. Da DTK in diesen Segmenten ebenfalls als unabhängiger Dienstleister und Partner der Wohnungswirtschaft fungiert, ergeben sich aus der Übernahme für beide Seiten wertvolle Synergien."
PrimaCom hatte Ende 2013 die Plauener Kabelgesellschaft Sy-Fra Antennentechnik mit rund 22.000 Haushalten übernommen und weitere Zukäufe angekündigt.
ANGA fordert politischen Rückenwind
Anlässlich des Auftakttreffens der Netzallianz Digitales Deutschland fordert der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA) Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass die Unternehmen auch künftig in den Netzausbau investieren können. Dazu gehöre, dass Geschäftsmodelle jenseits der Vermarktung von Bandbreite nachhaltig möglich sein müssten.
"Immer neue Belastungen wie zusätzliche Auflagen im Bereich Kundenschutz und Tarifierung, medienpolitische Anreize für die Inhalte-Anbieter auf Kosten der Netzbetreiber oder die nach wie vor schwache Rechtsposition der Infrastrukturanbieter im geltenden Urheberrecht setzen ein falsches Signal", sagte ANGA-Präsident Thomas Braun in Köln.
Die Kabelbranche ist in den vergangenen Jahren erheblich in Vorleistung gegangen: Über Breitbandkabelnetze konnten Ende 2013 mehr als 60 Prozent der deutschen Haushalte Hochgeschwindigkeits-Internetzugänge mit einer Datenrate von 100 Mbit/s und mehr buchen. Dabei geht der Trend zu hohen Bandbreiten: Knapp 30 Prozent der rund 5 Millionen aktiven Kabelinternet-Kunden nutzen 50 Mbit/s oder mehr - eine Steigerung von über 12 Prozentpunkten gegenüber 2012.
Die Politik soll daher nach Ansicht des Kabelverbands neben dem Breitbandausbau in der Fläche gezielt auch die Weiterentwicklung besonders leistungsfähiger Netze vorantreiben. Die aktuellen Breitbandziele der Bundesregierung nähmen die zu erwartenden Entwicklungen im Highspeed-Segment noch nicht hinreichend in den Blick. Künftige Dienste würden voraussichtlich Bandbreiten jenseits der derzeit politisch geforderten 50 Mbit/s benötigen.
"Flächendeckende Bandbreiten von 50 Mbit/s werden schon in wenigen Jahren allenfalls eine Grundversorgung sicherstellen. Über das Breitbandkabel können wir Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich realisieren, wenn uns die Politik genug Raum für Wertschöpfung in den Netzen lässt", sagte Braun. "Bund und Länder müssen jetzt gemeinsam die Weichen richtig stellen, damit die Netzbetreiber weiter in Hochleistungsnetze investieren können."
Medienanstalten sehen lokale Medienvielfalt bedroht
Die Landesmedienanstalten sehen die Medienvielfalt im lokalen Bereich durch die zum Teil dramatische wirtschaftliche Lage privater Rundfunkveranstalter gefährdet. Ohne Unterstützung für einzelne lokale und regionale Rundfunkanbieter drohten ein weiterer Abbau und eine Reduzierung von Informationsangeboten, sagte Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), in Berlin. Um diesen Trend aufzuhalten, müsse schnell über mögliche Hilfen geredet werden.
Brautmeier äußerte sich vor rund 250 Gästen aus Medien, Medienpolitik, Wirtschaft und Kultur zum Auftakt des diesjährigen DLM-Symposiums unter dem Titel "Reichweiten - Inhalte - Regulierung: Wie finanziert sich der konvergente Rundfunk?". Es gebe eine dramatische Verschlechterung bei der Kostendeckung von lokalen Sendern, sagte Brautmeier. "Um die lokale und regionale Vielfalt zu erhalten, müssen wir neue Wege, auch möglicherweise der finanziellen Unterstützung, gehen können. Sonst droht eine weitere Verarmung gerade im lokalen Bereich."
Anders als beim gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe die stark veränderte Mediennutzung auf private Veranstalter erhebliche Auswirkungen, erklärte Brautmeier. Auch neue Wettbewerber mit Netzangeboten, die nicht einer dem traditionellen Rundfunk vergleichbaren Regulierung unterliegen, verstärkten den Druck. Die Finanzierung und die Vermarktung der privaten Sender müssten an den dynamischen Wandel der Mediennutzung angepasst werden. "Was fehlt, ist eine einheitliche Online-Währung für die Bewegtbildinhalte und ein System, das es Fernsehanbietern und Werbekunden ermöglicht, über sämtliche Geräte und Verbreitungswege hinweg zu planen, zu buchen und abzurechnen."
