Werbefinanziertes Fernsehen im Wandel
Das Internet und seine Möglichkeiten scheint alle traditionellen Massenmedien in seinen Bann zu ziehen. Mediatheken, Abrufvideos, Smart-TV-Fernseher und Fernsehzuschauer, die ständig online sind, bleiben für die reichenweitenstarken, werbefinanzierten TV-Sender nicht ohne Folgen.
Für die Studie "Fernsehvisionen" befragten die Marktforscher von GfK Enigma im Auftrag des Satellitenbetreibers Eutelsat Entscheidungsträger aus acht verschiedenen Bereichen der Fernsehbranche, welche Entwicklungen in fünf Jahren für die Zuschauer Alltag sein werden: Nach ihrer Einschätzung werden wir unser Fernsehen kaum wiedererkennen.
Als gesetzt gilt der Trend, dass wir in Zukunft zu Hause auf verschiedenen Bildschirmen - Computer, Tablet-PC und Smartphone - und über unterschiedliche Verbreitungswege auf die Programme zugreifen werden. Ein weiterer Trend, der sich bereits jetzt erkennen lässt, ist das steigende TV-Programmangebot. Die neuen Sender der großen TV-Gruppen wie ProSieben Maxx, Sat.1 Gold, RTL Nitro und sixx, aber auch neue Anbieter wie joiz, geben einen Vorgeschmack auf das Wachstum von Spartenkanälen. Jeder Sender will engere Zielgruppen ansprechen und trägt damit dem Wunsch der Zuschauer Rechnung, genau ihr Programm finden zu können. Die Studienteilnehmer prophezeien, dass die Fragmentierung der TV-Inhalte anhalten wird. Allerdings werden sich die Zuschauer auf ein reges Kommen und Gehen der Sender einstellen müssen.
Das Fernsehprogramm sieht sich zusätzlich einer geteilten Aufmerksamkeit des Publikums gegenüber, das immer öfter parallel Online-Inhalte auf einem internetfähigen Gerät abruft. Gelingt es den Sendern künftig nicht mehr, die Zuschauer lange genug an das Programm zu binden, müssen die Sendungen kürzer werden. Programme, die heute bis 60 Minuten Laufzeit haben, könnten in fünf Jahren vielleicht auf deutlich unter 40 Minuten eingedampft sein.
Der Kampf um Zuschauer und Werbekunden wird nach Ansicht der TV-Experten dazu führen, dass Werbeerlöse sinken und die großen TV-Anbieter beim Programm sparen müssen. Nicht festlegen wollten sich die Teilnehmer hingegen in der Frage, ob diese Sparmaßnahmen zwangsläufig zu einer sinkenden Qualität des werbefinanzierten TV-Programms führen werden und die Zuschauer diesen Mangel auch erkennen.
"Die Erkenntnisse aus der Studie 'Fernsehvisionen' unterstützen uns dabei, die Marktpotenziale neuer TV-Anwendungen besser einzuschätzen", beschreibt Christian Heinkele, Senior Product Manager TV & Content von Eutelsat KabelKiosk, die Motivation zur Anfertigung der Studie. "Schon heute haben wir mit unserem Video-on-Demand-Angebot Choice und der in Kürze startenden hybriden DVB-IP-Plattform Produkte im Angebot, die den Nutzungstrends vernetzter Fernsehzuschauer Rechnung tragen. Die GfK-Enigma-Studie liefert eine praxisorientierte Bestätigung dafür, dass wir mit unseren neuen Produkten gut aufgestellt sind."
Die Ergebnisse der Studie können auf der KabelKiosk-Webseite kostenfrei als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
Boomerang HD startet am 3. Dezember
Der Pay-TV-Kanal Boomerang verbreitet sein Programm ab 3. Dezember 2013 auch in hoher Bildauflösung. Die ersten Verbreitungspartner sind Kabel Deutschland, die IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom und der Schweizer Pay-TV-Veranstalter Teleclub.
Der deutschsprachige Markt ist weltweit der erste, auf dem der US-Fernsehveranstalter Turner Broadcasting System den Kinder- und Familienkanal Boomerang in hoher Bildauflösung anbietet. Nach TNT Serie HD, TNT Film HD, glitz HD, Cartoon Network HD und CNN HD sind damit alle Turner-Sender in Deutschland in HD-Qualität verfügbar.
Geo Television erhält Lizenz
Die Mediengruppe RTL Deutschland hat von den Landesmedienanstalten grünes Licht für ihren geplanten Pay-TV-Sender Geo Television erhalten: Die Kommission für Zulassung und Aufsicht erteilte dem Dokumentationskanal auf ihrer jüngsten Sitzung in Kassel eine Sendelizenz.
Geo Television soll im ersten Halbjahr 2014 starten und bundesweit verbreitet werden. Auf dem Programm stehen nationale und internationale Dokumentationen aus den Bereichen Natur, Mensch, Technik, Wissenschaft und Geschichte.