Medienanstalten für Lokal-TV-Stärkung
Die Landesmedienanstalten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sprechen sich für eine bundesweite medienpolitische Debatte und Abstimmung aus, durch die gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden, um das Lokalfernsehen auf eine gesicherte wirtschaftliche Grundlage zu stellen.
Zu diesem Ergebnis kam die Arbeitsgemeinschaft der drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten (AML) bei ihrem Jahrestreffen am 14. und 15. März 2014 im sächsischen Altenberg. Die Teilnehmer besprachen die Schwierigkeiten und ökonomischen Voraussetzungen des lokalen privaten Rundfunks sowie Möglichkeiten der Förderung, medienpolitischen Unterstützung und Steuerung. Diskutiert wurde der von den Medienanstalten entwickelte Entwurf eines Positionspapiers zum Thema "Lokale Medienvielfalt braucht lokalen Rundfunk", das die Notwendigkeit und Möglichkeit einer zweckgebundenen Förderung des lokalen Rundfunks aufzeigt.
"Der lokale und regionale Rundfunk leistet einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung. Er steht für eine Grundversorgung der Bevölkerung mit Bewegtbildinformationen aus ihrem engsten Lebensumfeld, die sonst nicht verfügbar wären", sagte Michael Sagurna, Vorsitzender der AML und Präsident des Medienrats der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). Der bisherige Garant für lokale Information, die Tageszeitung vor Ort, könne diese Aufgabe immer weniger wahrnehmen. "Die journalistische Ausdünnung der lokalen Printlandschaft, zurückzuführen auf den massiven und fortschreitenden Rückgang bei Abonnements und Anzeigen, und die weitere Konsolidierung des Printmarkts führen zu einer Verringerung der Medienvielfalt im Lokalen, vielerorts sogar zu lokalen Monopolen. Ohne Medienvielfalt gibt es aber keine Meinungsvielfalt."
Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, betonte, dass es für die neuen Bundesländer keine von Sat.1 und RTL finanzierten und ausgestrahlten Landesfenster gebe: "Bei uns erbringt privates Lokal-TV diesen Beitrag zur Meinungsvielfalt und Identitätsstiftung ohne einen entsprechend gesicherten finanziellen Rahmen." Hier sei die Medienpolitik aufgefordert, auch die Medieneinheit zu vollenden und vergleichbare Bedingungen für lokale und regionale Meinungsvielfalt zu schaffen.
TV via Mobilfunk: Vodafone testet LTE Broadcast
Vodafone testet als europaweit erster Mobilfunkbetreiber gemeinsam mit den Technologiekonzernen Ericsson, Samsung und Qualcomm LTE Broadcast im Live-Betrieb.
Mit dem neuen Verfahren können Fernsehprogramme an unbegrenzt viele Empfänger übertragen werden. Im Gegensatz zum klassischen Mobilfunk muss kein eigener Datenstrom für jedes Endgerät aufgebaut werden, wodurch eine Netzüberlastung bei starker Nachfrage vermieden wird.
Für den Testlauf wird das Stadion des Bundesligavereins Borussia Mönchengladbach mit der neuen Streaming-Technologie ausgerüstet. Unbegrenzt viele Zuschauer können in Zukunft mehrere Fernsehsender parallel mit LTE Broadcast auf ihren Smartphones und Tablet-PCs verfolgen. Sie benötigen dafür ein LTE-Endgerät mit einer LTE-Broadcast-App. Das im Mobilfunktarif enthaltene Internet-Datenvolumen wird dadurch nicht reduziert.
Als TV-Partner konnten ein großer, noch nicht genannter Fernsehsender sowie der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland gewonnen werden, der seine Bundesliga-Konferenzen und Spielberichte beisteuert.
"Dieser europaweit erste Feldversuch ist ein wichtiger Meilenstein für den deutschen Mobilfunk", sagte Rob Wolters, Vertriebsleiter Vodafone bei Ericsson. "Mit LTE Broadcast kann man TV- oder Videoübertragungen in Kürze auch uneingeschränkt an Orten genießen, wo viele Menschen dies gleichzeitig tun möchten - sei es im Stadion, beim Public Viewing oder in Einkaufszentren."