KabelKiosk baut HD-Angebot aus
Der KabelKiosk, die Programm- und Service-Plattform des Satellitenbetreibers Eutelsat für Kabelnetzbetreiber, hat den Pay-TV-Sender Sony Entertainment Television HD in sein Angebot aufgenommen.
Die Zuschauer können den Unterhaltungskanal von Sony Pictures Television Networks im "Family HD"-Paket empfangen. Der Sender, der Spielfilme und Serien zeigt, war im April 2013 in Deutschland gestartet.
Auch der Tierdokumentationskanal Animal Planet HD ist neu bei "Family HD". Der Sender ersetzt das Programm von Animal Planet in herkömmlicher Bildauflösung.
Der KabelKiosk will das "Family HD"-Paket vor Jahresende um drei weitere Sender vergrößern.
ProSieben Fun HD startet bei Sky
Der Pay-TV-Veranstalter Sky Deutschland nimmt am 14. Januar 2014 den Abo-Sender ProSieben Fun HD in sein Angebot auf. Satellitenkunden in Deutschland und Österreich können das Programm im "Sky Welt"-Paket über Astra (19,2° Ost) empfangen.
Ausgewählte Programminhalte werden zudem auf Abruf über die Zusatzdienste Sky Anytime und Sky Go zur Verfügung stehen. In herkömmlicher Bildauflösung wird ProSieben Fun bei Sky nicht zu empfangen sein.
ProSieben Fun war bislang nur in den Kabelnetzen von Unitymedia und Kabel BW sowie auf der IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom zu empfangen - sowohl in herkömmlicher als auch in hoher Bildauflösung. Der im Mai 2012 gestartete Pay-TV-Ableger von ProSieben zeigt Spielfilme, Serien, Comedy-Shows, Actionsport und Konzerte.
M-net erweitert TV- und Radioangebot
Die Telekommunikationsgesellschaft M-net hat vier weitere Fernseh- und zwei Radiosender in ihr Angebot aufgenommen. Die Neuzugänge sind ProSieben Maxx, Anixe HD, Deluxe Music und der Wirtschaftsnachrichtenkanal DAF sowie Deluxe Radio und Deluxe Lounge Radio.
Das TV- und Radioangebot verbreitet M-net über sein Glasfasernetz, das weitere Teile von München, Augsburg und Erlangen abdeckt. Insgesamt bietet M-net rund 35 analoge und 100 digitale TV-Sender an, darunter 16 kostenfreie und unverschlüsselte HD-Programme.
Die Kunden können außerdem einen Telefonanschluss und einen Internetzugang mit einer Datenrate von bis zu 100 Mbit/s buchen.
Telekom bringt Entertain auf Smartphones
Die IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom ist ab sofort auch auf Smartphones verfügbar: "Entertain to go" startet zunächst auf dem iPhone von Apple, im Dezember 2013 folgen Smartphones und Tablet-PCs mit dem Google-Betriebssystem Android.
Mit "Entertain to go", das seit Juli auf PCs, Laptops und dem iPad verfügbar ist, können die Kunden zuhause in ihrem WLAN-Heimnetzwerk drahtlos rund 40 TV-Sender empfangen, darunter ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben. Für unterwegs bietet die Online-Videothek Spielfilme, Serien und andere Inhalte auf Abruf.
"Entertain to go" für das iPhone kann ab sofort im Apple App Store heruntergeladen werden (ab iPhone 4 mit iOS 5 und höher). Nutzer eines Android-Smartphones oder -Tablets ab Software-Version 3 können die App ab Dezember im Google Play Store herunterladen. Die Nutzung ist im ersten Monat kostenlos, danach fallen 4,95 Euro pro Monat Aufpreis zum Entertain-Abonnement an.
HD+ baut TV-Abrufdienst aus
Der Astra-Satellitenbetreiber SES hat vier weitere Mediatheken von Privatsendern in den Abrufdienst HD+ Replay seiner HDTV-Plattform HD+ aufgenommen: Die Zuschauer können ab sofort auch verpasste TV-Sendungen von Sat.1, ProSieben, kabel eins und DMAX nachträglich in voller Länge auf dem TV-Bildschirm ansehen.
Bereits enthalten sind die Mediatheken von RTL, VOX, Super RTL und n-tv. Der weitere Ausbau ist geplant. HD+ Replay kann drei Monate kostenlos getestet werden. Danach kostet der Zugang 15 Euro für drei weitere Monate. Wer bereits in diesem Jahr eine Verlängerung erwirbt und sie bis zum 31. Dezember 2013 aktiviert, erhält sechs weitere Monate gratis dazu. Damit können sich die Nutzer den Service ein Jahr lang für 15 Euro sichern.
Voraussetzung für HD+ RePlay ist ein HD+ Smart-TV-Receiver, der ans Internet angeschlossen ist. Die Datenrate sollte mindestens 6 Mbit/s betragen. Derzeit sind zehn entsprechende Receiver-Modelle erhältlich, weitere sollen folgen.