TLC startet auf Astra
TLC, der am 10. April 2014 startende Frauenkanal von Discovery Networks Germany, wird sein Programm für Satellitenhaushalte über Astra (19,2° Ost) verbreiten. In herkömmlicher Bildauflösung wird der werbefinanzierte Free-TV-Sender unverschlüsselt über das Luxemburger Satellitensystem zu empfangen sein.
Am 16. April startet TLC in hoher Bildqualität bei HD+, der verschlüsselten und kostenpflichtigen HDTV-Plattform auf Astra. Die komplette technische Abwicklung von Content Management über Playout und Verschlüsselung bis zum Satelliten-Uplink übernimmt die Astra-Tochter SES Platform Services.
Der Sender, der vor allem Real-Life- und Doku-Reihen für Frauen zwischen 20 und 49 Jahren zeigen will, wird außerdem in Kabelnetzen und auf IPTV-Plattformen zu empfangen sein.
Geo Television startet bei Entertain
Die Mediengruppe RTL Deutschland hat den ersten Verbreitungspartner für ihren am 8. Mai 2014 startenden Pay-TV-Sender Geo Television gewonnen: Die Deutsche Telekom wird den Dokumentationskanal auf ihrer IPTV-Plattform Entertain anbieten.
Die Verbreitung erfolgt im Abo-Paket "Doku". Bei paralleler Buchung der HD-Option ist der Sender in hoher Bildqualität zu sehen.
Geo Television zeigt Dokumentationen mit den Schwerpunkten Natur, Technik, Forschung, Abenteuer und Weltgeschichte. Auf dem Programm stehen beispielsweise die Dokumentation "Hawking" über den britischen Astrophysiker Stephen Hawking, der mit einem Oscar ausgezeichnete Doku-Thriller "Inside Job" über die Ursachen und Hintergründe der weltweiten Finanzkrise und die preisgekrönte Doku-Filmreihe "Frozen Planet - Eisige Welten", die das Leben an Nord- und Südpol zeigt.
Der Sender, der in Zusammenarbeit mit dem Reportagemagazin "Geo" betrieben wird, ergänzt die von der RTL-Gruppe veranstalteten Pay-TV-Kanäle RTL Crime, Passion und RTL Living.
HD+ baut TV-Abrufdienst aus
HD+, die HDTV-Plattform für Satellitenhaushalte auf Astra (19,2° Ost) baut ihren TV-Abrufdienst HD+ RePlay aus: Ab Sommer 2014 werden die Mediatheken von sixx, ProSieben Maxx, Sat.1 Gold und TLC verfügbar sein. Das Angebot umfasst dann insgesamt zwölf Mediatheken der größten Privatsender.
Bei HD+ RePlay können die Zuschauer ausgewählte Sendungen bis zu sieben Tage nach ihrer TV-Ausstrahlung in voller Länge in TV-Qualität ansehen. Für die Nutzung benötigen die Zuschauer einen HD+ Smart-TV-Receiver, der ans Internet angeschlossen wird. Die Datenrate sollte mindestens 6 Mbit/s betragen.
ProSiebenSat.1-Abrufdienste starten bei Entertain
Die Deutsche Telekom holt die TV-Abrufdienste von ProSiebenSat.1 auf ihre IPTV-Plattform Entertain: Die Kunden können ab Frühjahr 2014 die Online-Videothek maxdome und die Mediatheken von Sat.1, ProSieben, kabel eins, sixx, Sat.1 Gold und ProSieben Maxx nutzen.
In den Mediatheken der TV-Gruppe können die Zuschauer über 1.000 Sendungen nach ihrer Ausstrahlung in voller Länge kostenfrei abrufen, während maxdome Spielfilme, Serien, Dokumentationen und Kindersendungen gegen Bezahlung bereithält.
Die Telekom wird maxdome als App in den Entertain-Bereich "Medienwelt" einbinden. Die Kunden können das maxdome-Abopaket für 7,99 Euro pro Monat buchen, allerdings keine Titel einzeln ausleihen. Diese Möglichkeit steht ihnen weiterhin bei der von der Telekom betriebenen Online-Videothek Videoload zur Verfügung.
Unitymedia Kabel BW baut Abrufangebot aus
Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia Kabel BW hat sein Video-on-Demand-Angebot in den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 um fast 2.000 auf insgesamt 8.000 Titel aufgestockt.
Als neuer Partner konnte das Filmstudio Prokino gewonnen werden, das sich auf europäische Crossover- und Arthouse-Filme spezialisiert hat. Zu den Titeln, das Münchner Unternehmen beisteuert, zählen "Der Butler", "Before Midnight", "Biutiful", "Donnie Darko", "Slumdog Millionär" und "Willkommen bei den Sch'tis".
Die Nachfrage steigt: Die Zahl der kostenpflichtigen Videoabrufe stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 85 Prozent, das Umsatzwachstum hat sich verdoppelt.
Entertain bleibt auf Wachstumskurs
Die Deutsche Telekom verzeichnet weiterhin steigende Nachfrage nach ihrer IPTV-Plattform Entertain: Im vierten Quartal 2013 wurden 56.000 neue Kunden gewonnen.
Das Wachstum fiel damit höher aus als im zweiten und dritten Quartal, in dem 42.000 beziehungsweise 43.000 neue Entertain-Kunden dazu kamen. Insgesamt hatte Entertain zum Jahresende 2,18 Millionen Kunden - ein Anstieg um 10,7 Prozent gegenüber Ende 2012 (1,97 Millionen). Von den Breitbandkunden der Telekom nutzen damit 17,6 Prozent das IPTV-Angebot.
Bei den Breitband-Internetanschlüssen machte sich der starke Wettbewerb mit den Kabelnetzbetreibern bemerkbar: Die Zahl der Breitbandkunden sank auf 12,36 Millionen (Ende 2012: 12,43 Millionen). 1,5 Millionen Telekom-Kunden nutzen inzwischen einen Glasfaseranschluss - ein Anstieg um 54 Prozent innerhalb eines Jahres.
Chromecast startet in Deutschland
Der US-Internetkonzern Google bringt Chromecast nach Deutschland: Der Multimedia-Stick, der in die HDMI-Buchse des Fernsehers eingesteckt wird, holt Internet-Angebote auf den TV-Bildschirm, etwa Online-Videotheken und Musikportale.
Die Internetverbindung erfolgt drahtlos über das WLAN-Heimnetz, die Steuerung über Smartphone, Tablet-PC oder Laptop.
Die Zuschauer erhalten damit auch auf nicht internetfähigen HD-Fernsehgeräten Zugang zu Angeboten wie YouTube, Google Play Movie und Google Play Music sowie Apps von Dritten, darunter das Musikportal Vevo, der Videokanal Red Bull TV und der Video-on-Demand-Dienst Watchever. Der Konkurrent maxdome soll in Kürze folgen. Auch die geöffneten Internetseiten aus dem Browser Google Chrome lassen sich über Chromecast vom mobilen Endgerät auf den TV-Bildschirm übertragen.
Chromecast ist für 35 Euro bei den Elektronikmärkten Media Markt und Saturn sowie im Internet bei Amazon und Google Play erhältlich.
DAB+ schlägt LTE bei Digitalradio
Eine digitale terrestrische Hörfunkversorgung ist zumindest in den nächsten zehn bis 15 Jahren nur über das Rundfunkverbreitungsverfahren DAB+ wirtschaftlich sinnvoll. Die Ausstrahlung der Programme über das Mobilfunksystem LTE wäre 40 Mal teurer.
Das ergab ein Gutachten zur Zukunft der terrestrischen Radioversorgung in Bayern, das die TU München im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und des Bayerischen Rundfunks (BR) erstellt hat. Die Ergebnisse wurden auf dem Digitalradiogipfel 2014 beim BR in München vorgestellt.
In dem Gutachten werden die anfallenden Kosten der terrestrischen Radioübertragung in Bayern über DAB+ und LTE verglichen. Grundlage ist die aktuelle Hörfunknutzung in Bayern. Derzeit finden 75 Prozent des Radiokonsums über stationäre Geräte wie die Stereoanlage im Wohnzimmer statt, 25 Prozent mobil, etwa im Auto.
In dem Gutachten geht es speziell um die Kosten für die mobile Radionutzung. Sie entspricht in Bayern einer jährlichen Datenmenge von 133.231 Terabyte. Würde diese Datenmenge bei aktuellen Preisen für mobiles Internet über LTE übertragen werden, würden jährlich Kosten von knapp 617 Millionen Euro entstehen.
Im Falle einer Übertragung über die LTE-Weiterentwicklung eMBMS lägen die Kosten bei 552 Millionen Euro pro Jahr. Dagegen liegen die Kosten bei einer Übertragung über DAB+ lediglich bei rund 15,5 Millionen Euro jährlich.