2014 will HD+ eine weitere Empfangsmöglichkeit einführen: Auf ausgewählten Smart-TV-Gerätemodellen von LG und Hisense wird HD+ RePlay ohne Receiver abrufbar sein. Der Dienst wird als TV-App direkt in die Medienportale der Fernseher eingebunden. Funktionen, Angebot und Preisgestaltung werden wie bei Nutzung mit einem Receiver gestaltet sein. Gespräche zwischen HD+ und weiteren TV-Geräteherstellern laufen.
Sachsen beteiligt sich an Lokal-TV-Portal
Das Lokal-TV-Portal, das am 1. Januar 2013 auf Astra (19,2° Ost) gestartet ist, umfasst künftig auch Lokalsender aus Sachsen. Die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) beteiligt sich dazu an dem Angebot im kommenden Jahr zunächst mit 20.000 Euro.
Das Lokal-TV-Portal, das Fernsehen und Internet verbindet, erscheint bei Satellitenreceivern und Flachbildfernsehern mit eingebautem Satellitentuner auf Programmplatz 99. Die Zuschauer können dort auf einer Landkarte ihr Bundesland und dann den gewünschten Lokalsender auswählen. Zur Auswahl stehen der Livestream des laufenden Programms und die Mediathek, in der einzelne Sendungen und Beiträge nachträglich abgerufen werden können.
Auf diese Weise können Satellitenhaushalte auch Lokalsender empfangen, die nicht oder nur einige Stunden pro Tag via Astra verbreitet werden. Voraussetzung ist, dass sich ihr Receiver oder Fernseher für den interaktiven Multimedia-Standard HbbTV eignen und ans Internet angeschlossen sind.
Das Portal, das von der Bayerischen Medien Technik im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien entwickelt wurde, steht allen lokalen Fernsehsendern in Deutschland offen. Zuletzt hatte sich die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg an dem Angebot beteiligt.
NetCologne baut Hotspot-Netz in Köln auf
Der Kabelnetzbetreiber NetCologne will in Köln ein WLAN-Netz auf stark frequentierten Plätzen der Stadt installieren. Die Nutzer können über die Hotspots mit ihren Smartphones, Tablet-PCs und Laptops kostenfrei im Internet surfen.
Ein Testprojekt startet bereits in diesem Jahr: Besucher des Weihnachtsmarkts auf dem Roncalli-Platz können den mobilen Gratis-Internetzugang ausprobieren.
Ab Januar 2014 sollen schrittweise insgesamt fünf Plätze in Köln dauerhaft mit Hotspots ausgestattet werden - neben dem Roncalli-Platz der Heumarkt, Alter Markt, Heinrich-Böll-Platz und Ottoplatz. Ziel ist, die gesamte Innenstadt mit einem flächendecken WLAN-Netz zu versorgen. NetCologne führt dazu derzeit Gespräche mit möglichen Sponsoren.
Um das WLAN-Netz zu nutzen, ist vorab eine Registrierung notwendig. Dazu müssen die Nutzer ihren Namen, E-Mail-Adresse und Handynummer hinterlegen und den Nutzungsbestimmungen zustimmen. Das Modell sieht eine kostenfreie Nutzung für mehrere Stunden vor. Die genauen Details befinden sich momentan noch in der Erarbeitung.
Kabel Deutschland weitet Hotspot-Netz aus
Kabel Deutschland führt bis Jahresende 2013 in sechs weiteren Städten Hotspots für einen kostenlosen mobilen Internetzugang ein. Dabei handelt es sich um Celle, Chemnitz, Göttingen, Koblenz, Landau und Lübeck.
2014 will der Kabelnetzbetreiber sein Hotspot-Netz weiter ausbauen. Die WLAN-Sendeanlagen werden dabei in Form von Hauben auf den Verteilerkästen von Kabel Deutschland montiert.
Jeder Nutzer kann über die Hotspots pro Tag 30 Minuten lang kostenlos mit Smartphone, Tablet-PC oder Laptop surfen. Kabel-Deutschland-Kunden, die sich für den Zugang im Kundenportal anmelden, können die Hotspots rund um die Uhr gratis nutzen.
Swisscom startet Highspeed-Internet mit 1 Gbit/s
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom bietet Privatkunden ab sofort einen Hochgeschwindigkeits-Internetzugang mit einer Datenrate von 1 Gbit/s an. 650.000 Haushalte, die mit einem Glasfaseranschluss bis ins Wohnzimmer (FTTH) versorgt sind, können das Angebot nutzen.
Der Highspeed-Anschluss kann als Option zum "Vivo Casa 5"-Paket für einen Aufpreis von 100 Franken (80 Euro) pro Monat dazu gebucht werden. Neu ist ebenfalls die Option 300 Mbit/s für 20 Franken pro Monat. Zudem surfen ab sofort alle "Vivo Casa 5"-Kunden automatisch mit 100 Mbit/s statt wie bisher 50 Mbit/s - zum unveränderten Monatspreis von 149 Franken.
Swisscom investiert in diesem Jahr 1,75 Milliarden Franken in den Ausbau seines Breitbandnetzes. Bis 2015 soll der Highspeed-Zugang über 2,3 Millionen Haushalten zur Verfügung stehen.