Das Gutachten kommt daher zu dem Schluss, dass der weitere Ausbau der DAB-Infrastruktur aus wirtschaftlicher Sicht der einzig sinnvolle Weg ist, zumindest in den kommenden zehn bis 15 Jahren eine zukunftsfähige terrestrische Hörfunkversorgung in Bayern zu gewährleisten.
"Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine terrestrische Hörfunkversorgung ausschließlich über LTE aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten für den privaten Rundfunk zumindest mittelfristig nicht in Frage kommt", sagte BLM-Präsident Siegfried Schneider in München. Zudem würden auf Sender und Hörer Kostensteigerungen für die Radionutzung zukommen.
"Die BLM setzt deshalb auf den weiteren Ausbau der DAB-Infrastruktur", erklärte Schneider. "Sinnvoll ist aus unserer Sicht die Nutzung von hybriden Radiogeräten, die den Empfang sowohl von UKW als auch der unterschiedlichen digitalen Standards ermöglichen und damit einen problemlosen Übergang von analoger zu digitaler terrestrischer Radioübertragung gewährleisten."
Die Studie kann auf der BLM-Webseite kostenfrei heruntergeladen werden.
Zahl der mobilen Internetnutzer steigt
Im Jahr 2013 nutzten 29,7 Millionen Menschen in Deutschland das mobile Internet. Das entspricht 51 Prozent aller Internetnutzer ab zehn Jahren, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Im Jahr zuvor hatten 20,8 Millionen Menschen mit Smartphone, Tablet-PC, Notebook oder anderen mobilen Endgeräten im Netz gesurft - das entspricht einem Anteil von 37 Prozent. Die Zahl der mobilen Internetnutzer ist damit innerhalb eines Jahres um 43 Prozent gestiegen.
Besonders beliebt sind mobile Internetzugänge bei jungen Leuten: Unter den 16- bis 24-Jährigen beträgt der Anteil 81 Prozent. Bei den 25- bis 44-Jährigen liegt der Anteil bei 62 Prozent, bei den über 44-Jährigen bei 33 Prozent.
Deutsche TV-Plattform: Wolfgang Elsäßer neuer Vorsitzender
Wolfgang Elsäßer wird neuer Vorsitzender der Deutschen TV-Plattform. Die Mitglieder des Branchenverbands wählten den Geschäftsführer von Astra Deutschland auf ihrer Mitgliederversammlung in Stuttgart an die Spitze.
Elsäßer wird Nachfolger von Gerhard Schaas (Loewe), der die Vereinigung seit 2006 führte. "Gerhard Schaas hat die Deutsche TV-Plattform mit großem Engagement als ein zentrales Branchenforum etabliert", sagte Elsäßer. "Der große Erfolg des digitalen Fernsehens in Deutschland ist ohne Zweifel auch das Ergebnis seiner langjährigen, ausgezeichneten Tätigkeit für den Verein."
Neben dem Vorsitzenden wurden in Stuttgart Andreas Bereczky (ZDF), Gert von Manteuffel (Deutsche Telekom), Andre Prahl (Mediengruppe RTL Deutschland) und Markus Zumkeller (Sony Deutschland) für zwei Jahre in das Leitungsgremium des Vereins gewählt.
"Die Deutsche TV-Plattform hat in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle bei der Einführung digitaler Medientechnologien gespielt. Nach dem Ende der analogen Ära geht es jetzt im nächsten Schritt vor allem darum, gemeinsam die digitale Zukunft zu gestalten", sagte Elsäßer. "Ich freue mich sehr auf die übergreifende Arbeit zu spannenden Themen wie Ultra HD oder Smart TV, mit denen wir unsere Branchen weiter voranbringen wollen."
AG SAT startet Partnerbefragung
Die Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT) startet eine Online-Befragung ihrer Partnerbetriebe, um zukünftige Seminare und das Informationsangebot besser auf die Partnerbetriebe zuschneiden zu können.
Die registrierten Betriebe erhalten auf diese Weise die Möglichkeit, ihre spezifischen Bedürfnisse direkt und ohne Umwege an die Branchenvereinigung zu kommunizieren. Neben möglichen Schulungsthemen wie neue Technologien oder baulichen Themen wie Brandschutz und Blitzschutz können die Partnerbetriebe auch den Zeitpunkt künftiger Seminare bestimmen.
Mit Hilfe der Online-Befragung werden wir zukünftig noch besser in der Lage sein, die AG-SAT-Partnerbetriebe mit Kompetenz-Seminaren und Informationen aller Art bei ihrer Arbeit zu unterstützen", sagte Matthias Dienst, Vorsitzender des Vorstands der AG SAT.